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192 - Das Monster in mir

192 - Das Monster in mir

Titel: 192 - Das Monster in mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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nachtragend«, sagte ich.
    »Damit habe ich gerechnet.« Noel Bannister grinste. »Sie wird in einer halben Stunde hier sein.«
    »Du bleibst hoffentlich in der Nähe. Für den Fall, daß sie noch einmal ausflippt.«
    »Das wird sie nicht«, sagte Noel zuversichtlich. »Was immer es war, worauf sie so heftig reagierte – Dr. Lancaster hat es entfernt.«
    ***
    31. August…
    Bill Lancaster nahm all seinen im Alkoholdunst schwimmenden Grips zusammen und überlegte. Wo konnte Lissy mit den Kindern hingegangen sein? Wen mochte sie um Hilfe gebeten haben?
    Sie kannte nicht allzu viele Leute, und von diesen wollte die Hälfte keinen Ärger mit ihrem Mann haben, deshalb würden sie sie mit tröstenden Worten und betrübtem Bedauern fortschicken.
    Bei wem, glaubt sie, vermute ich sie am allerwenigsten?
    fragte sich Bill Lancaster, und darauf konnte er sich postwendend die Antwort geben: Bei meinem Vater, ihrem Schwiegervater!
    Bei Professor Dr. Jordan Lancaster!
    ***
    Thelma Ferguson trat zaghaft an mein Bett. Ihr Blick musterte mich fahrig. Ihr mediales Ego reagierte diesmal nicht.
    Ich war kein Satan und kein Gezeichneter mehr. Sie wünschte nicht mehr meinen Tod.
    Tränen traten in ihre Augen, als wäre sie schuld daran, daß ich in dieser Klinik lag. Sie schüttelte langsam den Kopf und flüsterte: »Es tut mir ja so leid, Mr. Ballard.«
    »Es ist alles vergeben und vergessen, Mrs. Ferguson«, sagte ich und bemühte mich um ein verzeihendes Lächeln.
    »Ich… hatte plötzlich keine Gewalt mehr über mich.«
    »Ich weiß. Denken Sie – nicht mehr daran«, erwiderte ich.
    »Sie konnten mir zum Glück nichts anhaben…«
    »Aber wenn ich denke, daß ich Sie mit der Nagelfeile beinahe…«
    »Es ist nichts geschehen, Mrs. Ferguson«, unterbrach ich sie.
    »Sie hatten danach einigen Ärger. Betrachten Sie’s als Buße. Es ist aus der Welt geschafft.«
    Sie wünschte mir eine baldige Genesung und ging mit Noel Bannister hinaus.
    »Nun wissen wir sicher, daß mit deinem Arm wieder alles in Ordnung ist«, sagte Vicky erleichtert. »Mrs. Ferguson hat es bestätigt.«
    ***
    Am 30. August hatte ich die Nachwirkungen der Operation restlos abgeschüttelt. Es war ein sonniger Tag mit wenigen weißen Kumuluswolken am blauen Himmel. Einer von den Tagen, an denen man von der Arbeit nichts wissen will und man am liebsten alles hinschmeißen und in die Natur hinausfahren möchte. Aber es war erst Mittwoch, und bis zum Wochenende war es noch lange hin.
    Es ging mir gut. Ich lag nicht mehr im Bett, trug den verbundenen Arm in der Schlinge und scherzte mit Schwester Rose, die ein patentes Mädchen war.
    Ich erfuhr einiges über ihren Chef. Zum Beispiel, daß er nicht weit von der Klinik entfernt in einem prächtigen Haus wohnte und jeden Tag zu Fuß zur Arbeit kam – ob es nun regnete, stürmte oder schneite.
    Auch daß Dr. Lancaster keine Familie hatte, erzählte mir Schwester Rose. »Er lebt nur für seine Arbeit«, sagte sie, »geht darin völlig auf. Er war mal verheiratet, hatte auch einen Sohn – das heißt, er hat ihn noch, aber er hat ihn verstoßen.«
    »Warum will er von seinem Sohn nichts mehr wissen?«
    So erfuhr ich von dem brutalen Trunkenbold Bill Lancaster.
    Ein so tüchtiger Mann wie Dr. Lancaster hätte sich einen besseren Sohn verdient. Warum mußte das Schicksal ausgerechnet ihn, der schon so vielen Menschen geholfen hatte, so hart bestrafen? Und wofür?
    Ich ahnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht, daß den Chirurgen das Schicksal noch viel härter treffen würde.
    ***
    Am Abend des 31. August beeilte sich Dr. Lancaster, nach Hause zu kommen. Wissenschaftliche Neugier glitzerte in seinen Augen. Normalerweise landete das, was Dr. Jordan Lancaster seinen Patienten herausschnitt, beim chirurgischen Abfall, doch diesmal hatte der Arzt eine Ausnahme gemacht und das höchst interessante Gewebe aus Tony Ballards Arm mit nach Hause genommen.
    Diese rätselhafte Andersartigkeit des Gewebes faszinierte ihn. Hier verbarg sich ein Geheimnis, das er lüften wollte.
    Nichts Menschliches war an dem Objekt, das er bereits durch eine Reihe von Tests gejagt hatte.
    Gestern.
    Und heute wollte er die Testserie fortsetzen.
    Er brannte darauf, seinen Wissensdurst zu stillen. Dieses…
    Ding warf eine Menge Fragen auf, und Dr. Lancaster würde so lange keine Ruhe haben, bis er die Antworten gefunden hatte.
    Er konnte sehr hartnäckig sein und sich in eine Sache fanatisch verbeißen.
    Daheim angekommen, begab er sich sofort in sein

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