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192 - Das Monster in mir

192 - Das Monster in mir

Titel: 192 - Das Monster in mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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hier brauchte.
    Noel führte uns zum Fahrstuhl. Sauberkeit wurde in dieser Klinik ganz besonders groß geschrieben. Alles glänzte und funkelte, als gäbe es dieses Krankenhaus erst seit zwei Wochen.
    Der Lift fuhr fast lautlos. Im Obergeschoß verließen wir die Kabine schon wieder, und Noel übernahm erneut die Führung.
    Der Mann, der die Klinik mit Hilfe von privaten Geldgebern gegründet hatte und leitete, hatte sich als Chirurg einen hervorragenden Namen gemacht, wie wir von Noel Bannister wußten. Sein Terminplan war gesteckt voll. Er unterrichtete an der Universität, hielt Gastvorlesungen im ganzen Land und widmete sich allen wichtigen Patienten persönlich.
    Die CIA hatte auch mich zu einem solchen »wichtigen«
    Patienten gemacht, das merkte ich sofort, als wir von der Sekretärin des großen Chirurgen empfangen wurden.
    Sie hieß Megan Wiseman, war auffallend attraktiv, hatte kurzes schwarzes Haar, himmelblaue Augen und eine makellose Figur. Sie begrüßte uns mit einer Herzlichkeit und Ehrerbietung, als gehörte mir ein Emirat am arabischen Golf.
    Sie brachte uns zu ihrem Chef.
    Zu Professor Dr. Jordan Lancaster.
    Der Mann war noch keine 50, hatte ein weltmännisches Gehabe, trug einen dunklen Maßanzug mit Weste. Sein Haar war an den Schläfen angegraut, und sein Blick war fast so scharf wie sein Skalpell.
    Sein selbstsicheres Auftreten schuf die Basis für die Erkenntnis, daß man sich auf diesen Mann verlassen konnte, daß man sich in die besten Hände begab. Er kannte seinen Wert und wußte, daß er auf seinem Gebiet Hervorragendes leistete.
    Dieses Selbstvertrauen steckte an.
    Sein Händedruck war fest, aber nicht übertrieben kräftig, als müsse er irgend etwas beweisen oder übertünchen. Dieser Mann hatte Format.
    Er bot uns Platz an. Sein Büro war geräumig – jedoch nicht protzig groß – und geschmackvoll eingerichtet. Megan Wiseman brachte Kaffee, und wir sprachen zunächst über Dinge, die nichts mit meinem »Problem« zu tun hatten, sondern allgemeiner Natur waren. Small talk Es stellte sich heraus, daß Dr. Lancaster auf vielen Gebieten beschlagen war und die Weltpolitik sehr aufmerksam verfolgte.
    Er sprach mit Vicky über die Literatur der Gegenwart, verriet, welche ihrer Bücher er gelesen hatte, und zollte ihrer schriftstellerischen Arbeit Anerkennung, worüber sie sich selbstverständlich freute.
    Allmählich kam er auf den Grund meiner Anwesenheit zu sprechen. »Wir werden Sie heute erst einmal gründlich durchchecken, Mr. Ballard, und wenn die Befunde okay sind, woran ich nicht zweifle, werde ich Sie morgen operieren. Danach behalten wir Sie noch zwei bis drei Tage bei uns, und anschließend dürfen Sie die Klinik wieder verlassen. Selbstverständlich dürfen Miß Bonney und Mr. Bannister Sie jederzeit besuchen. Da wir nur wenige Patienten haben, können meine Mitarbeiter und ich uns jedem ausreichend widmen. Individuelle Betreuung wird bei uns sehr groß geschrieben, wie Sie feststellen werden. Sollten Sie also irgend etwas auf dem Herzen haben, scheuen Sie sich nicht, es uns zu sagen.«
    Wir erhoben uns.
    Dr. Lancaster zeigte mir mein Zimmer. Es sah nicht im entferntesten nach Krankenhaus aus.
    Vicky umarmte und küßte mich. Noel Bannister boxte mich gegen den Rippenbogen und wünschte mir alles Gute. Dann ließen sie mich allein.
    Ich räumte meine Sporttasche aus. Es klopfte.
    »Ja, bitte!« rief ich und trat aus dem Badezimmer.
    Eine hübsche brünette Krankenschwester, erschien. »Ich bin Schwester Rose«, sagte sie freundlich. Sie war für meine Pflege zuständig.
    »Da macht das Kranksein richtig Spaß«, scherzte ich.
    Sie legte die Kleidung, die ich anziehen sollte, auf mein Bett und sagte, sie würde in 15 Minuten wiederkommen. Dann zog sie sich zurück, und ich zog mich an.
    Eine Viertelstunde später holte sie mich ab, und Dr. Lancaster stellte mich auf den medizinischen Prüfstand. So gründlich war ich noch nie untersucht worden. Der Vormittag reichte nicht. Dr. Lancaster und seine Mitarbeiter drehten mich auch am Nachmittag durch den Wolf. Ich mußte die verschiedensten Belastungstests absolvieren, und anschließend sah sich der Chirurg zum erstenmal die verheilte Bißwunde genauer an.
    Ich mußte ihm erzählen, welcher Art die Beschwerden gewesen waren, die bisher auftraten, und er machte sich laufend Notizen. Er kannte meinen Job, hatte selbst jedoch – wie die meisten Menschen – keine Erfahrung in dieser Richtung.
    »Da ich nicht weiß, was mich erwartet,

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