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1906 - Begegnung auf Curayo

Titel: 1906 - Begegnung auf Curayo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verlassen, ohne vorher herausgefunden zu haben, wer oder was der Herr der Zeiten war. Und so pirschte er sich näher an Gucky heran, drang auf diese Weise in den Palast Torrics ein.
    Norer wollte nur eine ganz kurze Stippvisite machen. Mehr konnte er sich nicht erlauben, ohne sich selbst ernsthaft in Gefahr zu bringen.
    Während er vordrang, spürte er, wie die Strahlung des Tronium-Azints an ihm zerrte, wie es ihn auflösen und von der Zeitspur wegreißen wollte, um ihn ins Nichts zu stürzen.
    Der Zeitgänger hatte Angst und wollte zurückweichen, doch seine Neugier trieb ihn immer weiter.
    Er wollte endlich den Herrn der Zeiten sehen! Je weiter er kam, desto gefährlicher wurde es für ihn, so daß er sich kaum noch halten konnte. Nie zuvor hatte er derartiges gewagt, und während er weiter vordrang, schalt er sich einen Narren.
    Doch dann hatte er Erfolg: Der Herr der Zeiten erschien vor ihm.
    Verblüfft harrte Norer einige Sekunden lang aus, dann zog, er sich mit dem Rest seiner Kräfte 'zurück, zugleich tief befriedigt über seinen Erfolg.
    Jetzt wußte er, wer der Herr der Zeiten war.
    Aber während er sich auf einer breiten Zeitspur weiter von Curayo entfernte, fragte er sich, ob der Anblick Torrics das Risiko wert gewesen war, das er eingegangen war.
    Was hast du erwartet? fragte er sich. Etwas Gewaltiges. Eine höchst beeindruckende Gestalt, angesichts deren es mir buchstäblich den Atem verschlägt. Aber doch nicht so einen Raumling, der aussieht wie ...
    Norer lachte in Gedanken vor sich hin.
    Und dann ließ er sich an der Zeitspur entlanggleiten um für Jahrzehntausende in die Vergangenheit zu reisen.
    Auch als er sich nach beinahe 20.000 Jahren ausklinkte, um eine Stadt zu beobachten, die im Hagel explodierender Bomben verging, lachte er noch.
    Doch dann wandte er sich den Geschöpfen zu, die in der brennenden Stadt lebten und die dem Bombenterror ausgesetzt waren. Er liebte derart dramatische Bilder und konnte sich nicht satt daran sehen!
    Sie boten ihm mehr Thrill als der langweilige Anblick Torrics.
     
    *
     
    Icho Tolot überwand die Paralyse aufgrund seines besonderen Metabolismus wesentlich rascher als Gucky. Stöhnend richtete er sich in der domartigen Halle auf, in der, man ihn und den Ilt abgelegt hatte. Er streckte alle vier Arme von sich, pumpte die Lungen voll Luft und stieß einen knurrenden Laut aus, der die Wände erzittern ließ.
    Dann stampfte der Haluter zu Gucky hinüber, ließ sich neben dem Kleinen auf die Laufarme sinken und beugte sich tief über ihn, um ihn aus der Nähe anzusehen.
    Die Lider des Ilts zuckten. „Wie geht es dir, Kleiner?" fragte der Haluter besorgt und beinahe zärtlich. „Ich mache mir große Sorgen um dich."
    Er wußte, daß er nicht viel tun konnte.
    Also wartete er etwa eine halbe Stunde, dann äußerte der Ilt sich das erstemal. „Wir bleiben!"
    „Natürlich", stimmte Tolot zu. Ihm war klar, daß der Ilt durchaus in der Lage gewesen wäre, sich mit einer Teleportation zu retten. „Torric muß in unserer Nähe sein.
    Wir werden ihn bald sehen."
    Eine weitere halbe Stunde verstrich, dann stand Gucky plötzlich auf, um ein wenig die Halle zu erkunden. Zum erstenmal interessierte er sich für die Einrichtung des Raumes, in dem sich Kunstgegenstände von vielen Völkern Puydors befanden. Einige waren von beeindruckender Schlichtheit, während andere ein so kompliziertes Bild boten, daß nicht mehr zu erkennen war, was sie darstellen sollten. „Dieser Herr der Zeiten scheint ein Kunstfreund zu sein", bemerkte der Ilt und stemmte ächzend die Hände in die noch etwas steifen Hüften. „Allmählich könnte er sich blicken lassen", grollte Tolot „Wie kommst du darauf, daß er sich mit uns befassen wird?" fragte Gucky. „Er hat uns mit einem üblen Trick gelinkt.
    Möglicherweise ist er damit zufrieden, und wir sind unwichtig für ihn geworden, so daß er keine Zeit für uns opfert."
    „Ganz sicher nicht", widersprach der Haluter. „Im Gegenteil. Er ist mehr an uns interessiert als an jedem anderen Wesen auf Curayo."
    „Ach, tatsächlich? Und was macht dich so sicher?"
    „Die Tatsache, daß er seine Befehle geändert hat. Zunächst wollte er uns unbedingt umbringen, dann plötzlich nicht mehr, Er muß uns also gesehen haben, und danach hat er seine Soldaten zurückgepfiffen."
    „Und was schließt du daraus?"
    Icho Tolot antwortete nicht, denn er vernahm Schritte, die sich ihnen näherten.
    Sie wurden in einem Gang hörbar, der in die Halle mündete

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