1903 - Bebenalarm
die Rettung vieler hundert Setchenen. Ich vertraue dir, daß du dein Versprechen halten wirst."
Sie wandte sich zum Gehen, dann stoppte sie noch einmal. „Ach ja, Tautmo, wenn ihr einmal zurückkehren solltet, dann würde es mich wirklich interessieren, was es mit dieser besonderen Koalition Thoregon auf sich hat, für die du von so großer Bedeutung bist."
Tautmo wurde zum zweiten Mal knallrot. Die anderen Galaktiker grinsten schadenfroh.
„Laßt euch ruhig Zeit mit dem Verlassen des Hauses! Eure Vorräte sind ja bereits aufgefüllt; nehmt euch aber noch Proviant für. unterwegs mit. Langes Warten macht hungrig und vor allem durstig, und die Wüste ist gefährlich für so zarte Wesen wie euch", schloß Tebb Celestain und verließ sie.
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Der Tag war unerträglich heiß. Selbst Lurr hatte beim Abschied eingestanden, daß diese selbst für die Setchenen unangenehme Hitze am Morgen ungewöhnlich sei.
Sie trug bereits ihren Raumanzug wie alle Setchenen, denen die Galaktiker begegneten, selbst diejenigen, die nicht reisen durften. Lurr hatte von sich aus erzählt, daß selbst Surt einen passenden Anzug trug, den er seit seinem ersten und einzigen Flug von seiner Geburtswelt nach Quarantimo getragen hatte. Diese Anzüge boten natürlich nicht denselben Schutz wie die SERUNS. Das Wichtigste aber waren die Wärmesysteme, um den Setchenen die uneingeschränkte Bewegungsfreiheit zu erhalten.
Falls es auf Quarantimo infolge des Kesselbebens überhaupt kalt werden würde - an diesem Tag sah es jedenfalls nicht danach aus, und zum ersten Mal mußten die Kühlsysteme eingeschaltet werden.
Der Himmel war wieder ein wenig dunkler geworden, und die Luft flimmerte und wallte vor Hitze. Bevor er seinen Anzug geschlossen hatte, war es Reginald Bull aufgefallen, daß die Luft weiterhin metallisch roch und sich merkwürdig auf der Haut anfühlte.
Tebb Celestains Haus leerte sich in Minutenschnelle, der Zustrom zum Raumhafen schien kein Ende zu nehmen. Rasch führte das zu quälendem Platzmangel. Der Logistik blieb nichts anderes übrig, als Abfertigungsnummern zu vergeben, damit alle Setchenen den richtigen Platz auf der richtigen Fähre oder Rakete erhielten.
Das Durcheinander schien unübersichtlich. Den halben Vormittag lang sah es so aus, als würde alles komplett zusammenbrechen.
Aber irgendwie schafften die Setchenen es trotzdem, den Überblick zu behalten.
Diejenigen, die an der Reihe waren, kämpften sich durch - und die anderen warteten. Es war eine schreckliche Tortur, in dieser drückenden Hitze und in dieser furchtbaren Enge warten zu müssen; die Echsenwesen konnten kaum die Arme bewegen.
Um eine Panik zu vermeiden, wurden aus allen Lautsprechern und Übertragungseinrichtungen Gosaran-Gesänge gebracht, mit Bildern von einer großen, feierlichen Messe im Tempel auf Quarmac. Viele Setchenen beteten laut und steckten damit die anderen an.
Ein leichtes Zittern durchlief den Boden, entsprechend ging eine Welle der Unsicherheit durch die Reihen: Begann ,es vorzeitig? Die ganz hinten waren, begannen ein wenig zu drängeln, doch die anderen blieben standfest. Sie sangen und beteten und ignorierten, was um sie herum geschah.
Das sanfte Beben hörte -schnell wieder auf, ohne einen Schaden angerichtet zuhaben.
„So etwas wäre auf Terra nie möglich", murmelte Reginald Bull. Die Galaktiker hatten sich einen erhobenen Platz ausgesucht, von dem aus sie die beste Übersicht hatten, und ihre Ortung ausgerichtet. „So ruhig und gesittet geht es bei uns doch nicht einmal an einem normalen Tag zu."
„Ich finde es ebenfalls faszinierend, wie diszipliniert die Setchenen im Turm arbeiten, schließlich dürfen sie nicht mitfliegen", sagte Mondra neben ihm. „Es muß doch wirklich furchtbar für sie sein."
„Jedenfalls könnten wir von diesen Wesen in dieser Hinsicht eine Menge lernen", stimmte Perry Rhodan zu. „Ich hätte nicht geglaubt, daß es so reibungslos ablaufen würde."
Natürlich hatten die Setchenen keine Gepäckstücke; sie durften nur mit dem reisen, was sie an ihren Körpern tragen konnten. Das vereinfachte eine Menge bei der Disposition.
Die Frachträume waren bis zum Bersten mit Vorräten und den notwendigsten Mitteln zum Überleben gefüllt. Die Fabriken produzierten überall weiter bis zur letzten Stunde, um auch die Kammern auf den Planeten des Systems restlos zu füllen. Dort waren nahezu alle Arbeitsplätze besetzt. Die Angestellten fügten sich, weil sie keine andere Wahl hatten.
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