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1898 - Das Daschka

Titel: 1898 - Das Daschka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Heimatwelt der Swoons. Auch dort gab es exzellente Mikrotechnik. Die Gurkenleute, wie die Swoons ihrer Körperform wegen gelegentlich genannt wurden, hatten einmal dem Imperium der Arkoniden die gleichen wichtigen Dienste geleistet wie die Siganesen dem Solaren Imperium und nun der LFT Allerdings war ich nicht ganz so naiv, wie Cistolo Khan geglaubt hatte. Von der RICO aus hatte ich kleine Sonden gestartet, die den Raum in der Nähe von Siga beobachteten. Wenn dort etwas geschah, würde ich es sofort wissen.
    Diese Prognose erwies sich zu meinem Leidwesen nach einigen Tagen auch als richtig. Das Burgraumschiff der Dscherro, die GOUSHARAN, tauchte ohne Vorwarnung und ohne Strukturerschütterung in der Nähe von Siga auf. Diese Nachricht hatte mich kaum erreicht, da kam auch schon die nächste schlechte Kunde. Ich alarmierte meine Funker.
    Cistolo Khan’ blinzelte träge in die Kamera, als die Verbindung aufgebaut worden war. Offenbar hatte ich ihn aus tiefem Schlaf gerissen. Geistig war er allerdings sofort hellwach.
    „Sie sind gekommen, nicht wahr?" fragte er ohne Zögern.
    „Ja, sie sind", antwortete ich. Ich zögerte einen kurzen Augenblick lang, aber ich konnte dem LFT-Kommissar diese Nachricht nicht vorenthalten. „Und sie haben als erstes die Wachstation vernichtet. Es hat keine Überlebenden gegeben."
    Cistolo Khan zog scharf die Luft ein. Mehr brauchte ich nicht zu sagen. Der Mann war zu intelligent und zu ehrlich, um nicht sofort zu begreifen, daß diese Verluste auf sein Konto gingen. Er hatte nicht auf meine Warnungen gehört, und nun waren zahlreiche Galaktiker tot. Cistolo Khan war nicht der Mann, dergleichen als notwendige Verluste leichthin abzuschreiben. Daß ein Kampf nicht ohne Opfer abfing, war ihm bekannt, und er war auch bereit, das zu verantworten. Aber Opfer, die er hätte vermeiden können, gingen ihm stets sehr nahe.
    „Also gut", sagte er. „Ich setze zweihundert Kreuzer in Marsch, und dann werden wir sehen, wie stark diese GOUSHARAN wirklich ist. Du verstehst sicher, daß ich jetzt in diesem Augenblick größte Lust habe, diese elende Verbrecherbande aus dem Weltraum zu pusten."
    „Das macht die Besatzung der Wachstation nicht mehr lebendig", sagte ich scharf. „Deine Gefühle verstehe ich, Cistolo Khan, aber dies ist nicht die Gelegenheit, Rache zu üben. Noch haben wir eine gewisse Chance, die Dscherro auf andere Weise kleinzukriegen."
    „Du hoffst, daß der Plan deiner Siganesen funktionieren wird? Wir haben’s doch schon einmal erhofft, daß sie Erfolg haben."
    „Ich will ihnen auf jeden Fall eine Chance geben", antwortete ich. „Das haben sich die Leute um Domino Ross verdient."
    Cistolo Khan rieb sich die Augen.
    „Und sie laufen dabei Gefahr, selbst auch umzukommen", warnte er. „Ich gebe zu, in bezug auf Siga habe ich mich geirrt." Er senkte kurz den Kopf und schluckte. „Tödlich geirrt." Er richtete sich wieder auf.
    „Aber das bedeutet nicht, daß ich Vertrauen zu diesem Plan habe. Ich halte ihn für gefährlich, für wenig aussichtsreich und letztlich für unsinnig. Wir werden diese Dscherro nicht in Chorknaben verwandeln können, nicht mit sanften Worten, nicht mit Erpressung, nicht einmal durch Anwendung von Gewalt. Aber gut, es ist dein Plan und der deiner Leute. Wenn sie das Wagnis eingehen wollen, meinetwegen. Aber sag später nicht ..."
    Der LFT-Kommissar brach ab.
    „... ich hätte dich nicht gewarnt!" hatte er fortfahren wollen, aber dann war ihm wohl bewußt geworden, daß diese Redensart nach der Vernichtung der Wachstation wohl nicht ganz angebracht war.
    „Ich werde warten", sagte ich, „bis ich irgendein Zeichen von den Siganesen bekomme. Einen Hilferuf, ein Angriffssignal oder dergleichen. Ich werde dich dann informieren."
    Cistolo Khan nickte müde.
    „Hoffentlich sind es dann bessere Nachrichten", sagte er leise und trennte die Verbindung.
     
    *
     
    Dieses Gespräch hatte vor zehn Tagen stattgefunden, und nach der Unterhaltung hatte es keinen Grund gegeben, sich wieder direkt bei dem LFT-Kommissar zu melden. Khan hatte aufgrund meiner Meldung auf jeden Fall eine größere Flotte mobilisiert, soviel wußte ich. Wir hatten ihn ständig mit Informationen auf dem laufenden gehalten, die Flotte stand zum Eingreifen bereit.
    Die Lage um und auf Siga war, zumindest aus unserer Warte, ruhig geblieben. Der Plan der Siganesen um Domino Ross schien zunächst einmal funktioniert zu haben. Dann aber hatten die Siganesen und auch wir uns eingestehen

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