1920 - Kontakt auf Kristan
...
... und dann hatten Treul und Goriph nichts Eiligeres zu tun gehabt, als sie zurückzuholen. Obwohl sie nun wußte, was sie erwartete. würde sie die Tortur nicht noch einmal auf sich nehmen. Es mußte einen anderen Weg geben, die benötigten Daten zu beschaffen. Ska stieß eine deftige Verwünschung aus. „Ich kann nicht glauben, daß alles umsonst war ..."
„Du hast doch genügend Material mitgebracht", wandte Treul ein.
„Was habe ich?" Hastig befreite Ska sich von den Datenhandschuhen, die ihr plötzlich lästig waren.
„Dem Umfang nach zu urteilen, dürfte dabeisein, was wir haben wollten." Goriph aktivierte ein Suchprogramm, Augenblicke später baute sich über dem Bordrechner ein Hologramm auf.
Das Tampa-Büro hatte kontinentale Trivideo-Berichte über einen blutigen Zwischenfall gespeichert. Fünf oder sechs Wochen Standardzeit lag das Ereignis zurück, das gleichzeitig den Beginn vom Ende einer Verbrecherorganisation namens Guaranteka bedeutet hatte. In unscharfen, aus großer Distanz aufgenommenen Bildern wurden Bodenkämpfe im Bereich von Lagerhallen und gelandeten Raumschiffen dokumentiert.
„Das sind Menschen!" stieß Ska verblüfft hervor „Sie tragen SERUNS."
Vielleicht hatte sie recht. Deutlich zu erkennen war es jedenfalls nicht.
Dann kam ein Kugelraumschiff ins Bild Kurz nur, für Sekundenbruchteile, doch das genügte.
„Terraner", jubelte Ska Kijathe. „Kein Zweifel, sie haben den ZZ-89 nach Kristan gebracht." Die Hochrechnung des Bordcomputers anhand bekannter oder zumindest bestimmbarer Größen ergab einen Durchmesser des Kugelraumers von 120 Metern. Ein Schiffsname war leider auch bei nachträglicher Bildbearbeitung nicht zu erkennen.
Vergeblich versuchte Ska Kijathe, eine Funkverbindung zu Perry Rhodan und Reginald Bull zubekommen. Keiner von beiden antwortete.
*
„Ich wollte schon immer Urlaub bei trockenem Brot und Wasser", maulte Reginald Bull.
„Um ehrlich zu sein, ich bin geradezu versessen darauf."
„Dann hast du endlich, was du wolltest. Würdest du jetzt bitte den Mund halten?"
Die KrisPol hatte Perry Rhodan und Reginald Bull in eine energetisch gesicherte Zelle gesperrt. Die Bewaffneten hatten sich gerade noch der Mühe unterzogen, zu erklären, daß Qurzom eine der illegalen Drogen war, auf deren Besitz hohe Strafen standen.
„Wir sind reingelegt worden", hatte Bully protestiert. „Versteht ihr? Dieses Vogelwesen mußte das Zeug loswerden und hat es mir ..." Niemand hatte seine Rechtfertigung hören wollen.
„Moo! Aktivmodus!"
Rhodan lächelte, als die kleine silberne Figur, die entfernt einer Buddha-Statue ähnelte, sich von der rechten Brustseite seines galornischen Raumanzugs löste und zu Boden, schwebte. Die Befehle gab er nur über die Halskrause seines Raumanzugs, immerhin stand zu befürchten, daß die KrisPol ihre Gefangenen abhörte.
Moo brauchte nicht lange, um die Energiebarriere zu neutralisieren. Ein winziges Quadrat von knapp zwölf Zentimetern Seltenlänge begann sich milchig zu verfärben, dann glitt das Zwitterwesen - nach eigener Aussage empfand es sich als halb lebendig und halb robotisch - problemlos hindurch.
„Und wie geht es weiter?" wollte Bully wissen. „Wie lange bleiben wir hier?"
„Bis Moo alle interessanten Daten besorgt hat", erwiderte Rhodan. „Immerhin sitzen wir hier an der Quelle."
„Wir sollten Mondra und die anderen verständigen."
„Laß das Funkgerät abgeschaltet. Ich halte das momentan für sicherer ...„ Bully zog die Brauen hoch. „Shabazza is watching you?" grinste er, wurde aber sofort ernst. „Ich geb's zu, das war ein schlechter Scherz. Aber ...„Er unterbrach sich und spähte interessiert zu Rhodan hinüber, der über seine Halskrause Informationen von Moo empfing. „Was sagt dein persönlicher Buddha?"
„Moo hat die Haupt-Datenleitung der KrisPol gefunden und fährt momentan mehrere Suchroutinen."
„Schön und gut." Bully begann eine unruhige Wanderung. „Aber stell dir vor, die Polizisten entdecken ihn."
„Und wennschon ... Seit wann bist du nervös?"
„Mit fast dreitausend Jahren Lebenserfahrung habe ich wohl das Recht, nervös zu sein, oder? Ich frage mich, welche Schweinerei Shabazza als nächstes plant. Und wir haben nichts Besseres zu tun, als einem ZZ-89 nachzulaufen."
„Das ist immerhin eine Spur."
„Keine besonders vielversprechende, Perry, wenn du mich fragst. In der Milchstraße gibt es genügend Schiffe, die den Abgrund nach DaGlausch überwinden
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