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1882 - Die 48 Stunden von Terrania

Titel: 1882 - Die 48 Stunden von Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie mit Kristi gemacht haben, weiß ich nicht." Sie wagte nicht, ihm zu sagen, daß einer der Dscherro den Kopf des Babys in den Mund genommen hatte, als wollte er ihn zerbeißen.
    Auf der einen Seite wollte sie ihn nicht damit belasten, auf der anderen Seite wollte sie selbst nicht mehr daran denken. Die Terranerin versuchte, dieses Bild aus ihrem Gedächtnis zu streichen und sich zugleich einzureden, daß es ihrem Baby gutging.
    Sie umarmten einander noch einmal und blieben so stehen, um leise miteinander sprechen zu können, ohne daß alle anderen mithören konnten.
    „Was haben sie mit uns vor?" Voller Angst blickte sie ihren Mann an. Er war etwas größer als sie, kräftig gebaut und mit dem Kinn eines Preisboxers.
    An ihm hatte sie immer seine innere Kraft bewundert und die Zielstrebigkeit, mit der er zu lösende Probleme anging. Auch in dieser Situation erhoffte sie Hilfe von ihm, und sie richtete sich an ihm auf, schöpfte Kraft aus seiner Stärke.
    „Keine Sorge", tröstete er sie, und in seiner Stimme lag eine derartige Ruhe, daß sie ihm glaubte. „Sie haben uns als Geiseln genommen, um unserer Abwehr die Hände zu binden und in Terrania City nach Belieben zu schalten und zu walten."
    „Und was heißt das?"
    Er lächelte.
    „Nicht mehr und nicht weniger, als daß wir hier in der Burg im Moment sicherer sind als draußen in der Stadt, in der überall gekämpft und getötet wird. Hier kann uns nichts passieren."
    Sie zogen sich in einen dunklen Winkel des Raumes zurück, den sie mit weit mehr als tausend Menschen teilen mußten, und fanden endlich einen kleinen Platz, an dem sie sich setzen konnten. Nicht weit von ihnen hatten die Dscherro primitive Toiletten für die Gefangenen eingerichtet. Der Geruch störte sie nicht.
    Sie erzählten einander, was ihnen in den vergangenen 24 Stunden seit dem Beginn des Angriffs der Dscherro widerfahren war. Während sie noch miteinander redeten, wurde die Burg plötzlich von dumpfen Schlägen erschüttert.
    Unvorstellbare Kräfte schienen auf das bizarre Gebilde einzuwirken, es mit Riesenfäusten zu packen und es bis in die Grundfesten hinein zu erschüttern.
    „Roger - was hat das zu bedeuten?"
    Er legte den Arm um sie und zog sie an sich.
    „Ganz ruhig", flüsterte er. „Wahrscheinlich greifen wir die Burg an. Roboter und Soldaten der LFT kommen. Sie werden uns hier herausholen."
    „Die Dscherro werden uns töten!" befürchtete sie.
    „Nicht doch!" lächelte er. „Sie sind brutal, hinterhältig und grausam, aber sie sind nicht dumm. Wenn es hart auf hart kommt, werden sie verhandeln, um uns gegen irgend etwas einzutauschen, was wertvoll für sie ist.
    Vielleicht nutzen sie uns, damit sie ihr eigenes Leben retten und unbehelligt abziehen können. Auf keinen Fall werden sie uns töten, weil sie sich damit nur selbst schaden würden."
    Schreie ertönten, und die Menge wurde unruhig. Es blitzte mehrfach auf, dann peitschten Schüsse in den Raum. Ein sonnenheller Energiestrahl zuckte quer durch die Halle, schlug in die Decke ein und ließ glutflüssiges Material herabregnen.
    In ihrer Angst und Not warfen sich viele Menschen auf den Boden. Einige erlitten schwere Verbrennungen.
    Roger zog seine zitternde Frau an sich, um sie zu beschützen.
    Dscherro tauchten in ihrer Nähe auf. Sie hielten Neuropeitschen in den Händen, und sie setzten sie rücksichtslos ein, um die Gefangenen aus dem Raum zu treiben.
    Die Krieger brüllten Unverständliches, während die Burg immer wieder von schweren Schlägen erschüttert wurde. Sie verfügten über keine Translatoren.
    Doch auch ohne Übersetzungsgeräte konnten sie unmißverständlich deutlich machen, was sie erwarteten: Ihre Körpersprache war eindeutig.
    Nora blieb auf dem Boden sitzen. Haßerfüllt blickte sie die massigen Wesen an, die ihr Kristi genommen hatten.
    Die Dscherro waren nur etwa anderthalb Meter groß, in den Schultern jedoch beinahe 1,3 Meter breit.
    Sie waren im Prinzip humanoid, hätten eine grüne Haut, trugen auf der Stirn ein in sich gewundenes und gedrehtes Horn, das bei einigen bis zu vierzig Zentimeter lang, bei einigen recht dick, bei anderen wiederum sehr dünn war.
    Die Schädel, die an der Rückseite eine offene Knochenplatte hatten, saßen beinahe halslos auf den mächtigen Schultern. Die Augen traten zumeist stark hervor und hatten schwere Lider unter dicken Augenwülsten. Aus dem breiten Mund mit dem hervorladenden Unterkiefer ragten vier große Zähne.
    Diese Zähne verstärkten den

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