1920 - Kontakt auf Kristan
können. Das weißt du genausogut wie ich."
Rhodan hatte kaum noch hingehört, sondern sich intensiv der Technik seines galornischen Raumanzugs gewidmet. Als er den Blick wieder hob und Bully anschaute. lag ein eigenartiges Glitzern in seinen Augen.
„Hallo", machte Reginald Bull überrascht. „Was hat Moo herausgefunden? - Die SOL?"
„Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall ist ein Kugelraumer mindestens zweimal auf Kristan gelandet."
„Ist der Schiffsname bekannt?"
„GOOD HOPE III."
Bully grinste schräg. „Sehr sinnig", stellte er fest. „Das deutet auf alles und jeden hin."
„Auch auf den Stadtteil Alashan". sagte Rhodan. „Wir sollten diese Möglichkeit keinesfalls außer acht lassen."
Shabazza steckte hinter dem Anschlag auf die Heliotischen Bollwerke. das war ziemlich sicher. Er hatte dafür gesorgt, daß die barbarischen Dscherro nach Terra gelangt waren, während andererseits zwei Faktorelemente, aus Kalkutta und aus Terrania City, in unbekannte Regionen des Kosmos verschwanden. Kalkutta-Nord war auf einem Sphärenrad der Nonggo wiedergefunden worden, von Alashan gab es bislang keine Spur.
„Achtung!" stieß Perry Rhodan gerade noch hervor, bevor unvermittelt eine Wand der energetischen Zelle erlosch. „Sie haben Moos Manipulationen entdeckt!"
Perry und Bull blickten geradewegs in die flirrenden Projektormündungen langläufiger Strahler. Die Uniformierten der KrisPol gingen kein Risiko ein.
Im Hintergrund des Raumes herrschte Tumult. Offensichtlich versuchten mehrere unterschiedliche Wesen vergeblich, etwas einzufangen. Um Perrys Mundwinkel zuckte es amüsiert - die Männer würden Moo bestimmt nicht erwischen, dazu war die galornische Technik zu ausgefeilt.
Schüsse fielen. Verwünschungen waren zu hören, laut gebrüllte Befehle.
Die Aufregung brandete hoch und machte auch vor den Männern nicht halt. die Perry Rhodan und Reginald Bull bedrohten. Rhodans Wächter hatte ein kantiges, vorgewölbtes Gesicht, das seine Abstammung von Echsen nicht leugnen konnte; eine klebrige Zunge zuckte unruhig von einem Winkel des verhornten Mundes zum anderen.
„Ich weiß nicht, wie ihr das gemacht habt, aber ruft dieses ... Ding sofort zurück!"
Rhodan breitete die Arme aus, was ein nervöses Zucken mit der Waffe zur Folge hatte. „Ich weiß nicht, wovon du redest", behauptete er.
„Von der silbernen Kreatur, die den Hauptrechner angezapft hat."
Perry Rhodan schüttelte den Kopf, obwohl er nicht sicher war, daß sein Gegenüber diese Geste auch deuten konnte. „Bis eben waren wir in der Zelle eingesperrt", sagte er. „Was hätten wir ...?"
„Ihr gehört zu den Fremden an Bord des Kugelraumschiffs" kam die Feststellung. „Eure Technik ist hoch entwickelt. Zieht die Anzuge aus!" Ein unmißverständlicher Wink mit dem Strahler begleitete die Aufforderung, die eigentlich um Stunden zu spät kam. Inzwischen würde der Echsenabkömmling nicht zögern. bei der geringsten ihm verdächtigen Bewegung zu feuern; seine Hand verkrampfte sich jedenfalls um den Auslöser.
Ein kaum merkliches Nicken Rhodans. Bully gab im gleichen Augenblick dem Servo seines SERUNS den Befehl zur Aktivierung des Deftektorschirms.
Die KrisPol-Männer reagierten auf die Veränderung zu spät und falsch dazu. sie hatten nicht vorhersehen können, daß ihre Gefangenen sich gedankenschnell zur Seite werfen würden, also feuerten sie blindlings geradeaus. Beide Thermoschüsse entluden sich fauchend und flössen an der Rückwand der Zelle funkensprühend auseinander.
Alarmsirenen heulten auf.
Im Schutz der Unsichtbarkeit trat Reginald Bull hinter einen KrisPol-Mann, der hektisch an einem Computerterminal hantierte. Wie es aussah, war er im Begriff, den gesamten Gebäudekomplex hermetisch abzuriegeln „Hast du Moo wieder, Perry?" fragte Bull über Funk. Kein Laut drang durch seine Akustik-Abschirmung.
Die Frage war überflüssig. Etwa zwanzig Meter entfernt eröffneten Polizisten plötzlich das Feuer. Die Thermoenergien verwandelten etliche Einrichtungsgegenstände in eine blasenwerfende, qualmende Masse, die langsam in sich zusammensank. Löschschaum sprühte aus bislang verborgenen Düsen und vergrößerte das herrschende Chaos noch.
Auf den Monitoren konnte Bully mitverfolgen, daß Strahlensperren geschlossen wurden; das KrisPol-Gebäude entpuppte sich als Festung, in die wohl nicht einmal eine Stubenfliege unbemerkt eindringen konnte. Entsprechendes galt vermutlich für den Weg nach draußen.
Inzwischen seitlich neben
Weitere Kostenlose Bücher