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1903 - Bebenalarm

Titel: 1903 - Bebenalarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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würde interessieren, daß sie nebenbei die skrupelloseste Massenmörderin in der Geschichte war? Allein der Erfolg zählte, das wußte sie.
    Wenn erst einmal zwanzig Jahre vergangen waren, würde sich niemand mehr dafür interessieren, wie sie es zu dieser hohen Position geschafft hatte. Selbstverständlich würde sie auch den Vorsitz des Handelstisches führen - umgeben von ihren eigenen Vertrauten als weiteren Mitgliedern. So hatte sie wohl alles geplant. Sie würde die Geschichte der Setchenen ganz neu schreiben, von jetzt an: nach ihrem Willen, was sie diktierte.
    „Kannst du denn gar nichts empfangen, Perry?" wiederholte Reginald Bull seine Frage, die er in der letzten halben Stunde bestimmt dreimal gestellt hatte.
    „Eine ganze Menge sogar."
    „Das ist mir klar. Aber verliert Kobb nicht langsam die Geduld aus Gier und kriecht aus ihrem Versteck? Gibt es nirgendwo außerhalb der Stadt und des Baumhafens etwas zu orten?"
    „Du hast doch deine eigene Ortung im SERUN!"
    „Ach, der traue ich nicht mehr ..."
    Poulton Kreyn projizierte den Plan von Quarantimo, den sie in einem Würfel gespeichert hatten, auf seiner breiten Handfläche.
    „Ich habe mir mal angeschaut, wo es für Kobb lohnend ist", brummte er.
    Seit die Hoffnung auf ein Schiff bestand, hatte er sich zu einem hervorragenden Partner gewandelt. Er ging nicht ständig in Opposition oder versuchte herumzustänkern. Eine wundersame Wandlung, die hoffentlich lange anhielt.
    „Seht her, ich habe die meiner Ansicht nach interessantesten Zielobjekte markiert." Er deutete mit der linken Hand auf das kugelförmige Holo.
    Es zeigte Quarantimo, aufgeteilt in Raster, mit der gesamten Infrastruktur. Es gab auf dem Planeten noch zahlreiche kleine Siedlungen; dort lebten meist nur einige wenige Familien, die Handel mit den von Ort zu Ort ziehenden Nomaden trieben. Am „Nordpol" befand sich das älteste Gebirge der Welt, uralte, größtenteils längst erloschene Vulkane.
    „Ich denke, daß Kobb ihre Rakete hier in der Nordpolregion versteckt hält, denn dorthin kommt keine Setchene durch Zufall oder was auch immer. Die harmlosen Trottel hier kämen auch nicht auf die Idee, dort einmal nachzuforschen."
    „Ihnen fehlt schließlich auch die Zeit, denkst du nicht?"
    „Wie auch immer. Orten kann ich im Moment nichts, da die Berge nahezu perfekte Deckung bieten. Solange Kobb die Triebwerke nicht anwirft, ist sie praktisch unsichtbar."
    „Wir könnten hinfliegen und nachsehen", schlug Goriph vor. „Vor Ort haben wir bessere Chancen mit der Ortung."
    „Vorausgesetzt, daß sie überhaupt hier hockt", meinte Bull zögernd. „Sie kann genausogut auf einem unbewohnten Planeten in der Nähe lauern. Ich halte das für keine so gute Idee, dadurch verlieren wir zuviel Zeit."
    „Wir sollten uns einen oder zwei Gleiter zulegen", überlegte Mondra. „Damit kommen wir schnell überall hin. Wenn du erlaubst, Perry, werden Ska und ich uns auf den Weg machen und versuchen, sie den Setchenen abzuschwatzen."
    Rhodan nickte. „In Ordnung." Die beiden Frauen verschwanden, und die anderen wandten sich wieder der Holokugel auf Kreyns Handfläche zu.
    „Du hast insgesamt nur sechs Stellen markiert, und alle befinden sich im Umkreis von Quarantimo-Stadt", stellte Rhodan fest.
    „Ja", bestätigte Kreyn. „Tebbs Lager habe ich doppelt markiert, sie liegen im Südosten, ungefähr achtzig Kilometer von unserem Ausgangspunkt entfernt in der Nähe eines ausgetrockneten Salzsees. Dazwischen liegen viele Fabriken, der Raumhafen liegt etwa zwanzig Kilometer entfernt. Sie hat sich einen günstigen Platz ausgesucht. Die anderen Lager verteilen sich entsprechend. Und dann bleiben die Hallen direkt am Raumhafen, die auch vollgefüllt sind."
    „So viele Möglichkeiten hat sie also gar nicht", sagte Bull erfreut.
    „Exakt! Trotzdem können wir es uns nicht leisten, am falschen Ort zu warten, weil die einzelnen Lager zu weit auseinanderliegen", gab Rhodan zu bedenken. „Wir müssen herausfinden, in welcher Reihenfolge sie ihre Überfälle begehen wird - vielleicht interessiert sie sich ja nur für die Lager am Raumhafen! Immerhin besitzt Tebb auch dort eine ansehnliche Anzahl Güter."
    Sie studierten eine Weile schweigend den Plan, bis Ska sagte: „Das Problem ist natürlich, daß Kobb ganz anders denkt als wir."
    Bull nickte. „Trotzdem haben wir eine gute Chance, sie zu erwischen -falls sie sich keinen anderen Planeten aussucht."
    „Wird sie eben nicht." Rhodan schüttelte den Kopf.

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