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1879 - Phantome in Terrania

Titel: 1879 - Phantome in Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein Geräusch hörte. Ich sah in drei Metern Höhe einen kleinen Körper über ein Sims der Wand huschen, keine zwanzig Zentimeter groß und mit sechs Extremitäten, und dann durch eine Öffnung verschwinden.
    „Was war das?" fragte ich.
    „Irgendwelche Schädlinge, wohl mit unseren Ratten vergleichbar", antwortete Doc Denaigle. „Es gibt sie hier überall. Man gewöhnt sich an sie. Bis jetzt haben sie noch keinen von uns angefallen. Sie sind glücklicherweise sehr scheu."
    Mich schauderte bei dem Gedanken, daß wir zu all dem auch noch Gefahr liefen, von Schmarotzern gebissen und mit irgendwelchen Krankheiten angesteckt zu werden.
    Doc Denaigle führte mich in ein weiteres Gewölbe, wo neben einigen zerschundenen menschlichen Gestalten auch ein Berg kunterbunt zusammengetragener Lebensmittel lag.
    „Das ist unser Supermarkt, bedien dich, wann immer du willst", sagte er mit einer Geste auf den Berg aus Nahrung. Als er sah, daß ich den Kopf reckte, um durch einen Durchbruch in den Nebenraum zu blicken, sagte er rasch: „Den dahinter liegenden Raum solltest du besser meiden."
    Doch die Warnung kam zu spät. Ich hatte die vielen menschlichen Leichen bereits gesehen, die, wie die Lebensmittel, zu einem Berg aufgeschichtet waren. Ich mußte mich bei dem Anblick fast übergeben.
    Doc Denaigle klopfte mir auf die Schulter und deutete dann auf die apathisch wirkenden Männer.
    „Und das ist die Diplomatengruppe um Coeru Pinguard", erklärte er dazu. „Sie sind schon vor mir dagewesen. Die Dscherro behandeln sie mit Wahrheitssera und holen mit Lügendetektoren alles aus ihnen heraus, was sie wissen wollen. Dabei würden sie bestimmt auch freiwillig reden. Die Dscherro glauben wohl, daß Terraner so harte Brocken wie sie sind, und schließen insgesamt von sich auf uns."
    „Woher hast du die Einzelheiten über die Verhöre, Doc?" fragte ich. „Du mußtest eine solche Behandlung anscheinend noch nicht über dich ergehen lassen."
    Ein Geräusch in meinem Rücken ließ ihn aufblicken, und dann deutete er an mir vorbei. Ich drehte mich um und sah einen Roboter, der wie ein Tier auf allen vieren marschierte und auf dessen langem Giraffenhals eine kopfgroße Kugel mit unzähligen Displays saß, die dauernd in verschiedensten Farben aufblinkte.
    Auf seinem Rücken lag ein Mensch. Der Roboter warf ihn ab und verschwand dann wieder durch ein Schott, vor dem sich sofort ein Schutzschirm aufbaute.
    „Von ihm - Abraham Hesper", sagte Doc Denaigle und ging zu dem am Boden kauernden Mann.
     
    *
     
    Abraham Hesper ließ die Glieder kraftlos hängen, seine Augen starrten glasig an uns vorbei. Er wirkte, als stünde er unter Drogen. ‘ „Als er noch besser beisammen war, hat er mir erzählt", sagte Doc Denaigle, „mit welchen Methoden er verhört wird. Die Wahrheitssera und die Behandlung mit dem Lügendetektor haben ihn kaputtgemacht. Auch er hat, solange er seine Sinne beisammenhatte, keinen Dscherro zu Gesicht bekommen."
    „Dscherro ... Dscherro ...", murmelte der Mann vor sich hin.
    „Ist schon gut, Abi", redete Doc Denaigle beruhigend auf ihn ein. „Es kann dir nichts mehr passieren.
    Du bist wieder unter Menschen."
    Abraham Hesper mußte ein noch relativ junger Mann sein, vielleicht knapp über die Fünfzig. Doch wirkte er so schwach und verbraucht wie ein ausgemergelter, alter Mann.
    „Ist er denn so bedeutend, daß die Dscherro um sein Wissen bemüht sind?" fragte ich.
    „Keineswegs", winkte Doc Denaigle ab. „Abi hat mir seine Geschichte erzählt, sie unterscheidet sich kaum von unseren. Er ist Hobbysprachforscher ohne profunde Kenntnisse. Er hat gerade in einem Museum an einem Translator gesessen und sich in der Sprache der Damurial von der Großen Leere abfragen lassen, als die Dscherro kamen und ihn mitsamt dem Translator und einem Hypnoschuler verschleppten. Wahrscheinlich schlossen sie aus der Situation, daß er ein Spezialist für diese Geräte ist, und wollen das vermeintliche Wissen aus ihm herauspressen. Armer Abi, dabei hat er überhaupt keine technischen Kenntnisse. Ich wünschte ihm, daß die Dscherro das endlich erkennen. Doch sie halten ihn eher für einen widerspenstigen Geist, den sie unbedingt brechen wollen."
    Doc Denaigle hatte sich hingesetzt und den Kopf des phantasierenden Abi auf seinen Schoß gebettet.
    Obwohl er Arzt war, konnte er in dieser Situation nichts für ihn tun.
    „Armer Abi", wiederholte ich und hoffte, daß die Dscherro mit mir nicht ähnlich verfuhren wie mit ihm.
    Mich

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