1903 - Bebenalarm
vier Fähren die Verantwortung trägt."
„Also doch!" entfuhr es Tautmo Aagenfelt.
„Ja, wir haben dir zu danken", wandte Tebb sich ihm zu, und er errötete übers ganze Gesicht. „Meine Tochter Barr hat deine Bemerkung gehört, und das hat ihr Mißtrauen geweckt. Sie hat sich kundig gemacht, und die Beweise sind eindeutig. Nicht nur, daß Kobb auf einer meiner Fähren die Bombe gelegt hat, sie hat auch noch die Papiere ihrer Fähren vertauscht und sich so meine Raketen erschwindelt."
„Das kann doch nicht wahr sein!" sagte Bull.
„Leider ist es so. Kobb ist völlig aus der Art geschlagen, geradezu geisteskrank, anders kann ich mir das nicht erklären. Setchenen begehen keine Morde. Doch sie scheint es zu genießen, denn sie hat bereits vorher versucht, mich zu ermorden."
Perry Rhodan schüttelte den Kopf. „Das tut mir leid für dich."
„Das ist Geschichte. Aber das kann noch zu eurer Chance werden." Tebb Celestain machte eine Kunstpause. „Ich selbst kann leider nichts mehr unternehmen, was vor allem Barr sehr wütend gemacht hat. Aber ihr könnt etwas tun."
Sie deutete auf Rhodans Brust. „Mit euren Anzügen habt ihr uns Setchenen gegenüber einen großen Vorteil: Ihr werdet handlungsfähig bleiben, wenn das Beben einsetzt - zumindest für eine Weile. Kobb Taphirtel hat neben ihrer Flotte nur eine meiner beiden Raketen für die Flüchtlinge zur Verfügung gestellt und die andere versteckt. Nach allem, was sie bisher getan hat, fällt es nicht schwer, den Schluß daraus zu ziehen. Ich nehme an, daß sie hier auf Quarantimo einen Raubzug vorhat, bevor sie sich mit dieser Rakete absetzt." ,Sie machte eine kurze, bedeutungsvolle Pause, bevor sie weitersprach: „Seht zu, daß ihr diese Rakete kapert!"
*
Eine Weile herrschte sprachlose Verblüffung. Zuerst stundenlange Verzweiflung und Todesangst - und nun zeigte sich plötzlich nicht nur ein Hoffnungsschimmer am Horizont, sondern gleich ein ganzes Schiff?
Tebb fuhr fort: „Meine einzige Bedingung wäre, daß ihr so schnell wie möglich alle geraubten Güter wieder ausladet und dafür so viele Setchenen mitnehmt, wie Platz vorhanden ist. Kobb und ihre Angehörigen müßt ihr natürlich aussetzen."
„Das ist ja wohl selbstverständlich", stieß Perry Rhodan hervor, er schien es immer noch nicht ganz glauben zu können.
Die anderen sahen sich mit aufgerissenen Augen an. Gestern waren sie sich gegenseitig fast an die Gurgel gegangen - für nichts und wieder nichts! Perry Rhodan hatte recht gehabt: Es gab immer einen Weg, man mußte nur Geduld haben.
„Hoffentlich behältst du recht mit deiner Vermutung, daß Kobb hier auf Quarantimo plündern wird", äußerte Bull vorsichtig.
„Oh, da bin ich ganz sicher, Reginald", versicherte Tebb. „Denn erstens befinden sich hier ihre Familie und ihre treu ergebenen Angestellten, die ihr wohl größtenteils blind folgen, und zweitens besitze ich in einiger Entfernung der Stadt große Lagerhäuser, die prall gefüllt sind. Sie würde sich diesen weiteren Triumph über mich niemals entgehen lassen, um mich endgültig in die Armut zu treiben." Tebb verschränkte die Brusthände ineinander. „Sie wird natürlich verschiedene andere Hallen plündern, doch ich halte es für das beste, wenn ihr euch bei meinen Lagern auf die Lauer legt. Da könnt ihr sicher sein, daß sie kommt - und zuschlagen."
Die Setchene erhob sich. „Ich gebe euch noch einen genauen Übersichtsplan über Quarantimo, damit ihr euch ohne Schwierigkeiten zurechtfindet. Ich denke, daß selbst eure fabelhaften Anzüge nach Beginn des Kesselbebens bei der Ortung versagen werden."
Perry Rhodan stand gleichfalls auf, winzig und zerbrechlich gegen das beeindruckende echsenartige Wesen - es wirkte durch seinen Körperbau sogar noch mächtiger als der Ertruser.
„Dann ist also die Zeit des Abschieds gekommen, Tebb Celestain", sagte er.
„Es tat mir sehr leid, daß unsere erste Begegnung so traurig enden muß. Wir haben die Setchenen als interessantes Volk kennengelernt und hoffen, daß ihr noch langen Fortbestand haben werdet. Vielleicht sehen wir uns einmal wieder."
Tebb studierte seine ausgestreckte Hand, die er ihr hinhielt, bevor sie sie vorsichtig mit einer Brusthand ergriff, aber nicht zudrückte. „Das würde mich freuen, Perry Rhodan, denn wir haben bei weitem noch nicht genug über dich und dein Volk erfahren. Ich wünsche euch, daß ihr Erfolg mit der Übernahme der DRYTORN-B haben werdet, denn damit bedeutet das auch wieder
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