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1888 - Drei gegen Gousharan

Titel: 1888 - Drei gegen Gousharan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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herrühren konnte; keine Fraktur. Der Servo injizierte über die Halsarterie ein kreislaufstabilisierendes und schmerzlinderndes Medikament.
    „Wird sie wieder?" Arno Wosken ließ sich langsam ebenfalls nach unten sinken.
    Gleichzeitig schlug die Frau die Augen auf. „Küß mich", hauchte sie, schien in einer Traumwelt gefangen zu sein. Ihr Blick schweifte die düstere Röhre entlangund prompt begann sie zu schreien. Es war ein Schrei, der Qual und Unverständnis ausdrückte, aber erstickt abbrach, als Domino Ross Rosas Mund mit seinen Lippen verschloß. Ihre Arme zuckten, sie versuchte, den Hünen abzuwehren, doch ebenso überraschend schlang sie die Arme um seinen Nacken und erwiderte den Kuß. Mit einer Leidenschaft, als wäre ihr eben das Leben neu geschenkt worden. Ihre Finger krallten sich in Dominos schwarzes Haar, tasteten nach vorne zu den Enden seines zu Zöpfen geflochtenen Bartes ...
    „Dscherro!" rief Arno Wosken und grinste breit, als Domino wie von der Tarantel gebissen Rosa von sich stieß. „Aus dem Rettungsversuch muß nicht gleich eine Orgie werden", fügte er spöttisch hinzu. „Ich bekomme übrigens deutlichere Meßergebnisse herein, in der Röhre arbeiten Fünf-D-Strahler." Er verstummte, weil die Frau den Wiedergabemodus der SERUN-Speicherung aktivierte.
    Wosken war zu sehen, wie er mit zwei weiten Sprüngen floh, dann erfaßte die Optik die anrückenden Kampfroboter. Gefährlich nahe waren sie schon. Rosa hatte kein geeignetes Versteck gefunden und den Deflektor aktiviert. Etwas Dunkles, Schlauchförmiges zuckte heran, in der Wiedergabe nicht zu erkennen, aber vermutlich der Tentakelarm eines der Roboter. Rosa wurde schwer getroffen und herumgewirbelt, in einer Reflexbewegung schaltete sie alle Funktionen des SERUNS ab, nur noch beseelt von dem Gedanken, die scheinbar unvermeidliche Energieortung zu verhindern. Die Aufzeichnung ließ noch erkennen, daß sie in den Boden eindrang, dann war nichts „zehr.
    An Details konnte Rosa sich nicht erinnern.
    „Partielle Amnesie als Folge eines Schocks", folgerte Arno Wosken. „Ich frage mich nur, ob sie mich ebenfalls so geküßt ..." Dominos Blick zwang ihn, den Mund zu halten.
    Gerade mal fünf Meter von der Mündung entfernt stießen sie auf High-Tech, die in dem schmalen Lüftungsschacht keiner erwartet hätte. Eine Uberwachungs- und Aufzeichnungsanlage; Bildschirme mit einer Diagonale von knapp drei Zentimetern; Sensorfelder, die bestenfalls von Siganesenhänden bedient werden konnten. Dscherrokrallen hatten hier nichts verloren. Abgesehen davon stammte die nur zwanzig Zentimeter messende Anlage gewiß nicht von den Gehörnten, es mußte sich um Beutetechnik handeln.
    „Wie geschaffen für Siganesen." Domino Ross brauchte nicht lange, um einige Schaltungen zu durchschauen. Die Anlage diente der Überwachung eines Teils dieser Etage. Nacheinander holte er verschiedene Gangabschnitte auf die Bildschirme. Sie sahen Dscherro, die Gefangene vor sich her trieben - und unvermittelt waren sie mittendrin in den Verliesen, in denen Terraner unter unwürdigen Bedingungen zusammengepfercht waren.
    „Wozu die Überwachung?" fragte Wosken. „Sind die Dscherro untereinander uneins?"
    „Wäre nicht schlecht", meinte Rosa.
    „Die Aufzeichnung erfolgt automatisch", stellte Ross fest. „Da die Dscherro bestimmt nicht in diesen Schächten herumkriechen, wird das Ergebnis wohl von der Zentrale aus abgerufen werden." Er vollführte eine abwehrende Handbewegung, weil er den Einwand seiner Begleiter ahnte. „Ich bin schon dabei, die Aufzeichnungen zurückzufahren. Aber falls wir hier erwischt wurden, kann das an anderen Stellen ebenso geschehen sein."
    Grimmig massierte Wosken sein Kinn. „Ein Mist ist das! Für uns heißt das, entweder die Deflektorschirme ständig benutzen und damit das Ortungsrisiko vergrößern oder über kurz oder lang von der optischen Überwachung entdeckt werden."
    „Und welches von beiden Übeln ist das kleinere?" Rosa starrte auf den Drei-Zentimeter-Monitor, auf dem sie sekundenlang zu sehen war. Zu einem Zeitpunkt, kurz bevor die Roboter erschienen waren.
    „Okay", sagte Domino. „Wir löschen’s."
    „Die Manipulation wird auffallen."
    „Ein technischer Fehler, mehr nicht. Kein Dscherro wird auf die Idee kommen, daß es Siganesen gibt."
     
    2.
     
    Die Dscherro brachten neue Gefangene und technische Beute. Unter normalen Umständen hätte Bousseor sich sofort ein interessantes Aggregat herausgesucht, und seine Haut wurde

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