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1927 - Legende der Tujokan

Titel: 1927 - Legende der Tujokan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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her kannte.
    „Vorsicht!" verstand er Tfenlod. Der Ausbilder stand auf der anderen Seite der Galerie. „Ich sehe etwas. Es bewegt sich."
    Tfenlod gab den Wissenschaftlern und Technikern Anweisung, sich aus der Kaverne zurückzuziehen. Nichts taten sie lieber als das.
    Przondzu schoß einen zweiten Stein hinüber, dann einen dritten. Das Summen klang näher und eindringlicher, aber dennoch ließ sich nicht erkennen, worum es sich handelte.
    „Wir brauchen starke Scheinwerfer", sagte er laut und suchte gleichzeitig nach Öffnungen in der Decke der Kaverne, durch die sie mit Spiegeln Sonnenlicht hereinlenken konnten. Es gab sie nicht. Quottral war alles andere als eine Station der Sternenzähler..
    „Gebt mir Deckung!" zischte Przondzu und warf einen fragenden Blick zu Tfenlod hinüber.
    Der Ausbilder erkannte seine Absicht und senkte die Handflächen zum Zeichen seiner Zustimmung.
    Der Tujokan klemmte sich die Schleuder zwischen die Zähne und stieg auf die Brüstung.
    Seine Augen glühten hellrot, als er sie auf die Trossen richtete und die Entfernung maß.
    Przondzu duckte sich kurz und sprang aus dem Stand hinaus in die Luft.
    Ein Irrtum kostete ihn nicht nur seine Ehre, sondern auch das Leben, und er wußte das.
    Dennoch wagte er alles.
    Der Sprung trug ihn an der ersten Trosse vorbei und auf schräger Bahn in die Tiefe. Er hatte schlecht gezielt; beinahe wäre er an der zweiten Trosse vorbeigestürzt. Die entsetzten Rufe der Kämpfer nahm er nicht einmal wahr.
    Instinktiv warf er den Körper zur Seite, streckte sofort die Arme aus. Die linke Hand bekam den Stahl zu fassen, klammerte sich daran fest.
    Przondzus Schwung riß ihm fast den Arm aus der Schulter. Er krümmte den Körper zusammen und faßte mit der zweiten Hand nach. Wie Klammern hielten sie an dem stählernen Tau fest. Sein Körper schwang hin und her; unter und über ihm sausten kleine Steine vorbei und prasselten auf das Segment hinab. Aus dem Summen unterhalb entstand ein lautes Dröhnen.
    Przondzu bekam den gemarterten Körper wieder unter Kontrolle und hangelte sich an der Trosse abwärts. Dabei ließ er das Segment nicht aus den Augen. Seine Blicke versuchten, die Schattenbereiche auf der Oberfläche zu durchdringen.
    Und dann entdeckte er das Wesen. „Ergib dich!" rief er laut. „Oder wir töten dich."
    Das Summen veränderte sich nicht. Der Kämpfer wiederholte die Aufforderung mehrmals. Das unheimliche Ding oder Lebewesen unterhalb reagierte nicht.
    Entschlossen ließ er sich weiter abwärts rutschen. Aber die Distanz war noch immer zu groß für eine Identifizierung.
    „Gebt Dauerfeuer!" sagte er halblaut. „Ich betrete das Segment."
    Um ihn herum begann es zu prasseln. Przondzu hoffte, daß seine Kameraden gut zielten und nicht aus Versehen ihn trafen. Ein spitzer Stein an die richtige Stelle des Kopfes konnte einen Tujokan auf diese geringe Entfernung durchaus töten.
    Auf der Galerie wurde es totenstill. Nur die Steinschleudern verrichteten unablässig ihre Arbeit und gaben ihm Feuerschutz.
    Przondzus Fußspitzen berührten das kalte, feuchte Metall. Er hielt den Atem an, doch diesmal war es keine Ausdauerübung. Alle Muskelfasern in seinem Körper bebten. Instinktiv duckte er sich. Die Augen richtete er auf die Stelle, von der das Geräusch kam.
    Es mußte etwas Unfaßbares, Fremdartiges sein, was ihn erwartete. Kein Tujokan hatte es jemals erlebt.
    „Bewahrt mir ein ehrenvolles Andenken!" murmelte er fast unhörbar. „Kämpft gegen alles, was von außen kommt! Tötet die Fremden, damit sie nicht euch tö..."
    Er stockte. Seine Gedanken klärten sich auf schwer zu beschreibende Weise. Das Segment, woher stammte es? Gab es Dinge, über die er keine Informationen besaß? Was war in letzter Zeit geschehen?
    Die Fremden ...
    Er zog einen Stein heraus, legte ihn in die Schleuder und schoß. Ein fürchterliches Jaulen erklang, gefolgt von einem Ächzen und Rattern. Die Geräusche näherten sich.
    Bisher hatte Przondzu die Konfrontation herbeigesehnt. Jetzt jedoch stieg ein unendlich großer Widerwille in ihm empor. Sein Bewußtsein rebellierte gegen die Konfrontation.
    Dunkel und gefräßig bewegte sich das noch immer gestaltlose Ungeheuer auf ihn zu. Es erreichte einen der Steine und verschlang ihn.
    Und dann geriet es übergangslos aus dem Schatten eines überhängenden Metallteils ins Licht.
    Przondzu stöhnte auf. Was er sah, ließ beinahe das Blut in seinen Adern gefrieren. Schnell begriff er, daß er mit seiner Schleuder nichts

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