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190 - Der Sohn des Vampirs

190 - Der Sohn des Vampirs

Titel: 190 - Der Sohn des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schneeweißes Kokain auf ein Löffelchen und schnupfte die Droge verstohlen, wohl um sich in Schwung zu bringen.
    Nachdem sie die kleine Dose hatte verschwinden lassen, schaute sie zum Fenster hinaus.
    »He, Süßer, das ist aber nicht der kürzeste Weg nach Soho!« ärgerte sie sich. »Das Scheißspiel kannst du mit einem dämlichen Touristen spielen, aber nicht mit mir!«
    »Die Old Street ist gesperrt«, behauptete er.
    »Ach, und wieso?«
    »Wasserrohrbruch. Die Fahrbahn wurde unterschwemmt und hat sich gesenkt.« Glatt und glaubhaft kam ihm diese Lüge über die Lippen.
    »Ich merke mir die Nummer deines Wagens und erkundige mich. Solltest du mich leimen, wende ich mich an deinen Boß, dann kannst du was erleben.« Er bog zum Bunhill Fields Burial Ground ab.
    Die Prostituierte verlangte plötzlich, er solle anhalten.
    »Aber warum denn?« fragte er und fuhr weiter.
    »Weil da irgend etwas faul ist, das spüre ich! Bleib stehen! Ich will raus!«
    »Wir sind gleich da!« gab Sutton grinsend zurück.
    »Was heißt, wir sind gleich da? Wo denn?« wollte Gail Conrad wissen. »Hat dir vielleicht Jerome Fisher aufgetragen, mich zu ihm zu bringen? Das kannst du vergessen. Ich bin mit Jerome fertig, will von diesem Parasiten nichts mehr wissen. Ich habe jetzt einen anderen Beschützer, der mich fair behandelt.«
    Jetzt erst wurde ihr bewußt, daß der Taxifahrer kein Spiegelbild hatte.
    »He, was ist denn das für ein merkwürdiger Spiegel? Wieso sehe ich dich darin nicht?«
    Sutton hielt auf einem großen, leeren Supermarktparkplatz an und drehte sich zu seinem Fahrgast um.
    »Was sollen wir hier?« fragte Gail Conrad nervös.
    »Ich werde mich mit dir beschäftigen.« Der Vampir leckte sich gierig die Lippen. »Du hast einen schönen Hals.«
    »Und du hast gleich ein blaues Auge, wenn du nicht sofort weiterfährst.«
    »Deine Schlagader… Wie sie zuckt, wie kräftig dein Blut sie durchströmt…«
    Gail Conrad bekam es mit der Angst zu tun. Der Kerl ist verrückt! dachte sie und fühlte Panik in sich aufsteigen.
    Sutton sah ihr in die Augen, und sie spürte die hypnotische Kraft seines Blicks.
    Gails Beruf brachte es mit sich, daß sie die irrsten Typen kennenlernte, aber einem solch unheimlichen Kerl war sie noch nie begegnet.
    Der wollte nicht von ihr, was alle wollten!
    Schnell öffnete sie die Tür und stieg aus. Sutton sprang fauchend wie ein Raubtier aus dem Wagen und entblößte seine Vampirhauer. Als Gail die langen, spitzen Zähne sah, übersprang ihr Herz einen Schlag.
    Zitternd wich sie zurück.
    Sutton bekam immer mehr Gewalt über sie. Ihre Füße wurden bleischwer. Sie konnte bald keinen Schritt mehr tun. Ihr Herz raste, während sie mit halb gesenkten Lidern, als wäre sie schläfrig, auf den Blutsauger wartete.
    Er griff nach ihren Schultern und riß sie an sich. Sie mußte es geschehen lassen, konnte sich nicht wehren. Seine Lippen berührten ihre Wange und glitten tiefer.
    Sie neigte den Kopf bereitwillig zur Seite, ihr Hals spannte sich, und dann spürte sie den kurzen, stechenden Schmerz.
    Sutton saugte kräftig. Es fiel ihm schwer, sich zu beherrschen, aber er wollte nicht, daß das Mädchen starb, deshalb ließ er von ihr ab, sobald sein Hunger einigermaßen gestillt war.
    Wie in Trance kehrte sie mit ihm zum Taxi zurück und stieg ein.
    ***
    Manchmal stellt sich ganz plötzlich und unerwartet ein Geistesblitz ein. »Das Taxi!« sagte ich unvermittelt zu Mr. Silver.
    Der Ex-Dämon musterte mich abwartend.
    »Vor Karens Haus stand gestern ein Taxi, als wir dort eintrafen«, erinnerte ich den Hünen. »Dann hatten wir den Ärger mit der Vampirfamilie, und als wir das Haus verließen, stand das Taxi noch immer verlassen da.«
    Vicky und Karen befanden sich nebenan. Wir begaben uns zu ihnen, und Karen bestätigte, daß sie mit diesem Taxi nach Hause gefahren und den Chauffeur gebeten hatte, auf sie zu warten.
    »Aber sie kam nicht wieder«, sagte ich zu Mr. Silver. »Irgendwann verlor der Fahrer die Geduld und begab sich ins Haus, um sich beim Hausmeister nach Karen zu erkundigen.«
    »Und die Palances fielen über ihn her!« sagte der Ex-Dämon. »Sie töteten ihn…«
    »… und machten ihn damit zum Blutsauger!« ergänzte ich den Satz.
    Bevor wir gingen, ließen wir uns von Karen den Taxifahrer beschreiben. Sie wußte auch, zu welchem Taxiunternehmen das Fahrzeug gehörte. So war es nicht schwierig, die Spur des Taxis zurückzuverfolgen.
    20 Minuten später sprachen wir mit Spencer Hancock, dem

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