Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1883 - Die schiffbrÃŒchige Stadt

Titel: 1883 - Die schiffbrÃŒchige Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Stadtrand eine Villa bewohnt. Jedenfalls, wenn er nicht gerade mit seiner Raumschiff sflotte Feinde der Erde massakriert hatte.) An milden Tagen lungerten auf dem Rasen Verwaltungsleute herum. Nur nicht jetzt, heute waren nicht mal streunende Elefanten d" Keine Kinder, keine Dudelmusik im Hintergrund.
    In sicherer Entfernung standen Pulks von Leuten. Die Kalkuttani trauten sich nicht heran. Loura hoffte, daß es nicht zu Unfällen kam.
    Lentini aktivierte ein akustisches Feld.
    „Verlaßt umgehend den Platz!" sprach er laut. Seine Stimme trug draußen einen halben Kilometer weit.
    „Dies ist ein Polizeieinsatz. Ich wiederhole: Dies ist ein Polizeieinsatz."
    Draußen rührte sich nichts, die Leute blieben stehen. Sie waren Kalkuttani, und sie mochten es nicht, sich Autoritäten zu unterwerfen. In Kalkutta hatten die Sicherheitskräfte keinen leichten Stand.
    „Sei ein bißchen höflicher", empfahl ihm Loura.
    Lentini wiederholte seine Anweisung, diesmal als Bitte formuliert. Nach einer Weile bewegten sich die Menschen. Jeder konnte sich überzeugen, daß eine Gefahr bestand; ein Blick zum grauen Himmel oder auf den Pilzdom reichte aus.
    Der Polizist ließ den Gleiter direkt am Pilzdom zu Boden sinken. Sie stiegen aus und umkreisten das Gebilde.
    Von außen waren keine Fenster und keine Unregelmäßigkeiten zu sehen. Das Ding wirkte einfach nur wie ein riesengroßer Pilz aus Metall. Kaum zu glauben, daß es einen Zugang zur Brücke in die Unendlichkeit darstellen sollte.
    Vielleicht war der Dom an ihrer Lage schuld. Es schien ihr mit einemmal sogar sehr wahrscheinlich.
    Die Barriere und der Dom, beide mußten etwas miteinander zu tun haben. Vielleicht hatte der Dom sogar dafür gesorgt, daß das Heliotische Bollwerk verrückt spielte.
    Loura näherte sich scheu. Erst als nichts passierte, wurde sie mutiger. Ihre Fingerspitzen berührten die metallische Wandung. Es fühlte sich kalt an.
    Tyra Ndoram richtete ein Meßgerät auf den Dom. „Dieses Ding ist energetisch völlig tot. Ich messe nichts, was irgendwie nach Gefahr aussieht."
    „Was befindet sich im Inneren?"
    Die junge Referentin zuckte mit den Achseln. „Du wirst lachen, Loura ... Aber mein Meßgerät behauptet, daß es diesen Pilzdom gar nicht gibt. Im physikalischen Sinn existiert das Ding nicht."
    Loura Gaikunth streckte noch einmal die Hände aus. Dann schlug sie gegen die silberne Wand, und es tat weh.
    „Dein Meßgerät taugt nichts, Tyra", erklärte sie bestimmt.
    Loura sah der Referentin und Lentini eine Weile zu. Sie ahnte schon, daß mit den Meßgeräten nichts herausspringen würde. Dann drehte sie sich um und ging nach hinten.
    Am Rand der Rasenfläche stand eine Plastik. Der berühmte Maahk in Marmor hatte einen sichelförmigen Schädel und lange, abnorme Arme. Die Plastik war mit roter Farbe beschmiert; anscheinend ein dezenter Hinweis darauf, daß Admiral Bolanpur Wesen wie den Maahk mit Vorliebe bekämpft hatte. Was daran historisch korrekt war, wußte sie nicht; sie empfand es auch nicht als wichtig.
    Loura setzte sich hin und lehnte mit dem Rücken gegen die Statue. Sie schluckte eine Tablette.
    Auf eine Weise, die sie nicht verstehen konnte, war sie mit ihrem Stadtteil in eine nicht überschaubare kosmische Mühle geraten. Eine Ahnung sagte ihr, daß die Schwierigkeiten gerade erst anfingen.
    Sie mußte vor allem mit den Tabletten aufhören.
    Aber das war eine akademische Frage. Kalkutta lag unter einer Faktordampf-Barriere, und das schien ihr nicht der richtige Termin für eine Nervenkur zu sein.
    Eine Weile schaute sie Lentini und Tyra zu, dann rief sie ungeduldig: „Kommt schon, wir können hier nichts mehr tun."
    „Aber wir haben immer noch nicht den Eingang gefunden!"
    „Das werdet ihr auch nicht. Ihr seid doch nicht Perry Rhodan. Also los, wir verschwenden unsere Zeit."
    Zwei Minuten später saßen sie wieder im Gleiter. Lentini forderte einen Wachtrupp an, der den Pilzdom im Auge behalten sollte.
    „Wohin jetzt?" fragte er.
    „Zur Barriere", ordnete sie an.
    Loura Gaikunth wollte noch fragen, ob der Gleiter einen Schutzschirm besaß. Doch sie hielt den Mund.
    Wenn es jenseits der Barriere Schwierigkeiten gab, konnte ein Schutzschirm auch nicht viel helfen. Sie versuchte, sich die Dimension einer möglichen Gefahr bewußt zu machen.
    Loura hätte gern noch eine Tablette geschluckt, aber sie hatte schon zu viele.
    „Geht das nicht schneller?" schimpfte sie.
    Lentini warf ihr nur einen wütenden Blick zu.
     
    *
     
    Je näher

Weitere Kostenlose Bücher