Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1920 - Kontakt auf Kristan

Titel: 1920 - Kontakt auf Kristan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
blauhäutigen und fettleibigen Händler kamen ihm entgegen; als sie ihn bemerkten, machten sie auf dem Absatz kehrt und rannten davon. Was sie gerade in Händen gehalten hatten, ließen sie dabei achtlos fallen.
    Es war das Oberteil von Aagenfelts Kombination.
    Kreyn blickte um sich. Die Blauen konnten nur aus einer der Seitengassen gekommen sein Lag da nicht eine reglose Gestalt? Und ein paar Meter weiter, hinter einem querstehenden Gleiter, wurde offenbar gekämpft. Der Ertruser spurtete los.
    Aagenfelt war entweder tot oder ohne Bewußtsein, er trug nur noch die Unterwäsche am Leib. Aber um ihn konnte Poulton sich nicht kümmern, denn Mondra brauchte seine Hilfe dringender. Bis eben schien sie sich verzweifelt gegen zwei überlegene Gegner gewehrt zu haben, nun ging sie steif zu Boden.
    Wie ein Rachegott brach Poulton Kreyn über die Blauen herein. Einem hieb er die Faust in den Leib, den anderen hebelte er aus und schmetterte ihn gegen das Gleiterwrack.
    Gleichzeitig spürte er eine Berührung im Nacken, ein gräßliches Zischen, und seine Gliedmaßen begannen unkontrolliert zu zucken. Schon der Versuch, sich umzudrehen, endete damit, daß er auf die Knie fiel. Alles um ihn her schien in wirbelnder Bewegung begriffen zu sein; eine gräßliche Übelkeit umfing ihn.
    Er sah, daß die Blauen sich an Mondra zu schaffen machten, aber sein eigener wütender Aufschrei kam ihm nur vor wie ein dumpfes Stöhnen. ^Unkontrolliert schlug er um sich, es war, als kämpfe er dabei gegen die Zeit selbst, die seine Bewegungen stark verlangsamte. Alles erschien ihm wie in Zeitlupe gefangen, dennoch brachte er einen neuerlichen Hieb an, der seine Gegner in die Flucht zwang.
    „Mooonnndraaa ..." Er rüttelte die junge Frau an den Schultern, zerrte sie schließlich aus der Gosse hoch. Die Blauen hatten ihr alles abgenommen, was ihnen irgendwie wertvoll erschienen war: das Oberteil ihrer Kombination, ihre Halskette ebenso wie das Kombiarmband und den kleinen Paralysator, den sie. wie jeder von ihnen, versteckt getragen hatte.
    Schwerfällig aktivierte Kreyn sein eigenes Armband, aber niemand antwortete ihm. Die Crew schien die GLIMMER verlassen zu haben.
    Endlich ließen die Lähmungserscheinungen nach. Der Ertruser vermochte nicht zu sagen, wie lange dieser Zustand angehalten hatte, jedoch kaum mehr als fünf Minuten.
    Passanten schlugen einen weiten Bogen um das Gleiterwrack, und weshalb die KrisPol noch immer nicht erschienen war, konnte er nur vermuten, Korruption steckte überall hinter dem System Mondra stöhnte verhalten. Poulton hängte ihr seine Jacke um und bedeckte ihre nicht gerade üppige Blöße. Das Ergebnis sah aus, als hätte die schlanke Schönheit sich in ein Vier-Mann-Zelt eingewickelt.
    Tautmo Aagenfelt war noch ohne Besinnung, lediglich seine Augäpfel rollten unter den geschlossenen Lidern hektisch hin und her. Auch ihn hatten die Händler im wahrsten Sinne des Wortes bis aufs Hemd ausgeplündert.
    „Danke, Poulton", ächzte Mondra. „Ich ... kann mich kaum noch erinnern."
    „Die Halunken scheinen euch ein extrem starkes Betäubungsmittel verpaßt zu haben."
    Die Frau übergab sich, erst danach kehrte Farbe in ihr Gesicht zurück.
    „Ich dachte, du schlägst dir in der Kneipe den Wanst voll", brachte sie ächzend hervor.
    „Danke, Poulton."
    „Schon gut, vergiß es, Mondra. Ich glaube, keiner von euch hat den besten Eindruck von mir."
    Sie starrte ihn aus weit aufgerissenen Augen an wie ein Kaninchen, das sich einer Schlange gegenübersieht und nicht mehr fähig ist, die Flucht zu ergreifen. „Ah", brachte sie .hervor, nicht eben geistreich, und Poulton Kreyn begann bereits zu bedauern, daß er sich zu einer solchen Beichte hatte hinreißen lassen. „Weißt du was. Poulton". sagte sie dann frisch von der Leber weg, „ich lade dich zum Essen ein."
    Der Ertruser fürchtete schon, sich verhört zu haben, doch als Mondra Diamond ihm spontan die Hand hinstreckte, begann er dröhnend zu lachen. Trotzdem schlug er ein.
     
    *
     
    Als Ska Kijathe die Augen öffnete, sah sie die mittlerweile vertraute Zentrale der GLIMMER. „Den Göttern von Swoofon sei Dank. sie hat's geschafft!" hörte sie ein dünnes Stimmchen hinter sich Sie konnte den Kopf noch nicht drehen. Jeder einzelne Knochen und jede Muskelfaser schmerzte.
    Ärger stieg in ihr auf. Viel zu früh hatten die Swoons ihre Verbindungen zum Bordcomputer der GLIMMER gekappt. Sie war am Ziel gewesen, hatte die Sicherungen der Tampa-Daten überwunden

Weitere Kostenlose Bücher