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1920 - Kontakt auf Kristan

Titel: 1920 - Kontakt auf Kristan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Datenüberspielung an die KOMPANIE benötigte geraume Zeit. Eismer Störmengord ertappte sich dabei, daß auch seine Unruhe wuchs, immer wieder strich er mit allen zwölf Fingern durch sein schulterlanges Haar und zwirbelte die roten Strähnen.
    Das Ergebnis der Testpositronik lag zuerst vor, eine gewagte Route, die jedoch, das mußte der Bebenforscher staunend anerkennen, jede potentielle Gefährdung ausschloß.
    Eine kleine Ewigkeit schien zu vergehen, bis der Vergleich kam. Das Raunen der Menge war berechtigt, die Zweitversion erschien deutlich schlechter und hielt einer Nachprüfung nur bedingt stand.
    Doch ebenso imposant wie die Leistung ihrer Positronik war der Preis, den die Dunkelhäutig nannten. Er war nicht nur imposant, sondern wahrhaft gigantisch. Eismer Störmengords Hoffnungen und hochfliegende Pläne zerplatzten jäh Um den geforderten Preis aufzubringen. hätte er die GLIMMER verkaufen müssen.
    Die von den Fremden angemietete Staffel der KrisPol hatte auf einmal alle Hände voll zu tun, die enttäuschten und mißmutigen Interessenten zurückzudrängen, die niemals genügend Miro-Einheiten besitzen würden. Nur wenige Dutzend kapitalkräftige Käufer durften die flirrenden Energiesperren durchdringen.
    Träge wälzte sich der leer ausgehende Mob durch die Straßen. Hie und da kam es zu Prügeleien, fielen sogar Schusse, die Beteiligten wurden von der KrisPol festgenommen und abgeführt, sie würden beträchtliche Summen für ihre Freilassung bezahlen müssen.
    Auch Störmengord hing seiner Enttäuschung nach. Während der Platz sich allmählich leerte, grübelte er darüber nach, wie der Ring von Zophengorn eine solche Rechnerleistung beurteilen würde. Mit entsprechendem Kapitalaufwand mußte es möglich sein, endlich ein funktionierendes Beben-Frühwarnsystem einzurichten ... Ohne daß er sich dessen richtig bewußt geworden war, hatte er seine Schritte hinüber zu der Halle gelenkt, in der die Fremden ihre Verkaufsverhandlungen führten.
    Ein Polizist vertrat ihm den Weg. „Du willst kaufen?"
    Störmengord reagierte nicht sofort.
    „Offenbar verfügst du nicht über genügend Miro-Credits? Dann verschwinde!" Ein unmißverständlicher Wink mit der entsicherten Waffe wies Eismer den Weg.
    Was sollte er tun? Seine Euphorie war schnell wieder verweht und hatte ein unangenehmes Gefühl der Leere hinterlassen. Zu wissen, daß es hochstehende Technik gab. diese aber nicht eingesetzt werden konnte, weil das nötige Kapital fehlte, war deprimierend. Das Direktorium von Zophengorn würde niemals bereit sein, eine astronomische Summe zu investieren, um auch nur einen Teil der Schiffe der Bebenforscher mit den neuen Positroniken auszurüsten. Davon abgesehen würden die angebotenen Rechner ohnehin von Mittelsmännern für die Flaggschiffe der mächtigsten Sternenreiche gekauft werden.
    Ziellos hastete Störmengord durch Cyros. Auf gewisse Weise war es eine Flucht vor allem, was ihm in letzter Zeit widerfahren war.
    In einer der ungezählten Kneipen grübelte er über sein Leben und Einsamkeit nach, die seit langem sein Begleiter war. Bin ich wirklich zufrieden damit? fragte er sich. Er fand keine Antwort darauf.
    Als der Bebenforscher endlich wieder an Bord der GLIMMER ging, war der neue Morgen längst angebrochen.
    Freihandelswelt Kristan 13. April 1290 NGZ Die Vorführung war überaus imposant gewesen. Drei Super-Positroniken hatten inzwischen den Besitzer gewechselt, zu Preisen, die Teiskolls Lippen anhaltend schamrot färbten. Um zwei weitere Computer wurde noch gefeilscht; das Tampa-Konsortium. das bislang leer ausgegangen war, zeigte sich entschlossen, wenigstens einen Rechner in seinen Besitz zu bringen.
    Teiskoll justierte die Empfindlichkeit seines Abhörgeräts nach. Rund zweihundert Meter von der Lagerhalle entfernt kauerte er hinter der Dachkante einer Pflanzung im achten Stockwerk eines Verwaltungsgebäudes Gerade hier konnte er sicher sein, nicht von den Companeii entdeckt zu werden Seit Wochen hatte niemand den Außenbereich betreten, in dem die Natur sich selbst überlassen blieb; Grünstreifen wie diese entlang der Gebäudekanten dienten den Companeii als Alibi für die Zerstörung weiter Landstriche des Kontinents. Die ausgedehnten Krüppelwälder, die dem Moloch der wuchernden Städte und Raumhafen zum Opfer gefallen waren, hatten früher zu einer erheblichen Luftverbesserung beigetragen.
    Den Zuschlag für die vierte Positronik erhielten tatsächlich drei Beauftragte des Konsortiums.

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