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1883 - Die schiffbrÃŒchige Stadt

Titel: 1883 - Die schiffbrÃŒchige Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auftauchen. Dann wollte er zur Stelle sein, beschloß Aagenfelt. Bis dahin mußte er irgendwie die Tür erreichen.
     
    4.
     
    Maahk in Marmor Der Polizist erwartete sie vor der Tür. Als Loura Gaikunth seine hochgewachsene, schmale Gestalt sah, fiel ihr der Name wieder ein. Der Mann hieß Lentini und bekleidete trotz seines geringen Alters einen hohen Dienstgrad. Sie nahm an, daß er im erreichbaren Rest von Kalkutta der ranghöchste Mann der Polizei war.
    Sie hatten einige Male Schwierigkeiten gehabt. Lentini klebte zu sehr an seinen Paragraphen.
    „Also was?" fragte sie unfreundlich.
    Wortlos deutete der andere nach hinten, auf die Häuser der Stadt.
    Die Bügermeisterei lag im Zentrum des Verwaltungsviertels Uphjar. Von hier wurde der Bundesstaat Ostindien geführt. Modern geprägte Glastürme dominierten das Bild. Aber das galt nur für Uphjar, nicht für andere Viertel. In den Jahren 1152 bis 1155 NGZ, nach der Zerstörung während der Monos-Zeit, hatte man Kalkutta wieder aufgebaut. Vieles sah heute genauso aus, wie es sich durch historische Quellen hatte belegen lassen.
    Loura wohnte seit zwanzig Jahren in Kalkutta. Deshalb merkte sie sofort, was falsch war.
    In die Häuserzeile hatte sich eine fremde Kontur gemischt. Loura fühlte sich an einen riesengroßen Pilz erinnert.
    In diesem Fall bestand der Pilz jedoch aus silbern schimmerndem Metall. Sie schätzte, daß die Kontur etwas über dreißig Meter hoch war. „Das ist ein Pilzdom", hörte sie sich betroffen sagen. „Dasselbe Ding wie auf Trokan. Irgend so ein Thoregon-Apparat. - Scheiße ... Ich meine, was haben wir in Kalkutta mit dieser Sache zu tun?"
    Lentini sagte: „Jedenfalls dachte ich mir, daß du das sehen willst."
    „Da hast du richtig gedacht. Wir nehmen sofort einen Gleiter und fliegen hin."
    „Mein Dienstgleiter parkt um die Ecke."
    „Ruf ihn!"
    Loura Gaikunth starrte den Pilzdom an, sie konnte nicht mehr aufhören.
    Ihre Finger suchten nach einer Magentablette, aber sie vergaß, die Schachtel zu öffnen.
    Pilzdome - in der terranischen Presse galten sie als Verbindung zur ominösen Koalition Thoregon.
    Wenn man den Informationen glauben durfte, dann hatte Perry Rhodan vor langer Zeit den Pilzdom von Trokan betreten.
    Dahinter, so hieß es, begann die sogenannte Brücke in die Unendlichkeit. Die hatte aber bisher noch keiner gesehen.
    An diesem Punkt mischten sich Fakten und Halbwahrheiten zu einer Melange, die sich nicht mehr trennen ließ.
    Am besten, sie nahmen das Ding unter die Lupe. Dann konnte sie entscheiden, wie es weiterging.
    Lentini ließ seinen Geiter per Fernsteuerung niedersinken.
    Sie waren vier Personen: der Polizist, Tyra Ndoram, Dimo und Loura selbst.
    Dimo wollte als letzter einsteigen, als Lentini sagte: „Der da bleibt doch hier, oder?"
    „Nort Dimo?" Sie schaute den Polizisten irritiert an. „Er ist mein Assistent. Er kommt mit."
    „Findest du es richtig, daß wir einen Schwachsinnigen mitschleppen?"
    „Ja!"
    Mit Wut im Bauch starrte Loura ihn an. Was nahm dieser Lentini sich heraus?
    Tyra Ndoram fügte plötzlich hinzu: „Ich will ihn auch nicht dabeihaben." Ihre Blicke galten Dimo, der gar nicht zu begreifen schien, worum es ging. „Nehmen wir lieber jemand anders mit."
    Loura verstand nicht, wie man in seiner Gegenwart so reden konnte. Der arme Kerl hatte feine Antennen.
    Ärgerlich erwiderte sie: „Ich werde euch kein Mitspracherecht einräumen. Nur damit das klar ist." Dimo zugewandt, ordnete sie an: „Steig ein und sei bitte still!"
    Keiner sagte mehr ein Wort. Die Bürgermeisterei blieb hinter ihnen zurück. Loura blickte über den dutzendfach verzweigten weißen, dreistöckigen Gebäudetrakt. Aus den Fenstern lehnten Menschen, und sie starrten in den Dampf, der das Faktorelement begrenzte. Loura Gaikunth konnte ihre Verwirrung spüren.
    Lentini steuerte den Gleiter Richtung Pilzdom. Unten in den Straßen gab es keine Zeichen von Panik.
    Ein starkes Akustikfeld verbreitete Duchsagen: „... BESTEHT NACH UNSEREM WISSEN KEINE GEFAHR. BLEIBT IN EUREN HÄUSERN UND WARTET AB, BIS WIR DIE DINGE IN DEN GRIFF BEKOMMEN ..."
    Die Kalkuttani verhielten sich vorbildlich. Hoffentlich versuchte keiner, mit einem Privatgleiter durch den Dampf zu stoßen.
    Der Pilzdom stand am Platz des Bolanpur. (Eigentlich war der Platz nicht mehr als eine Rasenfläche.
    Man hatte sie einem berühmten Sohn der Stadt gewidmet: Raumadmiral Bolanpur, in Kalkutta ein geachteter Mann, vor über zwei Jahrtausenden. Bolanpur hatte am

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