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1890 - Shaogen-Himmelreich

Titel: 1890 - Shaogen-Himmelreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schnell.
    „Bei allen Sternenteufeln von Kreit!" hörte er sich brüllen. „Das muß doch wohl ..."
    Er unterbrach sich, damit das Geschrei nicht weitere Pfleger auf den Plan rief.
    Als er gerade am Schacht angekommen war, gellte ein Alarm durch das Hospital.
    Kreyn nahm an, daß die Ausgänge nun verriegelt wurden. Er konnte auf dem normalen Weg nicht mehr entkommen.
    Sobald sie ihn hatten, würden sie ihn ruhigstellen und in einem Regenerationstank in Tiefschlaf legen.
    Reden würden sie erst, wenn er die Augen öffnete und vollständig in Ordnung war. Aber das, überlegte Poulton Kreyn, war für ihn nach aller Wahrscheinlichkeit zu spät.
    Zuerst würden sie ihn unten suchen, im Erdgeschoß. Er wählte im Schacht also die aufwärts gepolte Seite. Ein Stockwerk höher hatte er vielleicht eine Galgenfrist.
    Überall hörte er nun Türen klappen. Auf einen Fall wie diesen waren sie im Hospital nicht vorbereitet.
    Die dünnen Stimmchen der Terraner verbreiteten Anweisungen, die er für nutzlos und überflüssig hielt.
    Kreyn verließ den Schacht bei der erstbesten Gelegenheit. Wo er sich befand, wußte er nicht; es war irgendein Korridor von Dutzenden. Als er aber die offenstehende Tür sah, keine zwanzig Meter entfernt, erkannte er seine Chance.
    Kreyn manövrierte sich in ein leeres Krankenzimmer.
    Mit dem linken Fuß berührte er einen Sensor, der die Tür zufahren ließ. Hinter ihm verstummte der Lärm.
    Er ging davon aus, daß er nun einige Minuten Zeit hatte. Kreyn beschäftigte sich intensiv mit dem Verschlußmechanismus der Fensterfront. Nach wenigen Augenblicken hatte er heraus, wie die Sicherung für Unbefugte umgangen werden konnte.
    Er öffnete eines der Fenster. Von hier aus blickte er in die Straßen von Kalkutta-Nord, auf ein wunderschönes, malerisches Viertel mit goldenen Türmchen und Ziergiebeln. Keines der Gebäude war sehr groß, kein Vergleich zu den Turmbauten galaktischer Hauptstädte.
    Kreyn befand sich im zweiten Stockwerk des Hospitals. Für die Trage stellte eine solche Höhe kein Problem dar.
    Er steuerte sein viel zu kleines Gefährt durch die Fensteröffnung und sank so vorsichtig wie möglich an der Mauer entlang Richtung Erdboden.
    Einige Passanten sahen ihn kommen.
    Ein spärlich bekleideter, offensichtlich verwundeter Ertruser auf einer Trage - Kreyn konnte sich nicht mehr halten, als er in die dummen Gesichter blickte. Er prustete laut heraus, dann steuerte er seine Trage die Straße entlang. Hinter ihm blieb das Hospital zurück. Sollten sie ihn suchen, bis sie schwarz wurden.
    Einige hundert Meter weiter, an einer Kreuzung, stieß er auf eine syntronische Rufsäule. Er ließ ein Taxi kommen, extra ein Modell mit Übergröße, landete die Trage auf dem Fußsteig und richtete sich unter großen Schmerzen auf.
    Das Taxi sauste aus dem Himmel heran. Kreyn schob sich ächzend in den Passagierraum. Er fühlte sich sehr erschöpft.
    „Wohin darf ich dich bringen?" erkundigte sich eine freundliche Automatenstimme.
    Er antwortete: „Zum Raumschiff KAURRANG."
    Das Taxi akzeptierte die Zielangabe. Es stieg auf Flughöhe und transportierte seinen schwergewichtigen, vor Anstrengung schnaufenden Passagier Richtung FaD-Barriere.
    Hinter Kreyn blieb das Hospital zurück. Drinnen würden sie wohl nie begreifen, wie sich sechzehn Zentner Krankheit so einfach in Luft auflösen konnten.
    Das Taxi drang mit einem kurzen, für Poulton Kreyn durchaus schmerzhaften Rucken durch die nebelhafte Wand, durch die Faktordampf-Barriere von Kalkutta-Nord.
    Dahinter kam ein atemberaubendes Panorama zum Vorschein. Eine Fülle von Lichtreflexen zog sich als sinnverwirrendes Muster über den Himmel. Das Land schien vor ihm in der Art einer gigantischen, bestimmt hundert Kilometer breiten Rampe aufzusteigen.
    Etwa dreißig Kilometer weiter erblickte er eine seltsame Stadt. „Ist das Kenteullen?" wollte er wissen.
    „Jawohl", sagte das Taxi, „die Hauptstadt der Nonggo. Wir werden Kenteullen allerdings nicht überfliegen."
    „Sondern?" fragte er.
    „Wir benutzen einen Passagekanal."
    „Aha. So."
    Wenige hundert Meter vor dem Stadtrand klaffte eine Öffnung im Boden. Darunter begann eine scheinbar endlos tiefe Röhre.
    Das Taxi tauchte in die Röhre ein, beschleunigte auf eine Geschwindigkeit, die sich ohne Scheinwerferlicht nicht abschätzen ließ, und schoß nach zehn Minuten in den freien Weltraum hinaus.
    Kreyn begriff, daß er soeben den Boden des Rades vollständig durchdrungen hatte. Wieder vergaß er

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