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1877 - Das Trojanische Pferd

Titel: 1877 - Das Trojanische Pferd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das schon wieder." Sie fuhr mit dem Zeigefinger leicht darüber. Ihr Lachen war etwas zu unsicher. „Ich habe es dir tausendmal gesagt, und tausendmal hast du mir nicht geglaubt, daß ich es selbst nicht weiß."
    „Du bist damit auf die Welt gekommen", stichelte er.
    Flame winkte ärgerlich ab.
    „Unsinn! Irgendwann hat es mir jemand gemacht. Aber ich habe keine Erinnerung, wann und wo das war und wer es war."
    „Ich glaube dir nicht."
    „Das weiß ich." Flame Gorbend wechselte das Thema. „Ich lasse nach Kechto Tolz suchen. Wenn er Kallia Nedrun gefunden hätte, hätte er es gemeldet. Ich mache mir wirklich Sorgen um ihn. Ich glaube, im Grunde ist er ein netter Kerl, zuverlässig und gründlich, nur vielleicht etwas zu ehrgeizig. Er scheint Probleme mit Frauen zu haben."
    Hennik Gartz seufzte und verdrehte die Augen.
    „Dann ist er bei dir ja genau an der richtigen Adresse. Probleme mit dem schwachen Geschlecht, Männer? Kommt zu Flame Gorbend, sie kuriert euch bestimmt." Er feixte. „Jedenfalls von der Vorstellung, wer hier das angeblich so schwache Geschlecht ist."
    „Deine Zeit mit mir muß furchtbar gewesen sein", zischte sie ihn an.
    Er betastete sein eigenes Gesicht, fuhr mit den Fingern über die rosa Flecken.
    „Von einigen Kleinigkeiten abgesehen, ließ es sich aushalten. Der Einsatz gegen die Galactic Guardians, dem ich die Narben verdanke, war das Härteste. Willst du hören, daß ich dich immer noch liebe?"
    „Und was sollte ich dir dann darauf antworten?" ‘ „Vielleicht, daß du mich auch ..."
    „Vergiß es!" sagte sie und stand auf. Sie ging um den Tisch herum, beugte sich über ihn und küßte ihn auf den Mund. „Komm jetzt, wir haben noch zwei Stunden bis zum Funktionstest des Bollwerks. Bis dahin will ich Tolz und Nedrun gefunden haben."
    „Das sind gleich zwei Nadeln im Heuhaufen", meinte er, als er sie zu sich zurückzog und zurückküßte, auf seine Art.
    Danach mußte Flame erst ihr Haar und ihre Kombination wieder in Ordnung bringen.
    Etwas verstört sagte sie: „Zwei Nadeln, Hennik, aber ich wette, sie liegen zusammen an der gleichen Stelle im Heu - was immer unsere Vorfahren darunter verstanden haben mögen." Sie atmete tief durch und legte die Stirn in Falten. „Und laß diese Mätzchen!"
    „Zu Befehl!" rief der Pilot aus und schwang sich aus dem Sitz. „Wird nicht wieder vorkommen, diente nur der Vergangenheitsbewältigung, Madam."
    Sie stöhnte und richtete den Blick ergeben zur Decke.
    „Daß du alles gleich immer so wörtlich nehmen mußt, Hennik Gartz. Du bist ein humorloser Mensch, sagte ich dir das schon? Ich glaube, daran ist unsere Beziehung auch letzten Endes gescheitert."
    Er starrte sie überrascht an. „An meiner ... Humorlosigkeit?"
    „Und Eifersucht. Und jetzt komm mit oder bleib da. Ich mache mich auf die Suche."
    „Ist ja schon gut", sagte er, murmelte etwas von „Humorlosigkeit" und sah zu, daß er hinter ihr aus der Kabine kam.
     
    *
     
    Flame Gorbend funkte auf der gemeinsamen Sammelfrequenz alle im Bollwerk suchenden TLD-Agenten an und fragte nach Kechto Tolz. Wie sie erwartet hatte, erhielt sie keinen Hinweis. Die Agenten hielten sich derzeit fast ausschließlich in der Peripherie auf; man ging davon aus, daß die zentralen Stellen schon genügend abgesucht worden waren.
    Dann folgte der Sammelanruf an die Wissenschaftler. Zwei von ihnen sagten aus, einen Mann, auf den die Beschreibung paßte, unterhalb der Zentrale gesehen zu haben.
    Damit war die Richtung klar.
    „Ich ahnte, daß es ihn wieder dorthin ziehen würde, wo er Kallia Nedrun entdeckt und mit ihr gekämpft hat", sagte Flame im Laufen. „Offenbar versucht er sein Glück jetzt auf den Decks zwischen Zentrale und Quelle der Kraft."
    „Er ist ein Narr", sagte Gartz. „Er fordert das Glück heraus. Daß Kallia Nedrun ihn einmal besiegt hat, beweist mir, daß wir es nicht mit einer gewöhnlichen Frau zu tun haben."
    „Sondern womit?"
    „Was weiß ich! Vielleicht mit einem Monstrum!"
    „Laß das nie Myles Kantor hören!"
    Sie liefen weiter, selbst auf den Laufbändern, und erreichten einen Antigravschacht. Sie ließen sich Deck um Deck tiefer tragen und sahen sich jeweils kurz um, bis sie die Spur fanden.
    „Der Größe nach könnte es sich um Abdrücke von Nedruns Stiefelsohlen handeln", spekulierte Flame.
    „Tolz hat auf jeden Fall größere Füße."
    „Aber er könnte auch auf diese Spur gestoßen sein, nicht wahr?"
    „Genau", sagte Flame. „Komm, wir wollen sehen, wohin

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