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1924 - Intrigen auf Arkon

Titel: 1924 - Intrigen auf Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihn niemals ernsthaft interessiert; zahllose Schicksale, jedes einzelne eine Tragödie, schrumpften zusammen zu einer bloßen Zahl, kalt und unpersönlich.
    So hatte Kamurte sich sein Schicksal nicht vorgestellt, ganz und gar nicht.
    Das eigene Leben für Arkon zu opfern, dazu war er durchaus bereit; er hatte, von Anfang an gewußt, daß dieses Risiko zum Beruf des Soldaten gehörte. Aber wie mit einem Federstrich aus der Geschichte ausgelöscht zu werden, reduziert zu absoluter Bedeutungslosigkeit - diese Gefahr hatte er niemals gesehen, und jetzt erfüllte ihn beklemmende Furcht davor, so enden zu müssen.
    Und ihm wurde jäh bewußt, daß die Entscheidung, ob er einen heldenhaften Tod sterben würde, gar nicht mehr bei ihm selbst lag - der Kommandant oder der Befehlshaber der Bluesflotte würde diese Entscheidung treffen.
    Die Pause nach der letzten Bemerkung von Streno Ophas war entsetzlich lang, Kamurte kam sie wie eine Ewigkeit vor, die einfach kein Ende nehmen wollte. Dann aber war wieder der Translator zu hören.
    „Wie stellst du dir eine Regelung vor, Kommandant?" erkundigte sich der Blue, nun weitaus höflicher.
    Kamurte stieß einen langen Seufzer aus. Er war noch einmal davongekommen. Vorerst ...
     
    3.
     
    Der Arkonide schüttelte heftig den Kopf.
    „Auf keinen Fall", sagte er entschieden. „Arkon würde das als Provokation auffassen und wäre äußerst verärgert, würde ich die Delegation von Camelot anführen oder auch nur begleiten."
    Homer G. Adams wiegte nachdenklich den Kopf.
    „Aber es steht doch fest, daß du mit der Ermordung von Theta von Ariga nichts zu tun hast", warf er ein. „Deine Unschuld ist doch frei von jedem Zweifel."
    „Für euch vielleicht", antwortete Atlan. „Aber nicht für Arkon. Wahrscheinlich kennt nicht einmal Imperator Bostich die wahren Zusammenhänge, geschweige denn die arkonidische Öffentlichkeit. Man hat damals die sogenannten Beweise für meine Schuld veröffentlicht und allgemein verbreitet.
    Außerdem ist mein Verschwinden sofort als Verrat und Schuldeingeständnis gewertet worden."
    „Und die wirklichen Beweise?" wollte Dao-Lin-H’ay wissen. „Was ist mit denen? Du kannst deine Unschuld doch nach wie vor beweisen?"
    „Das kann ich", antwortete der ehemalige Kristallprinz und Imperator von Arkon gelassen. „Aber nur um den Preis eines innerarkonidischen Bürgerkrieges, der das Kristallimperium fürchterlich schwächen würde. Arkon würde dabei als galaktische Macht praktisch ausscheiden, trotz seiner 'Stärke.
    Aus diesem Grund habe ich die Beweise für meine Unschuld niemals an die Öffentlichkeit gegeben. Man hat damals lediglich verbreitet, daß gegen mich nicht genügend Material vorläge, um meine Schuld an Thetas Tod wirklich nachzuweisen, mehr nicht. Und die wahrhaftigen Attentäter sind niemals entdeckt oder vor Gericht gestellt worden. Für die Bewohner des Kristallimperiums muß es nach wie vor so aussehen, als sei ich einer jener Täter, denen es irgendwie gelungen ist, durch die Maschen der Gesetze zu schlüpfen und ungeschoren davonzukommen. Nein, Freunde, ihr werdet auf meine Mitwirkung verzichten müssen."
    Schweigen breitete sich in der Beratungsrunde aus.
    Atlan war anwesend, desgleichen Homer G. Adams, als Chef der Kosmischen Hanse immer noch einer der wirtschaftlich und politisch wichtigsten Personen in der Galaxis. Myles Kantor, seit vielen Jahren Chefwissenschaftler, zuerst der LFT, dann auf Camelot. Außerdem nahmen an der Besprechung noch Dao-Lin-H'ay teil, die Kartanin, und Ronald Tekener.
    Der Smiler hatte sich nach seinem letzten Risikoeinsatz erst wieder mühsam erholen müssen; die Nachwirkungen seiner selbstmörderischen Aktion waren sehr schwer gewesen, und ohne den Beistand seiner Gefährtin Dao-Lin-H'ay, davon waren alle Fachleute überzeugt, hätte er noch immer gesundheitliche Probleme gehabt. Jetzt aber konnte man ihn als wieder genesen betrachten, und seinem Charakter entsprechend, drängte es ihn wieder danach, aktiv zu werden.
    „Sehen wir uns, bevor wir irgendwelche Beschlüsse fassen, die galaktostrategische Lage an", schlug Homer G. Adams vor.
    „Heißt das, du willst uns einen Vortrag halten?" fragte Myles Kantor mit milder Ironie.
    „Es wird nicht ganz zu vermeiden sein", gab Adams zurück; er lächelte schwach. „Wir haben heute den 16. Mai Standardzeit. Das alte Galaktikum ist tot, es gibt kein Gremium mehr, in dem sich Angehörige aller Völker der Milchstraße miteinander beraten, in dem sie

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