Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1873 - Zerstörte Zellen

Titel: 1873 - Zerstörte Zellen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Rhodan gedankenverloren.
    Bully starrte ihn aus weit aufgerissenen Augen an.
    „Sag das noch einmal, Perry!"
    „Was?"
    „Was du eben gesagt hast."
    „Ich verstehe dich nicht."
    Reginald Bull schüttelte den Kopf. Sein Ausdruck war ungefähr der eines Lehrers des ausgehenden 20.
    Jahrhunderts alter Zeitrechnung, der vergeblich versucht hatte, seinen Schülern Einsteins Relativitätstheorie beizubringen.
    „Willst du abstreiten, daß du von Sporenschiffen geredet hast? Ich sehe da überhaupt keinen Zusammenhang."
    Rhodan hob die Schultern - und ließ sie langsam wieder sinken.
    „Ich glaube, das war mehr unbewußt", brachte er zögernd hervor. „Weil es nicht der Sinn des Lebens sein kann, sich gegenseitig auszulöschen."
    „Evolution, Perry ..."
    „Du glaubst also auch diesen Unsinn. Kriege, Bully, könnten die schreckliche Folge einer Fehlschaltung in unseren Genen sein. Vielleicht haben die Galornen das erkannt, als sie die Drachen bauten. Leider kurierten sie nur an den Symptomen herum, ohne die Ursache zu beseitigen."
    Foremon hatte den Terranern sichtlich verständnislos zugehört.
    „Der Syntron hat aus Distanz und Driftgeschwindigkeit der Wrackteile den Zeitpunkt berechnet, an dem das Schiff gesprengt wurde." Die Kollektorohren drehten sich in Richtung einer intensiven Strahlungsquelle.
    Offensichtlich kostete die Anspannung Foremon große Energiemengen. „Mit hundertprozentiger Sicherheit können wir davon ausgehen, daß der Pyramidenraumer nicht von der eigenen Besatzung vernichtet wurde.
    Dann wäre die Verteilung der Trümmerwolke gleichmäßiger. Die Simulation ergibt eher einen schweren äußeren Beschuß."
    „Okay, mein Freund", sagte Bully. „Wer waren die Angreifer?"
    „Galornen. Niemand sonst verfügt über Waffensysteme von solcher Durchschlagskraft. Ein schwarzes Schiff der Galornen. Der Angriff hat vor ziemlich genau zweieinhalb Stunden stattgefunden."
    „Das heißt, das schwarze Kampfschiff befindet sich möglicherweise noch in der Nähe."
    „Die PEGOOM hat das gesamte Zentriff-System abgetastet. Es gibt keine Emissionen, die auf ein schwarzes Galornenschiff hindeuten. Es sei denn, das Schiff verbirgt sich in der Sonnenkorona oder steht im Ortungsschatten eines Planeten. Aber das entspräche nicht dem Bild, das wir von den beeinflußten Galornen haben."
    „Sie würden uns angreifen", bestätigte Reginald Bull.
    „Was ist mit anderen Schiffen?" wollte Rhodan wissen.
    „Nichts. Ebensowenig wie wir ein schwarzes Schiff anmessen, registrieren wir die Anwesenheit von ZentrifaalRaumern. Der Systemscan hat lediglich zwei weitere Wracks entdeckt."
    „Das darf doch nicht wahr sein." Bully drosch die Fäuste gegeneinander. Seine Stimme vibrierte vor Erregung. „Behaupte nicht, daß es in diesem System kein lebendes Wesen mehr gibt. Auf Zentrifaal-Zentrum leben ... lebten knapp vier Milliarden Zentrifaal. Wir sollten wenigstens Funksprüche empfangen."
    Foremon verneinte.
    Im Hauptholo wuchs das Wrack des Zentrifaal-Kriegsschiffs.
    „Noch dreizehn Millionen Kilometer", sagte Foremon völlig überflüssig.
    Vermutlich gab es keine Überlebenden, die auf Rettung hofften. So kompromißlos, wie die Galornen den Frieden verteidigt hatten, so kompromißlos töteten sie auch.
    Zurück auf die Brücke in die Unendlichkeit. Der Zugang zum Pilzdom war frei. Nur ein Schritt, ein lächerlich kurzer Schrittund Trokan,war wieder erreicht. Irgendwie würde es trotz der Strahlung gehen.
    Rhodan überlegte nur kurz. Lieber sterbe ich bei dem Versuch, den Völkern von Plantagoo beizustehen, als mir ewig Feigheit vorwerfen zu müssen.
    Noch acht Millionen Kilometer.
    Weiterhin kein Funkkontakt. Dafür maß die PEGOOM vier weitere Wracks an. Damit stand endgültig fest, daß Galornen das Zentriff-System ein zweites Mal überfallen hatten.
    Aber diesmal waren es schwarze Schiffe gewesen.
    „Ortung. Eine schwache Energiequelle."
    „Ein Überlebender?"
    „Möglicherweise."
    Der Syntron projizierte den Ortungsimpuls in die optische Wiedergabe des Wracks. Die Plazierung lag nahe den Deuteriumtanks. Nur wenige Decks bugwärts befanden sich die Steckhangars der Beiboote. Also bestand die Wahrscheinlichkeit, daß die Ortung einen Zentrifaal erfaßt hatte.
    Die PEGOOM verzögerte weiter, befand sich Minuten später in relativem Stillstand zum Wrack. In einer Entfernung von nur noch drei Kilometern.
    „Falls die Galornen zurückkehren, veranstalten sie auf uns ein Tontaubenschießen", kritisierte Bully.
    Der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher