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1878 - Kontakt zu Kenteullen

Titel: 1878 - Kontakt zu Kenteullen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dann schneller werdend. Für Millionen von Jahren würde es niemanden geben, dem er begegnete. Myles Kantor war das einsamste Wesen des Universums.
    Genau so fühlte er sich trotz der erfrischenden Dusche.
    Aber da gab es noch eine andere Seite in seinem Innern, die des Wissenschaftlers. Sie drängte ihn, keine Sekunde mehr zu verlieren. Denn es ging um alles.
    Den perforierten Körper der toten Kallia vor Augen, machte er sich wenig später auf den Weg zum Transmitter, der ihn direkt nach Terrania bringen sollte.
     
    *
     
    Myles Kantor bot einen erbärmlichen Anblick. Äußerlich wirkte er wie ein alter, gebrochener Mann, der dringend eines Arztes bedurfte. Wären da nicht die syntronisch erfaßten Daten gewesen, hätte Cistolo Khan ihn sofort zurück ins Bett geschickt. Irgendwie schien der Wissenschaftler dem LFT-Kommissar die Absicht anzusehen. Er winkte ab und ließ sich in einen freien Sessel sinken.
    „Gebt euch keine Mühe", flüsterte er heiser. „Ihr kriegt mich nicht mehr in die Krankenstation.
    Außerdem ist mein Zustand halb so schlimm, wie ihr denkt. Der Aktivator bringt alles wieder in Ordnung. Seid ihr bereit, mir zuzuhören?"
    Er starrte sie der Reihe nach an, die Erste Terranerin, Bré Tsinga, die vier Stellvertreter Khans, Jettys Logtar, eine der drei Sprecherinnen des Solaren Parlaments und schließlich den LFT-Kommissar selbst. Cistolo Khan nickte.
    „Natürlich. Deshalb haben wir uns hier versammelt, Myles. Was können wir für dich tun?"
    „Es geht nicht um mich!" rief der Chefwissenschaftler heftig. „Es geht um die Herreach auf Trokan, die Menschen auf der Erde, um das ganze Solsystem, wenn ihr so wollt. Der Betrieb des Heliotischen Bollwerks muß sofort eingestellt werden." ‘ Paola Daschmagan nickte. Sie hatte mit dieser Äußerung gerechnet.
    „Was für eine verdrehte Welt", antwortete sie. „Erst warst du Feuer und Flamme und hast mitgeholfen, uns unsere Skepsis auszureden. Jetzt ist es genau umgekehrt."
    „Es hat einen Grund, warum ich das sage", begehrte Myles auf.
    „Natürlich. Aber wir haben uns überzeugt, daß das Bollwerk einwandfrei arbeitet. Die Ingenieure der Nonggo suchen allerdings nach Hinweisen, womit sich Kallia vor ihrem Unfall beschäftigt hat. Da die Fremden keine Kenntnis über Details der Anlage besitzen, ist es schwierig für sie."
    „Du sprichst von einem Unfall. Daß ich nicht lache!" Myles redete sich langsam in Rage. „Selbst wenn es stimmen würde, wäre das erst recht ein Grund, die Maschinerie stillzulegen. Aber es war kein Unfall. Ich glaube Kechto Tolz’ Aussage. Etwas hatte von Kallia Besitz ergriffen. Sie war nicht mehr sie selbst. Sie hat versucht, Kechto ..." Es fiel ihm sichtlich schwer, es auszusprechen. „Sie wollte ihn umbringen!"
    „Du warst derjenige, der nichts unternommen hat", warf ihm Flame Gorbend vor. „Du hättest an ihrem Verhalten merken müssen, daß etwas nicht mit ihr stimmte."
    Myles klammerte sich am Tisch fest. Die Fingerknöchel traten weiß hervor.
    „Ich weiß, daß es meine Schuld ist. Aber als du Kechto hinter ihr hergeschickt hast, konnte ich nicht ahnen, welche Ausmaße die Bedrohung annehmen würde. Meine arme Kallia!"
    Umständlich fischte der Wissenschaftler ein Tuch aus der Jacke und wischte sich das Gesicht ab.
    „Meine Frau ist ... nicht das Opfer der fremden Technik im Bollwerk. Ruft euch bitte in Erinnerung, was Perry Rhodan bei seinem Besuch auf Trokan berichtete. Er sprach von einer perforierten Leiche im Drachen von Galorn. Perforation, genau das ist es. Habt ihr Grifaans Abschlußbericht gelesen? Ich habe es getan, und ich weiß, daß er recht hat."
    Myles Kantor hielt inne. Er atmete schwer und brauchte Zeit, bis er wieder weitersprechen konnte.
    „Kallia war ein Mensch wie wir alle, und doch hat sie etwas mit sich herumgetragen, wovon wir zunächst nichts ahnten. Als wir es dann wußten und erkannten, daß es keine Auswirkungen auf uns oder andere hatte, vergaßen wir es einfach. Und doch war es da. Der Zinkfinger - eine Konditionierung!"
    Der Terraner sank in sich zusammen.
    „Servo, bitte ein Glas Wasser!" krächzte er.
    Augenblicke später erschien das Bestellte vor ihm auf dem Tisch, und er trank hastig daraus.
    „Du solltest dich schonen, Myles." Die Erste Terranerin maß ihn mit einem Blick voller Bedauern und Mitleid.
    „Keine Zeit, Paola! Ich verlange nochmals: Schaltet das Bollwerk ab. Es geht Gefahr von ihm aus!"
    „Fakten, ich will Fakten", beharrte Cistolo Khan. „Mit

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