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1923 - Friedensmission

Titel: 1923 - Friedensmission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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speziellen Meinungsäußerung eines einzelnen, haben aber auch einen starken rituellen Charakter. Mit den Wassertänzen können heftige Gefühle ausgelebt werden, sie befreien den Geist und stellen das Gleichgewicht von Frieden und Harmonie wieder her."
    Bre dachte eine Weile nach. „Battanboo, was empfindest du uns gegenüber?"
    Der alte Solmothe drehte überrascht den Kopf zu ihr. „Ich verstehe nicht, was du meinst."
    „Es ist ein erstaunliches Verhalten", antwortete Bre. „Ich weiß, daß Solmothen 0 äußerst friedfertig sind und nahezu frei von Aggressionen. Ihr würdet niemals eine Waffe benutzen. Für euch zählen nur Harmonie und Frieden, und diese Werte wollt ihr weitergeben. Dafür zwängt ihr euch jetzt in diese Schiffe, die früher oder später Klaustrophobie erzeugen, und du bist der Initiator.
    Weswegen?"
    „Ich ... weiß es nicht." Battanboo wich ihr mit einem kurzen Schlag der' Schwanzflosse aus. Trotz der Beleuchtung verschwomm sein Körper schon nach wenigen Metern zu einer diffusen, riesigen dunklen Masse.
    Bre folgte ihm unbeholfen; sie kam sich lächerlich vor, zappelnd wie ein Fisch auf dem Trockenen. „In dir muß. doch mehr sein als nur Leere und Trauer, Battanboo."
    „Ich bin ein Einzelgänger geblieben", bekannte der Solmothe. „Den Tod meiner Partnerin konnte ich bis heute nicht verwinden, und jetzt ist es zu spät für eine Bindung.
    Ich bin zu alt."
    „Aber trotzdem fühlst du dich verantwortlich für uns und die übrigen Galaktiker, die dir das Lebensglück genommen haben?"
    „Ich kann nicht alle Völker der Milchstraße nur wegen ein paar profitgierigen Narren verurteilen. Euer Schubladendenken, eure Vorurteile sind euer größtes Problem, Bre."
    Diesen Schuh mußte sie sich anziehen. „Und es ist wohl deine Art, auf diese Weise mit der Vergangenheit fertig zu werden", sagte sie. „Sag mir ehrlich: Wären die Solmothen aufgebrochen, wenn du sie nicht dazu gedrängt hättest?"
    Battanboo verringerte die Geschwindigkeit, bis er fast im Wasser verharrte. Bre Tsinga war froh, ihn damit endlich einholen zu können. Ihr Stolz ließ es nicht zu, daß sie die Technik des Anzugs in Anspruch nahm, nicht auf so begrenztem Raum. Wofür sonst trainierte sie jeden Morgen so eisern ihren Körper?
    Sie wollte lernen, wie die Solmothen ihr Element erlebten. Auch wenn sie den Anzug tragen mußte, wollte sie wenigstens einigermaßen dieses Empfinden nachvollziehen können. Nicht einfach als Beobachter von außen, sondern mittendrin, als Teil des Experiments. Nur so konnte sie die Distanz etwas überbrücken und die Solmothen verstehen lernen. Das war schließlich ihr Beruf. .„Ich glaube nicht", beantwortete er ihre Frage. „Es ist wahr, ich habe den Hauptanteil an dieser Mission zu verantworten. Möglicherweise hilft es mir, die Leere in mir zu überwinden, den Sinn wiederzufinden. Ich möchte nicht mit dieser Trauer alt werden und sterben, sondern Erfüllung finden. Was ihr mit uns gemacht habt, war nur exemplarisch für vieles. Doch bereits indem ihr den ersten Kontakt zu uns aufgenommen habt, sind wir zu einem Teil eurer Gemeinschaft geworden. Damit kann uns nicht mehr gleichgültig sein, was geschieht. Wir wollen euch beweisen, daß Frieden und Harmonie der einzige Weg sind."
    „Du darfst aber nicht vergessen, daß Aggression ein genetisches Erbe ist", hielt Bre dagegen. „Wären wir nach innen gerichtet und achteten wir nur auf unser harmonisches Gleichgewicht, hätten wir niemals die Brücke zu den Sternen betreten."
    „Das halte ich euch nicht vor, und ich erwarte auch nicht, daß ihr so leben sollt wie wir.
    Aber im Moment entwickelt ihr euch nicht weiter, sondern wiederholt eher dieselben Fehler, die ihr schon seit Jahrtausenden macht. Und das kann euch den Untergang bringen."
    „Falls wieder ein Gegner wie Goedda auftaucht, nicht wahr?"
    „Aber der steht doch schon vor unseren Toren, Bre." Battanboo drehte sich so, daß sein Gesicht vor ihrem lag. „Der Heliote hat es euch gesagt. Euer nächster Schritt ist Thoregon, doch wie wohl überall im Universum gibt es einen Feind, der das verhindern will. Wir Solmothen haben unsere Feinde in den Tiefen des Meeres. Ihr Raumfahrer habt sie in den Tiefen des Alls. Wenn ihr euch jetzt 1 nicht zusammenschließt, habt ihr keine Chance mehr."
    Bre Tsinga schwieg erschüttert. Battanboo blies seinen Rüssel auf. „Du dachtest wohl, daß ich euch als nächstes auffordern würde, die Waffen wegzuwerfen, nicht wahr?"
    „So ... etwas in der

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