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192 - Das Monster in mir

192 - Das Monster in mir

Titel: 192 - Das Monster in mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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öffnete sich noch einmal – und mein Herz übersprang einen Schlag…
    ***
    Nachdem Dr. Jordan Lancaster den belebenden Mokka getrunken hatte, fühlte er sich besser. Die Müdigkeit verebbte.
    Schwung und Tatkraft kehrten in den Arzt zurück.
    Er begab sich ins Arbeitszimmer und begann zu experimentieren. Obwohl die ersten Tests wieder erfolglos verliefen, ließ sich Dr. Lancaster nicht entmutigen.
    Er war mit großem Eifer bei der Sache, machte sich immer wieder Notizen, hakte ab, ergänzte, korrigierte… Er fühlte sich in seine Studienzeit zurückversetzt. Damals hatte er auch an vielen kniffligen Problemen rund um die Uhr gearbeitet – bis er sie lösen konnte.
    Es gibt für alles eine Lösung und eine Erklärung, sagte er sich. Man muß nur darauf kommen.
    Das Ding hielt alles aus, war unglaublich widerstandsfähig.
    Jordan Lancaster schnitt winzige Teile davon ab. Sie ließen sich nicht vernichten. Nicht einmal in der aggressiven Salzsäure lösten sie sich auf. Das Verblüffende dabei war, daß diese kleinen Teile mit dem Ding wieder zusammenwuchsen, zu einer neuen Einheit wurden, sobald Dr. Lancaster sie draufsetzte.
    Faszinierend. Diesen Fremdkörper hatte Tony Ballard fast ein halbes Jahr in seinem Arm getragen.
    »Höchste Zeit, daß ich es ihm herausgeschnitten habe«, murmelte Dr. Lancaster, während er über das Mikroskop gebeugt war.
    Nichts konnte dieser nichttoten Materie etwas anhaben.
    »Mal sehen, wie sie auf organische oder anorganische Nährlösungen reagiert.« Dr. Lancaster bewegte beim Sprechen kaum die Lippen.
    Er »fütterte« das Ding mit einer Pipette. Die kleinen Tropfen, die aus der Saugröhre fielen, rannen wirkungslos an dem wurmähnlichen Gewebe ab.
    Seufzend rieb sich der Arzt die Augen. War das Geheimnis überhaupt von einem Menschen zu lüften? Jordan Lancaster warf einen Blick auf die Wanduhr.
    Es war spät geworden. Dr. Lancaster hatte nicht gemerkt, wie die Zeit dahingerast war.
    Er hatte die Tests, die er sich für heute vorgenommen hatte, schon fast alle durch. Seine Hoffnung, in dieser Nacht Antworten auf seine brennenden Fragen zu bekommen, schrumpfte allmählich, trotz allem Optimismus.
    Draußen betrat jemand das Grundstück, aber das bekam der Arzt nicht mit.
    ***
    Ich riß die Augen auf. In der Tür stand diesmal nicht Schwester Rose, sondern ein Mann, hager, blond… Frank Esslin!
    Eiskalt grinsend trat er ein. Ich war unbewaffnet. Mein Colt Diamondback, die silbernen Wurfsterne, das magische Feuerzeug, der Dämonendiskus, ja sogar mein magischer Ring lagen im Einbauschrank.
    Ich wollte aufspringen, doch Frank Esslin ließ es nicht zu.
    Eine gebieterische Handbewegung genügte, und ich war bewegungsunfähig.
    Ein böser Triumph leuchtete in seinen Augen. Um seine Lippen kerbte sich ein grausamer Ausdruck. Verdammt, ich befand mich in seiner Gewalt Er hatte mich gelähmt. Ich konnte nicht einmal den kleinen Finger bewegen, war ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
    Mehrere Male hatte er mich schon töten wollen. Es war ihm zum Glück nie gelungen, aber heute konnte er es schaffen. Er hatte mich überrumpelt.
    Der Mann, der einmal zu meinen besten Freunden gezählt hatte, blieb am Fußende des Bettes stehen. Bei unserer letzten Begegnung war es ihm dreckig gegangen, doch nun war er wieder obenauf und stärker als je zuvor. Keine Spur von Verbrennungen. Er war wie neu.
    »Wenn mein Freund darniederliegt, bin ich verpflichtet, ihm einen Krankenbesuch abzustatten«, sagte Frank Esslin spöttisch.
    Mir fiel die erotische Show der Krankenschwester ein. Frank Esslin mußte sie dazu veranlaßt haben. Er hatte mit ihr gespielt.
    Sie wußte nicht, was sie tat. Kein Wunder, daß sie auf das, was ich ihr danach gesagt hatte, so empört reagierte.
    Frank Esslin hätte ihr ebenso auftragen können, mich zu töten. Sie hätte den Befehl ausgeführt, ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Erinnerst du dich daran, wie schlecht es mir ging?« fragte Esslin. »Mein Leben stand damals auf der Kippe, aber Agassmea und Kayba konnten mich retten. Sie verschafften mir die Haut eines Dämons… und nun bin ich ein Dämon!«
    »Na schön, Frank, diesmal hast du gewonnen. Ich kann mich nicht wehren. Tu, weshalb du gekommen bist, und verschone mich mit deinem Geschwafel. Wenn ich dir nicht das Handwerk legen kann, wird es einer meiner Freunde tun – Mr. Silver, Roxane, Boram, der ›Weiße Kreis‹… Die Auswahl ist groß. Irgendwann kriegen sie dich. Du wirst dich deines Dämonendaseins nicht

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