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1888 - Drei gegen Gousharan

Titel: 1888 - Drei gegen Gousharan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verschrottet, einzelne Exemplare standen bestenfalls noch in Museen oder bei privaten Sammlern.
    Kein Zweifel, die Dscherro hatten den Kampfroboter - als Beute mitgebracht - für ihre Zwecke umprogrammiert.
    „Bald kämpfen unsere Truppen gegen die eigenen Roboter", murmelte Domino im Selbstgespräch.
    „Du hast ihn also auch gesehen?" Arno Wosken hatte sein Versteck wieder verlassen, als die Roboter hinter einer Abzweigung verschwunden waren.
    Domino nickte knapp. Suchend blickte er um sich. „Wo ist Rosa?"
    „Sie kann nicht weit weg sein."
    „Rosa!" Halblaut rief Domino Ross den Korridor entlang.
    Da er keine Antwort erhielt, aktivierte er den Helmfunk. Reichweite auf Minimum. Nichts.
    „Keine Blutspuren", sagte Arno Wosken. „Die Roboter haben sie jedenfalls nicht ..."
    „Noch ein Wort, und du verschluckst deine Zähne." Ross drohte mit der Faust. Daß Arno hin und wieder das Gemüt eines Schlachtermeisters entwickelte, war allgemein bekannt, aber im Moment denkbar fehl am Platz.
    „Wo stand sie, als die Roboter kamen?"
    Das war knapp zwei Meter entfernt gewesen, vor einer Wand, die keine Nischen bot, nichts, was Rosa Gelegenheit gegeben hätte, sich zu verbergen. Und so unvorsichtig, in Gegenwart der Roboter ihr Flugaggregat zu aktivieren, wäre sie nie gewesen.
    Unvermittelt legte Wosken den Kopf schräg, schien zu lauschen.
    „Was ist?"
    „Ich weiß nicht. Ein Klopfgeräusch möglicherweise."
    Sie waren umgeben von einem steten Geräuschpegel, den sie schon weitgehend nicht mehr wahrnahmen; Boden und Wände übertrugen das Dröhnen von Energieerzeugern und anderen Maschinen. Selbst in terranischen Hochhäusern herrschte nie völlige Stille, es sei denn, Dämpfungsfelder wie in Ruhe- und Erholungsräumen wurden aktiviert.
    „Das kommt von unten", behauptete Wosken.
    Unter ihnen war fester Boden, grobporiger Belag wie überall. Aber ... Ross fragte sich plötzlich, ob er nicht vor wenigen Minuten eine andere Struktur gesehen hatte.
    „Du bist im Zweifel?" Wosken ließ sich in die Hocke nieder und fuhr prüfend mit den Händen über den Belag. Einer Eingebung folgend, zog er seinen Strahler und klopfte mit dem Kolben der Waffe auf das rauhe Material. „Der Boden hat sich verändert", behauptete er.
    Domino Ross suchte nach einer Fuge, die wenigstens die Abgrenzung des veränderten Teilstücks verriet. Erfand einen kaum einen halben Millimeter breiten Spalt.
    „Erhöhte Energiewerte", machte ihn der Servo aufmerksam. „Unterhalb existieren Hohlräume und eine freie Energieform."
    Rosa antwortete nicht über Funk. Aber die Klopfzeichen schienen drängender zu werden, oder war es nur, weil Domino und Arno die Akustiksensoren auf höhere Empfindlichkeit justierten?
    Dscherro hasteten vorüber. Sie bemerkten die Siganesen nicht, die im Schutz ihrer Deflektorschirme weiterarbeiteten. Mittlerweile waren Rosas Klopfzeichen verstummt. Zwei Überbrückungsschaltungen, in den Trennspalt eingeführt, sorgten dafür, daß der Boden sich in einem Feld von zwanzig mal zehn Zentimetern auflöste. Er bestand hier nur aus Formenergie.
    Rosa stand einen halben Meter tiefer und blickte ihnen entgegen. „Der Raum hier unten ist weitgehend abgeschirmt", sagte sie. „Ich weiß nicht, welchen Kontakt ich ausgelöst habe, daß ich hierhergelangt bin - aber seht euch das an! Alles wie für uns geschaffen."
     
    *
     
    Um Rosas Mundwinkel zuckte es verhalten. Silbrig schimmerten die in ihrem Haar verknüpften Howalgoniumfäden, die wie Locken vor ihrer Stirn hingen. Dahinter war die Haut aufgeschürft und blutig, die Stirn bis zur rechten Augenbraue begann sich dunkel zu verfärben. Sie hatte ziemlich heftig „herausgefunden", was sich unter dem Boden verbarg.
    Interessiert registrierte Domino, daß seitlich zwei der dreißig Zentimeter durchmessenden Röhren mündeten. Schächte der Klimaanlage seien es, hatte er bislang geglaubt, aber das waren sie wohl doch nicht.
    In dem Moment kippte Rosa um. Erst jetzt entdeckte Domino die blutverkrustete Beule an ihrem Hinterkopf.
    Alle Funktionen ihres Schutzanzugs waren abgeschaltet, dem Servo war es deshalb nicht möglich gewesen, selbständig einzugreifen. Domino reaktivierte die Schaltungen. „Analysiere den Gesundheitszustand deiner Trägerin!" verlangte er.
    Der Blutdruck war niedrig, die Atmung verlangsamt, aber beides gab noch nicht Anlaß zur Sorge.
    Außerdem wurde ein schwaches Schädel-Hirn-Trauma diagnostiziert, das nur vom Schlag mit einem stumpfen Gegenstand

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