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1878 - Kontakt zu Kenteullen

Titel: 1878 - Kontakt zu Kenteullen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in schnörkeliger Schrift erstellter Ausdruck auf echtem Pergament dar, den die Erste Terranerin der Anführerin der Delegation überreichte.
    Venylid Pagarbe Meved bedankte sich mit einer beweglichen Miniatur des Glockenpalastes von Kenteullen, ehe sie sich mit ihren Begleitern in die Obhut der Stadtführer begab.
    Terrania zu erkunden war nach dem Besuch der ersten Delegation in Kenteullen ein echtes Muß für die Nonggo.
    Paola Daschmagan kehrte in ihr Büro zurück. Für die zweite Hälfte des zwanzigstündigen Aufenthaltes stand ihr Besuch im Glockenpalast bei den Abgeordneten der Nonggo auf dem Programm und das Treffen mit Tunial Tem Meved, der Regierungschefin des Teuller-Systems. Die Anführerin der Delegation im Solaren Parlament war vermutlich eine Verwandte von ihr. Bei Zeun, Meved, Grendiss und anderen Begriffen schien es sich um Sippennamen der Nonggo zu handeln.
    Die Erste Terranerin setzte sich mit Cistolo Khan in Verbindung.
    „Was hatte diese plötzliche Eile zu bedeuten?" erkundigte sie sich. „Ich mußte meine Rede beenden, kaum daß ich sie begonnen hatte."
    „Genau kann ich es auch nicht sagen. Aber ein paar Augenblicke zuvor kam ein Nonggo in den Glockenpalast, der zu der Delegation in Terrania gehörte. Zwischen ihm und der VHE THRANG hat es eine kurze Funkverbindung gegeben."
    „Es wird mit dem Ausbleiben des ominösen Einsatzleiters zusammenhängen", sinnierte Paola.
    „Das Schweigen Galtarrads und Zygonods spricht Bände. Wir sollten auf der Hut sein."
    Daß seine Befürchtungen nicht aus der Luft gegriffen waren, merkten sie vier Stunden nach dem Verschwinden des Glockenpalastes und der Rückkehr des eigenen Faktorelements.
    NATHANS direktgeschaltete Steuersektionen auf Luna meldeten, daß die Funkverbindung mit den Terranern im Heliotischen Bollwerk übergangslos abgebrochen war.
     
    7.
     
    Wilkos McNeary ließ sich in dem Formenergiesessel zurücksinken und starrte die Panels an. Seit drei Stunden gehörte ihre Gruppe zum Personal der Steuerzentrale, die zweihundert Meter über der Quelle der Kraft und exakt auf der Mittelachse lag. Was es zu lernen gab, hatten sie gelernt, und Unsicherheiten in der Bedienung machten die Nonggo durch hilfreiche Unterstützung wett.
    Die Fremden schienen jedoch der Ansicht zu sein, genug für die korrekte Übernahme des Bollwerks getan zu haben. Anfangs hatten Hunderte in der Zentrale gearbeitet, jetzt waren es nur noch zwanzig. Dafür hielten sich achtzig Terraner hier auf.
    „Wir begehen einen Denkfehler", sagte Wilkos und schielte den Balkon entlang zur linken Ecke hinüber, wo sich der einzige Nonggo ihres Levels befand.
    Er war nackt, stand mit leicht nach vorn gebeugtem Oberkörper da und hielt den Kopf schief, als lausche er auf eine Stimme in seiner Nähe. Gleichzeitig gab er mehrmals in seiner Muttersprache Nod Informationen in die Computer ein.
    „Was meinst du mit Denkfehler?" wollte Arna Telfonder wissen.
    „Wir gehen davon aus, daß die Automaten dieses Bauwerks mehr wissen als wir. Das ist ein Trugschluß.
    Wenn wir etwas über die Gestalter, Thoregon oder andere Begriffe in Erfahrung bringen wollen, müssen wir nach Kenteullen oder noch weiter reisen. Was haltet ihr davon, wenn wir der Ersten Terranerin einen entsprechenden Vorschlag unterbreiten?"
    „Nichts." Koschinski starrte auf seinen Bildschirm. Er zeigte das Heliotische Bollwerk von außen.
    Es hing mitten im Nichts, fünfzehn Millionen Kilometer über Trokan. Das ferne Licht von Sol warf einen milden, gelben Lichtschein auf die graue Oberfläche mit dem bronzenen Schimmer.
    „Spielverderber!" zischte Wilkos. „Wir sollten die Gelegenheit nutzen, ehe der Betrieb hier eingestellt wird. Ying Tseyung hat mir eine Nachricht zukommen lassen. Die Aktion in Terrania war ein voller Erfolg. Die Bewegung hat inzwischen zweihunderttausend Mitglieder. Unterstützung haben bereits sechs Millionen Bewohner der Hauptstadt signalisiert ... wobei man sich natürlich immer fragen muß, wie ernst diese Leute zu nehmen sind. Ein paar Tage noch, und die Erste Terranerin hat die gesamte Einwohnerschaft Terranias gegen sich. Das ist der Anfang vom Ende."
    „Schizophren bist du aber nicht, oder?" beschwerte sich Arna. „Wenn du diesen Tseyung schon unterstützt, dann solltest du dich auch an seinen Anschauungen orientieren."
    „Ich bin Wissenschaftlerin und sehe das nicht so eng. Meine politische Meinung beinhaltet keinen Verzicht auf Erkenntnis."
    Sie legte die rechte Handfläche auf das

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