1913 - Jedders Mission
führte ihn der Statthalter zu einem Fach im Bühnenboden, wo einige Flaschen Vurguzz und die entsprechenden Gläser versteckt waren.
„Der König hat den Wunsch geäußert, die vier Musiker persönlich begrüßen zu dürfen", sagte Makromeer. „Er dürfte bereits auf dem Weg hierher sein."
„Der König ... will sie sehen?" fragte Jedder ungläubig. „Aber wieso? Ich meine, offensichtlich hat ihre Musik doch niemandem von euch gefallen. Oder hat irgendwann einer applaudiert, und wir haben es nur nicht gehört? Niemand hat geklatscht, niemand ist aufgestanden."
Makromeer sah ihn verwirrt an. Dann lachte er laut auf.
„Ach. das ist es. Und die Musiker denken, daß" Er legte Jedder die Hand auf du „Dann komm, laß mich das Mißverständnis gleich aufklären. Sie sollen nicht um den Lohn ihrer Mühen gebracht werden. - Und vergiß euren Vurguzz nicht!"
Makromeer ging vor. bis er zwischen den Bandmitgliedern stand. Er schenkte jedem persönlich ein Glas Vurguzz ein, sich selbst auch, und prostete ihnen zu, fast wie Terraner es taten.
Dann sagte er: „Ihr dürft auf keinen Fall denken, daß den Thorrimern eure Musik nicht gefallen hat. Im Gegenteil. Daß euer Publikum die zwei Stunden lang wie gebannt sitzen geblieben ist, bedeutet einen großen Beweis von Interesse und auch Respekt Thorrimsche Musiker spielen meist einige Tage am Stück, und die Zuhörer kommen und gehen, wie es ihnen beliebt. Ein regungsloses Auditorium über zwei Stunden ist ein Vorgang ohne Beispiel, den wir in Zortengaam noch nicht erlebt haben."
„Moment mal!" sagte McMarzy. „Soll das etwa bedeuten, daß ihnen unsere Vorstellung ... gefallen hat?"
„Über die Maßen", bestätigte Makromeer. „Ich glaube, um die Gage braucht ihr euch keine Sorgen zu machen. Und gebt Jedder Colusha Tonträger eurer bisherigen Werke, damit er sie auf Masterträger des thorrimschen Systems umkopieren kann. Die Nachfrage nach euren Stücken wird riesengroß sein."
„Das ... das glaube ich einfach nicht", kam es von Charlie. „Leute, wir haben Zortengaam im Sturm erobert, und kein Mensch hat etwas davon gemerkt."
Jedder Colusha atmete auf. Er schien einen Glücksstern zu haben, der vermeintliches Unheil jetzt schon zum zweitenmal in glückliche Fügung umgewandelt hatte. Grace kam und umarmte ihn, Johnny schüttelte ihm die Hand, und McMarzy boxte ihm gutgelaunt gegen den Arm.
„Tut mir leid, Freunde", sagte Jedder „aber jetzt muß ich zurück zu meiner Frau. Wir sehen uns bestimmt in den nächsten Tagen."
„Du bist immer willkommen", versicherte Grace. „Es lebe Thorrim! Es lebe Alashan! Es lebe die thorrimalashansche Freundschaft!"
Das war der Refrain ihres speziell für diesen Abend geschriebenen Songs. Jedder war zufrieden. Er nahm China und Earth und machte sich mit ihnen auf den Weg zu ihrem Gleiter, wo Dame und ihre Vereinskameradinnen schon stehen mußten. Auf den König konnte er nicht mehr warten.
„Ich wußte, daß es ein Reinfall werden würde", sagte Dame, als er eintraf.
Aber das störte ihn jetzt nicht mehr weiter. Selig trat Jedder den Heimflug an. 28. Februar 1290 NGZ Das Schiff Der Vertrag zwischen Thorrim und der Nation Alashan lag unterschriftsreif bei Stendal Navajo und dem König. Am nächsten Tag sollte der Abschluß erfolgen, gleichzeitig als symbolische Geste die Zusammenschaltung der Verkehrsleitsysteme der beiden Städte zum VAZ - dem Verkehrsverbund Alashan-Zortengaam. Von diesem Tag an würde es möglich sein, in lückenloser Steuerung sämtliche Ziele in Alashan und Zortengaam zu erreichen.
Stendal Navajo saß Gia de Moleon in deren Büro gegenüber, um letzte offene Fragen zu diskutieren. Es ging unter anderem um die Behandlung der Wilderer und des ertrusischen Mörders.
„Wir haben Gesetze in unserem Abkommen verankert, die es uns erlauben, künftige Wilderer zu bestrafen", sagte Navajo. „Für die auf frischer Tat Ertappten gilt das natürlich noch nicht. Sie und ihre Abnehmer sind auf freien Fuß gesetzt worden, und Al Plound kann seinen Imbiß wegen plötzlicher Gesundung aufmachen. Wer aber künftig mehr als durch die Quote erlaubt abschießt, hat mit der vollen Härte des Gesetzes zu rechnen."
„Der Ertruser wird sich wegen Totschlags vor einem ordentlichen Gericht verantworten müssen", sagte Gia. „Soweit zu diesem Thema. Wie ich hörte, war das Konzert dieser Radaugruppe in Zortengaam ein voller Erfolg, und die zusammengekommene Gage der Band war mehr als fürstlich."
„Ein voller Erfolg,
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