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1879 - Phantome in Terrania

Titel: 1879 - Phantome in Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schreie von Verwundeten oder Sterbenden.
    Ich versuchte vergeblich, die „Fliegenden Augen" und den „Kamikaze" zurückzurufen. Entweder waren sie abgeschossen oder sonstwie zerstört worden, oder die Störfelder zerhackten den Funkbefehl.
    In diesem Moment wurde mir bewußt, daß ich den Fremden hilflos ausgeliefert war, wenn ich mich nicht schleunigst aus dem Staub machte. Ich mußte durch die FaD-Barriere ins Freie gelangen. Die Handkamera automatisch im Aktiv-Modus vor mich haltend, stolperte ich in die Richtung, aus der wir gekommen waren. Da stieß ich gegen etwas Weiches. Es war ein regloser Körper, eine verrenkte Gestalt mit blutigem Gesicht und einer häßlichen Kopfwunde.
    Ich erkannte, mit aufsteigender Übelkeit, Greg. Seine Rechte hielt irgend etwas in der verkrampften Faust. Ich öffnete die Finger und fand den Kompaß. Ich nahm ihn an mich. Das konnte meine Rettung sein. Ich folgte der Nadel, die in Richtung Norden zeigte. Dort lag die Faktordampf-Barriere, ich wußte nur nicht, wie weit entfernt. „ Plötzlich tat sich der Boden vor mir auf, und eine lehmverschmierte Gestalt schoß wie eine Rakete vor mir auf. Ich versuchte auszuweichen, doch da packte mich eine Pranke von hinten am Gesicht. Die dicken, kräftigen Finger drückten mir schmerzhaft gegen Mund und Nase und ein Auge. Mit dem anderen konnte ich sehen, wie sich ein zweiter, muskulöser Arm von hinten in mein Blickfeld schob.
    Eine Hand mit drei Krallenfingern und einem Daumen hielt eine schwere Waffe. Das vordere Ende war dem Lauf einer Strahlenwaffe ähnlich, während das andere Ende anstatt zu einem Kolben zu einer Art Keule mit Eisendornen ausgebildet war. Aus dem Schaft ragte neben einem Handgriff auch eine bajonettartige Klinge.
    Die Waffe verschwand wieder aus meinem Blickfeld. Gleich darauf spürte ich die Hand an meinem Körper. Mein Gesicht wurde freigegeben; die Hand, die es bedeckte, ergriff mich im Nacken, und ich spürte die Krallen sich in meinen Hals bohren.
    Nur nicht die Halsschlagader verletzen! dachte ich in diesem Moment. Ich wollte nicht sterben. Nicht im Moment des größten Triumphes meiner Karriere.
    Der Fremde hob mich im Nacken hoch, daß ich meinte, es würde mir die Nackenwirbel ausrenken, und trug mich wie eine Puppe vor sich her. Dabei knetete seine andere Hand schmerzhaft meinen Körper, arbeitete sich so bis zwischen meine Beine vor. Dabei murmelte er dauernd in einer rauhen Sprache unverständliches Zeug vor sich hin. Ich spürte seinen heißen, stinkenden Atem seitlich am Gesicht.
    Plötzlich plärrte er mir ins Ohr und schüttelte mich dann heftig. Mir war klar, daß ihn irgend etwas an mir in Rage gebracht hatte und daß er drauf und dran war, mich in Stücke zu reißen. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen, wußte nur, daß ich ihn irgendwie ablenken mußte, um ihn auf andere Gedanken zu bringen.
    Ich hob schlenkernd die Hand mit dem Kompaß. Es war die einzige Möglichkeit, seine Aufmerksamkeit zu erwecken. Doch er schüttelte mich weiter durch, und der Kompaß entglitt mir und flog durch die Luft.
    Doch das schien gewirkt zu haben. Er schleuderte mich mit einem zornig klingenden Schrei durch die Luft. Ich krachte mit der linken Schulter auf dem Boden auf. Ein Schmerz durchraste meinen Körper, und ich konnte den linken Arm nicht mehr bewegen. Ich richtete mich halb ohnmächtig auf und besah mir den Arm. Er stand in schrecklichem Winkel von der Schulter ab. Es schmerzte teuflisch, aber vielleicht war es nur eine Luxation.
    Ich blickte auf meine Rechte und stellte zu meiner Verwunderung fest, daß ich damit immer noch die Handy hielt. Sie war unversehrt und lief und hielt all das, was mit mir passierte, im Bild fest. Vielleicht war sie sogar in der Lage, den Nebel zu durchdringen; mir fiel ein, daß sie eine Infrarotvorrichtung hatte, die automatisch „andere Bilder" aller Art liefern konnte.
    Überlebe das, Clara, und du bringst die Sensation! So dachte ich im Angesicht des Todes, und so konnte nur eine Vollblutreporterin denken.
    Ich wollte mich nach dem Fremden umdrehen. Aber da war er bereits wieder über mir, packte mich an den Haaren und lud mich auf eine kleine, ovale Metallplattform, aus der sich eine Säule mit einer Lenkstange erhob. Als ich kläglich wimmerte, schimpfte der Fremde und trat mich mit schweren Stiefeln in den Bauch. Ich unterdrückte einen Schrei, indem ich in den Griff der Handy biß, nur um nicht wieder getreten zu werden.
    Der Fremde, von ähnlicher Größe und Statur

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