1905 - Zwischen den Zeiten
die sich ihnen näherten.
Sie nannten sich Zeitlose. Es waren Geschöpfe der unterschiedlichsten Art; eines aber hatten sie alle miteinander gemein.
Diese Wesen glichen dem Shuuken Gerro Avva, der sich so lange eingeredet hatte, daß sie bei einer Havarie ohne weiteres eine Ersatzmaschine anfordern konnten, bis er selbst daran geglaubt hatte. Sie alle hatten das gleiche Schicksal erlitten: Ihre Zeittaucher waren auf Curayo gestrandet, und es war ihnen nicht gelungen, sie zu reparieren.
Die Gedanken einiger Zeitloser verrieten, daß einer von ihnen gegen ihren Willen auf den Zeittaucher geschossen und ihn beschädigt hatte. Die Maschine war aufgrund dieses Schusses abgestürzt.
Die Zeitlosen waren sich einig darin, daß Jengtschek dem Schützen ebenso wie sie zürnte und daß er ihn bestrafen würde.
Hinter einem der von Pflanzen überwucherten Metallbögen kam eine verwilderte Gestalt hervor. Es war ein echsenartiger Rawwe, der einen von Rissen und Löchern übersäten Schutzanzug trug.
Gedankenfetzen flackerten auf.
Stammten sie von dem Rawwen?
Der Ilt konzentrierte sich auf das Echsenwesen. Während er bei den Shuuken nur schwer in ihre Gedanken eindringen konnte, stieß er bei den Rawwen auf keinerlei Widerstand. Doch da war noch etwas anderes. Rätselhaftes. Jengtschek!
Wer war das? Der Anführer der Zeitlosen?
Der Ilt spürte eine Gedankenwelt auf, in der sich kein einziger konzentrierter Gedanke zu bewegen schien.
Etwas Derartigem war Gucky noch nie begegnet. Es schien, als habe er es mit einer multiplen Persönlichkeit zu tun, bei der in sehr schnellem Wechsel mal die eine, mal die andere Persönlichkeit zu dominieren schien.
Die Gedanken bildeten ein einziges Durcheinander, aus dem er keine Information herausfiltern konnte.
Icho Tolot kehrte von seiner Erkundung zurück.
„Man wird uns angreifen", kündigte er an. „Es dauert nicht mehr lange."
„Ich weiß", bestätigte der Ilt. „Sie sind überall um uns herum." '„Wir müssen kämpfen und sie vertreiben", stellte der Haluter fest, „oder sie nehmen uns den Zeittaucher weg."
„Sie tun mir eigentlich leid", sagte Gucky. „Sie sind mit großen Hoffnungen hierhergekommen und sind alle gescheitert. Sie haben ihre eigenen Zeittaucher verloren, So daß sie den Planeten nicht wieder verlassen konnten. Deshalb werden sie kämpfen, bis sie gewonnen haben oder untergehen. Zurückziehen werden sie sich nicht."
Die zwei Aktivatorträger blickten sich kurz an und waren sich einig.
Beide hatten die Lage auf ihre Art analysiert und dabei festgestellt, daß die Bande der Zeitlosen eine ernstzunehmende Gefahr darstellten. Sie durften sich durch ihr Äußeres nicht täuschen lassen. Die Gestrandeten waren in bedrohlicher Weise bewaffnet, sie waren hoch motiviert, und sie hatten nichts zu verlieren. Das Leben auf Curayo war die Hölle für sie gewesen, der sie nun endlich entkommen wollten.
Nicht nur die Wildnis mit ihren Tieren bildete eine ständige Bedrohung für die Zeitlosen, sondern auch die unterschiedlichen Zeitfelder, vor denen sie ständig auf der Hut sein mußten. Wer nicht aufmerksam genug war, konnte allzu schnell Opfer einer veränderten Zeit werden und dort Jahrhunderte festsitzen, während für ihn nur wenige ,Stunden vergingen.
Unter diesen Umständen war der Zeittaucher nicht zu halten. Sie konnten ihn nicht schützen und sich gleichzeitig auf die Suche nach Jii'Nevever machen. Ihnen blieb gar nichts anderes übrig, als die Maschine zu verlassen und aus dem Kessel auszubrechen.
2.
Bist du bereit?
Ja, ich bin bereit.
Vernichte sie!
Jengtschek will den Zeittaucher.
Führe meinen Befehl aus! Was Jengtschek will, ist bedeutungslos. Nur das ist wichtig, was er dir über das Leben nach dieser Zeit erzählt hat.
Dann gibt es Zeitfenster, die den Beginn der Zeitspuren darstellen?
Stell dich deiner Aufgabe, und du wirst es erfahren.
*
Keines der anderen Expeditionsmitglieder kannte die Fähigkeiten von Gucky oder Icho Tolot, und beide wollten sie nicht offenbaren, solange dies nicht unumgänglich war.
Sie wußten nicht, wie die Shuuken, die Rawwen oder der Aioia reagieren würden, wenn sie beispielsweise erfuhren, daß der Ilt ein Telepath war und auch gegen ihren Willen in ihre Gedankenwelt eindringen konnte. Die meisten Lebewesen hatten damit ihre Probleme, das wußten die beiden aus jahrtausendelanger Erfahrung.
„Ich rede mit ihnen", beschloß Gucky und stieg mit Hilfe seines SERUNS auf.
„Vielleicht kann
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