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1898 - Das Daschka

Titel: 1898 - Das Daschka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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müssen, daß die Footen nicht ganz so harmlose Gegner waren, wie wir angenommen hatten.
    Sie hatten in einer scheinbar ausweglosen Falle gesteckt, und Domino Ross hatte mit den gefangenen Footen in seiner Hand die Dscherro gewaltig unter Druck gesetzt.
    Dabei hatte er sich den Umstand zunutze gemacht, daß nahezu jedem Lebewesen die eigene Gedankenund Vorstellungswelt stets am vertrautesten und überzeugendsten vorkommt. Der Bluff von Domino Ross, einen Footen nach dem anderen zu erschießen, wenn die Dscherro nicht endlich parierten und das exakt taten, was von ihnen gefordert wurde, hatte für die Dscherro ungemein überzeugend geklungen. Genau so wären sie selbst vorgegangen,, wären die Rollen vertauscht gewesen. Sie hätten es bei der simplen Drohung nicht belassen, sondern wahrscheinlich zu Demonstrationszwecken ein paar siganesische Geiseln umgebracht - nur um zu zeigen, daß sie es wirklich und wahrhaftig ernst meinten. In Terrania hatten sie dieses Spiel mit Cistolo Khans Leuten bis zum Erbrechen gespielt.
    Domino Ross hatte den knallharten Geiselgangster zwar sehr überzeugend dargestellt, aber letztlich wäre er zu einer solchen Handlungsweise gar nicht imstande gewesen. Vielleicht hätte er den einen oder anderen Footen über die Klinge springen lassen müssen, wegen irgendwelcher Kleinigkeiten, nur um ihnen klarzumachen, wie bedroht ihr Leben war - und um ihnen jede Lust auf Aktivitäten auszutreiben.
    Das hatte Domino Ross nicht getan, und so hatten die Footen genügend Zeit und keinerlei Hemmungen gehabt,nach Möglichkeiten suchen, sich selbst zu helfen und ihre Freiheit zurückzugewinnen.
    Dabei hatten sie sich als außerordentlich clever und geschickt erwiesen, nicht nur auf technischem, sondern auch auf psychologischem Gebiet. Sie hatten die Rolle, die Domino Ross ihnen zugewiesen hatte, brav und überzeugend gespielt - während sie gleichzeitig sehr eifrig damit beschäftigt gewesen waren, den Spieß umzudrehen und ihrerseits den Siganesen eine Falle zu stellen.
    Und jetzt war es soweit: Die Gegenschlagsoperation der Dscherro hatte begonnen, mit einem Paukenschlag, der bis hinüber zur RICO zu hören war.
    Ich ließ eine Verbindung zu Cistolo Khan herstellen, wie immer über verschiedene Relaisstationen und mit Hilfe einiger Kodes; es brauchte nicht jeder alles mitzuhören, was wir uns über Hyperfunk zu sagen hatten.
    Dieses Mal wirkte er hellwach, ausgeruht und zuversichtlich, und es war mein Part, ein schiefes Gesicht zu ziehen.
    „Es ist gerade losgegangen", informierte ich den LFT-Kommissar.
    „Die Dscherro ergeben sich?"
    „Irrtum!" mußte ich zugeben. „Sie haben gerade damit begonnen, die Robotfabrik zu beschießen."
    Cistolo Khan konnte sich ein giftiges Lachen nicht verkneifen.
    „Sieh an!" sagte er. „Die Maus ist nicht nur der Falle entwischt, jetzt greift sie die Falle und die Katze sogar an. Nun ja, irren kann jeder. Ich nehme an, daß du gern die zweihundert Kreuzer in der Nähe haben möchtest, am besten sogar unter deinem Kommando?"
    „Es wird genügen, wenn sie uns zu Hilfe kommen", sagte ich völlig ruhig. „Und zwar möglichst bald, bevor von den Siganesen nichts mehr übrigbleibt."
     
    2.
     
    Taka Fellokk hatte Mühe, an sich zu halten. Er hielt die Augen starr auf den Transmitter gerichtet. Das Gegenstück zu dem Transmitter in der GOUSHARAN stand auf Siga und hatte in diesem Augenblick zu senden begonnen.
    Die umstehenden Dscherro begannen zu jubeln, einige von ihnen stießen sich gegenseitig an, andere schnitten Grimassen der Zufriedenheit.
    „Wie gut, daß du in der GOUSHARAN geblieben bist", sprach Taka Fellokk den neben ihm stehenden Seassor an.
    Der Anführer der Footen war es gewesen, der den Beutetransmitter in der GOUSHARAN aktiviert, mit dem Gegenpol auf Siga gleichgeschaltet und als Empfänger justiert hatte. So jedenfalls hatte Seassor es erklärt, und Taka Fellokk hatte versucht, sich die Zusammenhänge zu merken.
    Es fiel ihm in diesen Tagen immer schwerer, sich weniger bedeutungsvolle Zusammenhänge zu merken, etwa technische Details und ähnliches. Der innere Druck auf Taka Fellokk war immer mehr angewachsen, aber bisher hatte er es verstanden, diesem Druck nicht nachzugeben. Er hatte auch keine Chance dazu gehabt.
    Solange die Footen Geiseln in den Händen der Siganesen gewesen waren, wäre es einem komplizierten Selbstnord gleichgekommen, das Daschka einzuleiten. Mehrere Dscherro-Krieger hatten sich in rituellen Kämpfen gegenseitig umgebracht,

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