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1903 - Bebenalarm

Titel: 1903 - Bebenalarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zudem hofften alle weiterhin darauf, daß es nur zur Bebenhaft kommen würde.
    In der Wüste draußen arbeiteten kleine Grüppchen immer noch wie besessen an ihren Unterschlüpfen. So mancher mochte sich in diesen Momenten wünschen, unwissend wie ein Nomade zu sein.
    Die Gelege waren als erstes in den Frachtfähren verstaut worden. Diese waren vollständig mit jeweils einer kleinen Besatzung und Fürsorgern besetzt und startbereit.
    Das größere Problem stellte die Verladung der Kinder und der Männer dar. Sie mußten von dem Trubel isoliert werden, um nicht verstört zu werden. Der Flug würde anstrengend genug sein, dazu brauchten sie alle ihre Kräfte und Ausgeglichenheit. Sie waren noch sensibler zu behandeln als die Gelege. Nur erwachsene Frauen waren äußerst robust und widerstandsfähig. Dafür hatten diese aber auch mehr mit der Furcht zu kämpfen; die Männer und die Kinder konnten das Ausmaß der drohenden Katastrophe nicht ganz begreifen.
    Erst als alle Kinder und Männer auf ihren Plätzen untergebracht waren, kamen die Familienoberhäupter und ihre Angehörigen an die Reihe. Als das schließlich soweit war, ging es erstaunlich schnell, wie am Fließband. Jede Setchene wartete am richtigen Ausgang und in der richtigen Reihenfolge.
    In wenigen Stunden wurden allein auf Quarantimo etwas über 400.000 Setchenen auf rund 320 Schiffen verteilt; hinzu kamen noch die wenigen Frachter mit den Gelegen.
    Parallel dazu liefen die Startvorbereitungen an.
    Die Wachtürme hielten untereinander über eine Standleitung ständigen Kontakt und informierten sich gegenseitig über den Fortgang der Evakuierung. Alle Fäden liefen auf Quarantimo zusammen. Tebb Celestain hielt sich persönlich im Turm auf, um den geregelten Ablauf zu überwachen und ihre Anweisungen zu geben.
     
    *
     
    Da gehen sie hin, allesamt bis spätestens heute nachmittag, und wir sitzen hier herum, dachte Reginald Bull bitter.
    Er hatte Verständnis für Poulton Kreyns Einstellung, aber das durfte er niemals zeigen.
    Es gab einfach Grenzen, die nicht überschritten werden durften - auch wenn das dumm sein mochte.
    Kobb Taphirtels „verschollene" DRYTORN-B-Rakete war noch nicht aufgetaucht. Die verbrecherische Setchene würde sicherlich erst den Start der Flotte abwarten, bevor sie zuschlug.
    Trotzdem blieben die Schiffbrüchigen wachsam. Perry Rhodan hatte Moo ausgeschickt, seinen kleinen Roboter, den ihm die Galornen geschenkt hatten.
    Eine unauffällige Beobachtung hatte dabei ergeben, daß Kobb ihr Büro am Nachmittag des vorherigen Tages verlassen hatte und nicht mehr zurückgekehrt war. Ebenso hatten sich mehrere Angestellte aus dem Staub gemacht, und ihre neu gegründete Familie sowie alle bei ihr lebenden Brutschwestern hielten sich auch nicht mehr im Anwesen auf.
    Die zurückgebliebenen Angestellten verteilten sich nach und nach in alle Richtungen.
    Jede Setchene suchte einen Platz auf, der ihr rein subjektiv am sichersten erschien, um dort das Kesselbeben abzuwarten.
    Einige von ihnen, vor allem die Arbeiterinnen und ausgemusterte Fährbesatzungen, schienen nicht unglücklich darüber zu sein, daß man sie im Stich gelassen hatte. Sie hofften auf einen Neubeginn nach der Bebenhaft, vielleicht sogar unter Tebb Celestains Schutz. Die einstmals erfolgreichste Unternehmerin mochte zwar in diesem Moment an Geldmitteln ebenso arm sein wie sie, aber sie hatte eine große Familie und einen Mann.
    Sie galt als erfahren und ausdauernd, sie konnte sich wieder hocharbeiten.
    Diese Frauen wünschten Kobb Taphirtel jedenfalls nichts Gutes.
    Der mochte das völlig egal sein, im Moment war sie eindeutig die Triumphierende.
    Endlich hatte sie ihre verhaßte Gegnerin ausgeschaltet, sie konnte sogar noch einen letzten Sieg für sich verbuchen: Während alle anderen ins Ungewisse flogen und mit nichts dastanden, würde sie im Reichtum schwelgen. In der richtigen Kolonie ge< landet, die sie sich längst ausgesucht hatte, konnte sie von dort aus in kürzester Zeit zumindest einen Teil ihrer Flotte zurückgewinnen und sich zur absoluten Macht aufschwingen.
    Die Wesen im Propter-System mochten fremdenfeindlich sein, aber das übertrug sich nicht auf ihren Geschäftssinn: Dumm waren sie nicht. Kobb Taphirtel würde als die erfolgreichste aller Setchenen in die Geschichte eingehen und zur Legende werden, die es als einzige geschafft hatte, sogar noch aus einem Kesselbeben Kapital zu schlagen.
    Wen würde es kümmern, auf welche Weise sie das geschafft hatte, wen

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