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1877 - Das Trojanische Pferd

Titel: 1877 - Das Trojanische Pferd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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lauerten und suchten.
    Es war vielleicht egoistisch, aber so war es nun einmal. Er wollte noch einmal dieses aufmunternde und anerkennende Lächeln auf ihrem Gesicht sehen. Er wollte, daß sie ihn ernstnahm und seine Fähigkeiten erkannte.
    Bei der fünften Ebene hatte er endlich Glück.
    Er fand Kallias Spur und folgte ihr aus dem Schacht heraus und in einen langen Korridor hinein. Er ging ihr nach, bis sie nach rechts abbog, in einen kleinen Schaltraum. Von dort kam sie auch wieder heraus, aber Tolz wollte sehen, ob in dem Raum irgend etwas verändert worden war - soweit es sich für einen Terraner erkennen ließ.
    Kallia war zu einem großen Bildschirm gegangen, der in die Wand eingelassen war. Sie hatte mit ihren schmutzigen Fingern Konsolen berührt. Und sie hatte mit ihnen etwas auf die nun blasse Oberfläche des Schirms geschrieben.
    Hilfe! las der TLD-Agent ab.
    Was bedeutete das? Von wem fühlte sie sich bedroht, .wenn nicht von den Agenten? Aber hinterließ sie ihnen dann so eine Nachricht?
    Wurde Kallia Nedrun von anderen Mächten beherrscht? Waren sie es, die sie zur Sabotage zwangen?
    Das war in seinen Augen verdammt unwahrscheinlich.
    Kechto Tolz kehrte um und folgte ihrer Spur weiter. Das Zeug an ihren Sohlen war ja unglaublich ergiebig, wenn es immer noch für Abdrücke sorgte.
    Die Spur führte wieder über den Korridor und endete abermals vor einem Schacht. Jetzt begann die Suche von neuem, und Tolz mußte gleich sieben vergebliche Versuche wegstecken, bevor er ihre Fährte wiederfand.
    Sie war jetzt nicht mehr so deutlich. Der Augenblick war abzusehen, wo er sie verlieren würde. Aber noch konnte er ihr gut folgen. Sie führte in einem merkwürdigen Zickzack über den Korridorboden, so als habe Kallia geschwankt. Und tatsächlich: Als Tolz die Wände an den entsprechenden Stellen absuchte, fand er Reste der klebrigen Flüssigkeit, etwa in Schulterhöhe.
    Kallia Nedrun mußte sich hier abgestoßen haben, um sich weiterzuschleppen.
    Plötzlich stand der Agent vor einem Computer, zu dem ihn die Fährte geführt hatte, und las die klare, große Schrift auf dem Monitor: Helft mir!
    Auf einigen Tasten waren dunkle Schmierspuren zu erkennen.
    Für Kechto Tolz stand jetzt fest, daß sich die Gesuchte in großen Schwierigkeiten befand. Das bedeutete, daß er sie bald einholen würde, wenn sie nicht wieder einen Schacht betrat und die Suche von vorne losging.
    Die Fußabdrücke waren nun kaum noch zu sehen, aber was davon zu entdecken war, zeugte davon, daß Kallia Nedrun sich regelrecht vorwärtsgequält haben mußte. Von einem normalen Gehen oder gar Laufen konnte keine Rede mehr sein.
    Kleinere Korridore bogen zu den Seiten hin ab. Rampen führten nach oben, aber sie waren sicherlich nicht von Nedrun benutzt worden. Dazu fehlte ihr die Kraft.
    Kechto Tolz ließ sich eine Standortbestimmung geben und erfuhr, daß er sich ganz in der Nähe der Computerzentrale befand. War dies Nedruns Ziel? Hoffte sie dort noch etwas ausrichten zu können?
    Langsam und leise ging er weiter. Viele Türen standen offen. Er blickte gründlich in jeden Raum hinein, ohne etwas zu finden. Einmal sah er drei Nonggo zusammenstehen, dann einen einzelnen vor einer Konsole, doch das war auch alles. Es war das gleiche, fast trostlose Bild wie fast überall im Bollwerk, bis auf die Hauptzentrale und deren enge Umgebung.
    Plötzlich war es ihm, als habe er ein leises Stöhnen gehört, einen unterdrückten Schrei. Er blieb stehen.
    Es kam von vorne, von rechts, aus einem der Nebenkontrollräume, die hier ausschließlich zu finden waren.
    Und da hörte er es wieder.
    Kechto Tolz hatte auf einmal das Gefühl, beobachtet zu werden.
    Er holte tief Luft, ballte die Hände zu Fäusten, zog den Kopf etwas zwischen die Schultern und setzte sich wieder in Bewegung.
    Er spürte so deutlich wie selten, daß er seinem Ziel endlich nahe war, ganz nahe.
    Vielleicht war es eine Falle. Vielleicht wollte Kallia Nedrun ihn jetzt ein für allemal loswerden. Er war vorbereitet. Noch einmal, das schwor er, würde er sich nicht überrumpeln lassen.
     
    *
     
    Bré Tsinga fand an diesem Tag keine Ruhe mehr.
    Was ihr zu schaffen machte, war ausgerechnet, daß Cistolo Khan so rasch auf ihr Ultimatum eingegangen war. Das konnte zweierlei bedeuten: erstens, daß er sich nicht mit aufsässigen Mitarbeitern herumplagen wollte, und zweitens, daß sie tatsächlich die Sonderstellung einnahm, von der sie im Grunde ihrer Seele gar nichts wissen wollte. Die sie immer nur

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