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1889 - Gefangen in Terrania

Titel: 1889 - Gefangen in Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verantwortlichen Politiker machtlos sind. Der LFT-Kommissar sitzt in der Falle. Ihm bleibt stets nur die Wahl zwischen dem Tod der Geiseln und der Kapitulation vor den Wünschen der Dscherro. Die Frage aber ist: Wie geht es weiter?"
    Sie blendete das Faktorelement Terrania-Süd ein, jene gewaltige Energiewand, hinter der die Burg Gousharan sich bis in eine Höhe von 6,2 Kilometern erhob, das Zentrum der Dscherro-Macht. Die Wand wirkte milchig und gestattete keinen Blick auf die Burg.
    „Es ist klar, daß die Dscherro nicht ewig auf der Erde bleiben wollen. Was aber planen sie? Wie lange wollen sie warten? Worauf warten sie? Was spielt sich in ihren Köpfen ab? Welche Absichten verfolgt ihr Anführer, der Taka Fellokk? Welche Grausamkeiten hat er noch für uns parat? Das alles sind Fragen, die einer Antwort harren."
    Sie fing grausame Bilder ein. Dscherro schlugen eine Frau zusammen, die aus dem Gefangenenlager fliehen wollte, und als sie schon auf dem Boden lag, tötete sie einer der Krieger mit dem Dorn an seinen Fersen.
    Katie blendete um zu weniger schrecklichen Ausschnitten.
    „Je länger die Dscherro uns auf eine Antwort warten lassen, desto nervöser wird man im Hauptquartier der Terraner, das nach dem Fall des HQ-Hanse auf dem Flottenraumhafen Terranias eingerichtet worden ist", berichtete die Journalistin. „Die Stimmung ist gereizt. Niemand ist offenbar noch in der Lage und bereit, der Presse eine Auskunft zu geben. In seiner Handlungsohnmacht zeigt Cistolo Khan Schwäche, und es sieht so aus, als hätten die Dscherro genau darauf gewartet."
     
    *
     
    „Es gibt keinen Zweifel", stellte Agor Mummelan an Bord der GILGAMESCH emotionslos fest. „Der Serofe Tschoch hat euch reingelegt."
    Das Gespräch fand im Zentralmodul MERLIN statt, dem eigentlichen Kern des Camelot-Raumschiffes.
    „Sicher?" fragte Domino Ross.
    Der Siganese sprang auf, nachdem er bis dahin äußerlich gelassen auf einer Schaltschwelle vor dem Monitor der Syntrons gesessen hatte.
    Seine athletische Figur mit den breiten Schultern, den schmalen Hüften und den kräftigen Beinen warf einen bizarren Schatten auf das Arbeitspult vor dem Syntron. Das kantige, von einer Narbe .verunstaltete Gesicht spannte sich, während er mit beiden Händen nach den schwarzen Zöpfen griff, die ihm bis auf die Brust herabfielen.
    „Sicher", antwortete der Syntronspezialist und blickte zu Atlan auf, der neben ihm stand.
    Domino Ross preßte die Lippen zusammen. Die Nachricht traf ihn hart. Nun schien es doch so, als sei sein Einsatz Inder Burg der Dscherro, den er zusammen mit Rosa Borghan und Arno Wosken unternommen hatte, ohne verwertbares Resultat geblieben.
    Und dafür hatte er mehrfach sein Leben riskiert? Immerhin hatte er die Informationen direkt dem Serofen Tschoch abgerungen, einem Dscherro aus dem Hofstaat Taka Fellokks, der für das Kriegshandwerk zuständig war. Tschoch war der zweitwichtigste Mann der Barbaren im Faktorelement.
    Der Zorn verfärbte die Narbe, die ihm von der Stirn bis zum Mundwinkel herabreichte und die von einem Kampf mit einer Ratte stammte. Er ließ sie in einem blassen Grün erscheinen.
    Und du? Was sagst du dazu?" wandte er sich an den Arkoniden.
    „Wir sind noch nicht am Ende mit unseren Untersuchungen", versuchte der Unsterbliche ihn zu beschwichtigen.
    Er ließ sich in einen Sessel sinken. Daß er enttäuscht war, merkte ihm niemand an. Seine rötlichen Augen wirkten ausdruckslos und verrieten nichts über seine Empfindungen.
    Schwere Auseinandersetzungen mit Cistolo Khan lagen hinter ihm. Sie waren unter dem Eindruck der enormen psychischen Belastungen entstanden, denen der LFT-Kommissar zur Zeit ausgesetzt war.
    Als Domino Ross und die anderen beiden Siganesen aus der Burg Gousharan geflüchtet waren, hatte Atlan erfahren, daß ihre Pikosyns voll mit Daten der Dscherro waren. Um durch sie Einblick in die Welt der Gehörnten zu gewinnen, hatte er sie sofort zur GILGAMESCH bringen wollen.
    Dagegen hatte sich Cistolo Khan verwehrt.
    Vergeblich, denn der Aktivatorträger hatte sich durchgesetzt. In seinem Argwohn, er wolle alle Daten für sich behalten, hatte Cistolo Khan darauf bestanden, daß Agor Mummelan die Siganesen zur GILGAMESCH begleitete. Dagegen hatte der Arkonide nichts einzuwenden gehabt.
    Mittlerweile wurden die erbeuteten Daten von Merlin, dem Rechner des Zentralmoduls, ausgewertet.
    „Etwa achtzig Prozent der Informationen hat der Serofe Tschoch beim Überspielen verstümmeln lassen", fuhr Mummelan

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