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1877 - Das Trojanische Pferd

Titel: 1877 - Das Trojanische Pferd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie führt."
    Sie folgten den Abdrücken bis dorthin, wo sie vor zwei Aggregateblöcken endeten und der Boden von einer hauchdünnen, kristallisierten Masse bedeckt war.
    „Es sieht aus, als ab die ölige Flüssigkeit, in die unsere geheimnisvolle Unbekannte getappt ist, um sie weiterzutragen, hier neutralisiert worden wäre", meinte Gartz. „Und da! Sieh dir den Umriß an - so als ob ein menschlicher Körper am Boden gelegen habe und die neutralisierende Substanz über ihn versprüht worden wäre. Unter ihm blieb der Boden noch von dem Öl bedeckt - oder was auch immer es ist."
    Flame sah es. „Dann muß er sich wieder aufgerichtet haben und weitergelaufen sein, wieder an der Spur entlang."
    Sie folgten dem Weg, den Kechto Tolz vor ihnen genommen hatte, und gerieten so schließlich auf das Deck, wo die Fährte sich allmählich verlief. Vorher hatten sie den matten Bildschirm mit der Schmierschrift „Hilfe!" entdeckt und standen nun vor einem weiteren Schirm, über dessen Tastatur jemand die Botschaft „Helft mir!" eingegeben hatte.
    „War es Tolz", fragte Hennik Gartz, „oder Kallia Nedrun?"
    „Kechto Tolz hätte gefunkt", sagte Flame. „Bei allem Ehrgeiz: Jemand, der so verzweifelt ist, dies hier zu hinterlassen, der funkt auch um Hilfe."
    „Aber dann hätte Kallia es auch tun müssen", widersprach Gartz ihr.
    „Und wenn sie es nicht mehr konnte?" Flame sah den Zweifel in Henniks Augen und hob unentschlossen die Schultern. „Frag mich nicht, aus welchem Grund nicht. Tatsache ist, daß einer der beiden Gesuchten diesen Hilferuf eingetippt hat, und zwar ..." Jetzt sah sie die Schmierspuren auf den Tasten. „Und zwar die Nedrun!"
    Sie folgten der Spur weiter, sofern sie sie noch erkennen konnten, und stellten wie vor ihnen Kechto Tolz fest, daß Kallia Nedrun von einer Korridorwand zur anderen getaumelt war und sich immer wieder abgestoßen hatte.
    Flame Gorbend rief fünf TLD-Agenten zur Unterstützung der Suche herbei. Es würde Minuten dauern, bis sie eintrafen.
    Die beiden Expartner gingen langsam an den offenen Türen vorbei und sahen, daß immer mehr Räume mit technischem Instrumentarium angefüllt waren, an dem nur wenige Nonggo arbeiteten. Bald waren es alle.
    Dann hörten sie ein menschliches Stöhnen, von rechts. Flame hatte sich von den Computern Informationen über ihren Standort geben lassen und wußte, daß dort vorne die Nebenkontrollräume der Computerzentrale des Heliotischen Bollwerks lagen.
    Sie sahen sich an.
    „Vielleicht sollten wir auf die Agenten warten", meinte Gartz.
    Flame winkte energisch ab. Wieder erklang das Stöhnen, fast ein Jammern.
    „Dazu ist keine Zeit. Es klingt so, als könne es um jede Sekunde gehen."
    Sie ging vor, schritt durch eine der offenen, orangefarben markierten Türen, und dann sah sie es.
    Hennik Gartz trat von hinten neben sie und schlug sich eine Hand vor die Augen.
    „Oh, mein Gott ...", entfuhr es ihm entsetzt.
     
    9.
     
    Terra Mittlerweile entstehen buchstäblich in jeder Minute irgendwo im Solsystem weitere Bürgervereine- und Komitees, die alle nur eines im Sinn haben: die Nonggo aus dem Nahbereich der Erde zu entfernen und sich endlich komplett von den Aktivatorträgern zu trennen. Immer mehr dieser Vereine beginnen damit, sich zu vernetzen.
    Bei manchen Menschen scheint es sich aber auch um einen Sport zu handeln. So richtig ernst nehmen sie die ganze Sache nicht - aber es vertreibt die Zeit.
    Hanra Them, Multimedia-Designerin, zur Zeit ohne festen Auftrag, NeuBerlin: „Die Nonggo sind ein hübsches Thema. Ich entwerfe gerade eine Trivid-Show mit Nonggo-Darstellern als Hauptpersonen. Das wird sicher noch nicht hundertprozentig perfekt. Wenn ich aber bis in zwei, drei Tagen reit einer kleinen Story fertig bin, komme ich damit vielleicht in die Trivid-Stationen. Und wenn die das eventuell sogar galaxisweit ausstrahlen, hat sich das voll und ganz gelohnt - und ich habe Luft für weitere Ideen."
    (Sibyll Norden, Terrania News Report) Auf drei Gleiter verteilt, landeten die 27 Menschen am Rand des rund zwanzig mal dreißig Kilometer großen Areals, das in dreißig Minuten mit einem Stück Oberfläche aus dem Teuller-System der Nonggo „ausgetauscht" werden sollte.
    Als sie jetzt die Gleiter verließen, kam den Wissenschaftlern und Diplomaten das bevorstehende Ereignis noch unwahrscheinlicher vor als ohnehin schon. Bisher war es nur Theorie gewesen, und nun stand die Praxis bevor.
    Myles Kantor und seine fünf, von ihm ausgewählten

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