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1906 - Begegnung auf Curayo

Titel: 1906 - Begegnung auf Curayo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß jemals etwas Vergleichbares geschehen war. Noch nie war es irgend jemandem gelungen, die Verteidigungsanlagen zu überwinden und sich gegen seinen Willen frei in Kinoaras zu be wegen. Das durfte auch in diesem Fall nicht sein. „Woran denkst du?" fragte Yat.
    Er war nicht weniger in Sorge als er. tatsächlich zitterte er innerlich vor Angst, denn er wußte, daß es buchstäblich um seinen Kopf ging. Eine Situation war eingetreten, die alle in Kinoas für undenkbar gehalten hatten, und er war der erste, den man dafür verantwortlich machen würde.
    Yat zweifelte nicht daran, daß Risson Essir alles tun würde, um seine eigene Existenz zu retten, wenn es hart auf hart kam. Bevor er sich selbst von Torric abstrafen ließ, würde er ihn opfern. Risson Essir zögerte mit seiner Antort. Offensichtlich war er sich seines Planes noch nicht sicher. Als er wenig später beschreiben wollte, woran er gedacht hatte, meldete sich überraschend er Herr der Zeiten.
    Seine Stimme klang mächtig und alles übertönend aus den Lautsprechern er Überwachungszentrale.
     
    *
     
    „So geht das nicht weiter", erkannte Gucky, als sie mitten in einem leerstehenden Raum eines mittelgroßen Gebäudes materialisierten. „Wir müssen angreifen und ihnen demonstrieren, aß wir nicht wehrlos ist. Eine andere Sprache verstehen sie nicht."
    „Also Abkehr von der Defensivtaktik", sagte Icho Tolot mit leuchtenden en.
    Der Haluter rieb sich die vier Hände. Er war eine aktive, vorwärts drängende Persönlichkeit, der nichts mehr widerstrebte, als passiv abzuwarten und anderen die Initiative zu überlassen. „Das ist ganz nach meinem Geschmack", grollte er. „Ursprünglich bin eh losgezogen, um die Drangwäsche auszuleben. Dazu bin ich nicht gekommen.
    Deshalb ist mir ein kleines aktives Intermezzo durchaus recht."
    „Wir schnappen uns irgendwo ein Energiegeschütz und legen einige der unbewohnten Gebäude in Schutt und Asche", schlug der Ilt vor. „Das sollte möglichst laut und mit viel Tamtam vorgehen, so daß dem Herrn der Zeiten der Schreck in die Glieder fährt und er uns die weiße Fahne bietet."
    „Die weiße Fahne?" Icho Tolot blickte ihn forschend an. „Warum ausgerechnet das?"
    „Ein alter terranischer Brauch, der dir sicherlich nicht unbekannt ist", antwortete der Ilt. „Wer verhandeln, will, hebt eine weiße Fahne in die Höhe und zeigt dem Feind damit an, daß der Kampf unterbrochen werden soll. Das weißt du doch."
    „Du meinst so eine weiße Fahne wie da drüben?" Icho Tolot war wiederum an eines der Fenster getreten. Er zeigte nun nach draußen.
    Gucky lachte. „Mensch, Dickmops, ich sprach von einem terranischen Brauch aus längst vergangener Zeit! Es war nur so eine Redensart. Hier in Puydor gibt es keine weiße Fahne."
    „Dann bin ich wohl farbenblind. Auf jeden Fall wissen sie, daß wir hier oben sind. Ich habe keine Ahnung, wer, es ihnen verraten hat, aber sie wissen es."
    Gucky ging zu dem Freund und warf zunächst nur einen flüchtigen Blick hinaus.
    Doch, dann stutzte er, wischte den Staub von den Scheiben und spähte zu dem Dach des gegenüberliegenden Gebäudes hinüber, Es lag etwa zehn Meter unter ihnen und war vollkommen flach. Ein einzelner Rawwe stand darauf; er schwenkte tatsächlich eine große schneeweiße Fahne.
    Gucky esperte seine Gedanken und stellte verblüfft fest, daß die Fahne tat sächlich ein Verhandlungsangebot darstellte. Der Echsenartige hatte die Fahne von einem Roboter erhalten, der ihm auch den Befehl erteilt hatte, sie zu zeigen und damit zu unterstreichen, daß alle Kampfaktionen vorerst beendet waren. „Das haut mich glatt vom Sockel", staunte der Ilt. „Ich wäre nie und nimmer auf den Gedanken gekommen, daß es hier die gleiche Friedensgeste geben könnte wie früher auf der Erde."
    Icho Tolot wollte die, Fensterscheibe mit der Faust zerschlagen, traf jedoch den Rahmen und entfernte auf diese Weise nicht nur das Fenster, sondern auch noch ein Stück von dem Gemäuer. „Was wollt ihr?" brüllte er zu dem Fahnenträger hinüber. „Torric ist bereit, euch zu empfangen", antwortete der, Rawwe. „Allerdings müßt ihr vorher eure Waffen ablegen. Er wird nicht mit euch reden, solange ihr bewaffnet seid."
    Gucky kontrollierte seine Gedanken und stellte fest, daß er genau das weitergab, was ihm ein Roboter befohlen hatte. Nun streckte der Ilt seine telepathischen Fühler aus und versuchte, irgendwo in der Umgebung Gedanken aufzuspüren, aus denen sich weitere Informationen

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