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1927 - Legende der Tujokan

Titel: 1927 - Legende der Tujokan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unfähig, für die gute Sache zu kämpfen." Tfenlod erhob sich und würdigte den Toten keines Blickes. „Einer wie er würde sich sogar mit den Fremden verbünden, wenn er mir damit schaden könnte. Folgt mir zu den Vierach! Höchste Eile ist geboten."
    Schweigend rannten sie hinter ihm her. Przondzu fragte sich, woher er von den Absichten des Getöteten wußte. War er die ganze Nacht über in ihrer Nähe geblieben, ohne daß sie es bemerkt hatten? Oder hing sein Wissen mit neuen Erfindungen der Wissenschaftler und Techniker zusammen?
    Der Kämpfer hoffte, bald eine Antwort auf seine Fragen zu erhalten.
     
    *
     
    Die Vierach faßten jeweils zehn Kämpfer. Sie besaßen Wannenform und leuchteten in mattem Blau. Die Kiste am Heck stellte das Antriebsaggregat dar. Ein leises Summen begleitete den ansonsten geräuschlosen Flug.
    Daß in Quottral etwas von Bedeutung vorgefallen war, ließ sich daran ablesen, daß die Piloten alle Windabweiser hochklappten und mit unvorstellbarer Geschwindigkeit Über Tujo entlangrasten. Ein paarmal kamen sie gefährlich nahe an einem der Ankertaue vorbei, mit denen die Ballons am Boden befestigt waren. Die schwenkbaren Spiegelsysteme an ihrer oberen Rundung empfingen und sendeten noch immer das unregelmäßige Muster der Botschaft, die Quottral an die Städte und Camps weitergab.
    Wenig später setzte die Verzögerung ein. Przondzus Magen drückte von innen gegen das Brustbein, als wolle er dort einen Ausgang schaffen und fliehen. Der Vorgang nahm keine eineinhalb Bajs in Anspruch, dann hatten die Wannen ihre Geschwindigkeit genügend herabgesetzt, daß sie auf einen tieferen Level gehen konnten. Sie verschwanden zwischen den Dächern des Dschungels und sanken in das Unterholz.
    Mauern tauchten im Blickfeld auf. Quottral zeigte sich als ein Komplex aus hallenähnlichen Gebäuden, die sich an den Boden duckten. Die Tujokan bauten nicht in die Höhe, sie liebten die Unauffälligkeit.
    „Herhören!" erklang Tfenlods Stimme. „Man hat uns einen Schacht geöffnet. Wir benutzen ihn, um so schnell wie möglich in die Tiefe zu gelangen."
    Die Öffnung leuchtete ihnen als winziger, dunkler Fleck entgegen. Dicht davor landeten die Vierach, und die Kämpfer sprangen über die Wandung zu Boden. Geduckt rannten sie hinter Przondzu auf die Öffnung zu. Nacheinander und in schneller Abfolge stiegen sie in den Schacht und ließen sich nach unten rutschen.
    Die Röhre endete auf der Galerie über einer Halle. Przondzu stöhnte auf. So groß hatte er sich die Kaverne nicht vorgestellt. Die Ausdehnung des Hohlraums und das riesige Ding an den Stahltrossen stachelten seine Sinne zu höchster Wachsamkeit an. Der Gonsel fühlte sich in eine andere Welt versetzt.
    Er gab den Nachfolgenden einen Wink. Sie verteilten sich gleichmäßig in beide Richtungen an der Galerie entlang, die findige Arbeiter in die Wandung der Kaverne gefräst hatten. Eine dünne Schicht gelben Spritzgummis versuchte, dem Ganzen einen Anschein von Wohnlichkeit zu verleihen. Angesichts des riesigen und fremdartigen Segments mitten in der Kaverne war das aussichtslos.
    Es gab kein Fahrzeug auf Tujo, von dem das Fragment stammen konnte. Folglich ... Przondzu wagte nicht, den Gedanken zu Ende zu denken.
    Er hielt nach den Technikern und Wissenschaftlern Ausschau. Sie drängten sich auf der gegenüberliegenden Seite der Galerie zusammen, dort, wo die Ausgänge lagen. Der Kämpfer aus Tfenlods Einheit beschleunigte und rannte den Kameraden voraus.
    „Wo?" schrie er den Männern und Frauen entgegen und zog gleichzeitig die Schleuder aus dem Gürtel.
    Stumm deuteten sie auf das wuchtige Segment, das an ein Bruchstück einer riesigen Kugel erinnerte.
    „Dort drinnen ist es", lautete die Antwort.
    „Es?"
    „Wir haben keine Ahnung, was es ist." Sie sahen nicht gerade aus wie Feiglinge, die vor einem winzigen Höhlenwurm flüchteten. Wenn sie sich dennoch zurückzogen, befolgten sie eine Anweisung der Dirigenten, die besagte, daß Wissenschaftler und Techniker ihre Kenntnisse und damit ihre Person schützen mußten.
    Sie wissen nichts darüber! Przondzu richtete seine Aufmerksamkeit auf das metallene Ding und entschloß sich, es zunächst bei einer Warnung zu belassen. Mit spitzen Krallen zog er einen scharfkantigen Stein aus der Tasche, legte ihn in die Schleuder, zielte und schoß. Es klirrte, als der Stein irgendwo im Schatten auf metallenen Widerstand prallte., Die Antwortbestand in einem leisen Summen, ähnlich wie er es von den Vierach

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