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1899 - Katastrophe im Deltaraum

Titel: 1899 - Katastrophe im Deltaraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Baolin-Nda vor uns, das verzerrt wirkte.
    Eine Stimme erklang, sie schien die ganze Anlage zu erfüllen: „Ich bin Kuntherherr, der Hochtechniker und Dritte Bote von Thoregon! Wenn ihr, die ihr es geschafft habt, trotz der blockierten Transmitterverbindungen in ULTIST einzudringen, dies hört, dann bin ich bereits in Sicherheit oder tot, aber nicht mehr in ULTIST Ihr müßt die Steuerzentrale zerstören, nichts darf mehr von ihr übrigbleiben. Die Nano-Kolonne lebt! Sie hat alles infiltriert! Vernichtet ULTIST und rettet euch, wenn ihr könnt! Wenn ihr von Thoregon kommt, dann berichtet dem Rat von der Katastrophe, die sich hier ereignet hat. Alles war mein Fehler! Kehrt um und warnt Thoregon vor Shabazza, der die Kolonne geschickt hat! Und jetzt zögert nicht länger! Vernichtet ULTIST und mit ihr die Kolonne!"
    Damit erlosch die Projektion. Bully und ich starrten erschüttert auf die Stelle im Gang, wo gerade noch Kuntherherrs Gesicht dreidimensional abgebildet gewesen war, dann hörten wir hinter uns bereits die schwirrenden, flatternden Geräusche.
    Wir drehten uns um und sahen Tausende von Insekten, etwa so groß wie irdische Kleinkäfer, auf uns zufliegen. Sie stoben in einer Wolke aus einer Gangnische hervor, deren schrankähnliche Ein. richtung wir für natürlich gehalten hatten - beziehungsweise für Kunststoff. Jetzt sahen wir, daß diese Einrichtung aus Tausenden von Insekten bestand, die sich künstlich zusammengefügt hatten, lückenlos, perfekt.
    Das schrankähnliche Gebilde löste sich immer weiter auf, von oben nach unten, und die Insekten griffen uns an. Die ersten Exemplare verbrannten schon in unseren Schutzschirmen. Bevor ich gar nichts mehr erkennen konnte, sah ich noch, wie andere Insekten, Laufkäfer mit der Größe von Hunden und riesigen Schneidewerkzeugen am Maul, durch den Gang auf uns zukamen.
    „Das sind also die Tessma!" rief ich Bull über Funk zu. „Und nur die Nano-Kolonne kann sie geschickt haben. Sie ist also tatsächlich hier und aktiv - ganz im Gegensatz zu Kuntherherr. Sehen wir zu, daß wir den Angriff abwehren, Bully, und dann nichts wie die Bombe installiert und heraus hier!"
    Wir legten mit unseren Handstrahlern Sperrfeuer in den Gang, in dem die hundegroßen Tessma-Monster verbrannten. Zu Tausenden verglühten die kleineren in unseren Schutzfeldern. Ich konnte nur hoffen, daß Bulls Schirm der Belastung ebenso gut standhielt wie meiner, nachdem es immer mehr Käfer wurden, die uns in eine dichte Wolke hüllten. Jetzt kamen auch noch vogelgroße Exemplare dazu.
    Ab und zu sah ich etwas durch das Geflirre und die Glut. Bully feuerte wie ich in den Gang hinein, aus dem immer poch die Hundegroßen kamen. Doch dann war plötzlich Schluß. Offenbar gab es von ihnen nicht annähernd so viele wie von den kleineren Tessma. Und bevor ich weitere Tessma"Möbel" in ihre gefährlichen Bestandteile auflösen konnte, mußten wir von hier verschwinden.
    Es hatte keinen Sinn, um sich zu schlagen, obwohl der Wunsch vom Instinkt her da war. Also nahm ich, während weitere Scharen von Insekten in meinem Schutzschirm verbrannten, die Bombe, stellte sie auf dreißig Minuten ein und heftete sie an die Warid, wo sie sich verankerte. Ich hoffte, daß Tautanbyrk und Viviaree recht damit hatten, sie könne ganz ULTIST in die Luft jagen.
    „Jetzt zurück, Bully!" rief ich. „Achte nicht auf die Tessma! Im Vakuum werden sie sofort absterben!"
    Wir liefen zur Schleuse zurück. Moo mußte noch zweimal in Aktion treten, wobei er wie selbstverständlich durch meinen Schutzschirm glitt und wieder zurückkehrte. Dabei öffnete sich keime Strukturlücke; er schien sich geradezu durch das Feld zu „schmiegen".
    Danach waren sowohl das Innen- als auch das Außenschott weit offen. Bully und ich hielten uns fest.
    Die Sauerstoffatmosphäre im Innern des ULTIST Zentrums entwich schlagartig. Die Tessma ließen sofort von uns ab und bildeten, soweit sie nicht hinausgerissen wurden, am Boden eine sterbende schwarze Masse.
    Wir flogen durch die Ruinen der Steuerzentrale. Jetzt stand uns nichts mehr im Weg. Dennoch war es ein Wettlauf mit der Zeit. Ich funkte die KAURRANG an und gab einen knappen Bericht. Als wir dann das Schiff erreichten, startete es, sobald sich die Schleuse hinter uns geschlossen hatte.
    Poulton Kreyn manövrierte es aus der Peripherie des Kollagens und in den freien Deltaraum zurück. Die Minuten verstrichen viel zu schnell, wie bei anderen Kommandounternehmen in meinem Leben. Es war immer

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