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1928 - Unheimliche Korrago

Titel: 1928 - Unheimliche Korrago Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Abhang hinab - Sekunden später verhallte ihr gellender Aufschrei in der Tiefe einer Gletscherspalte. „Paßt auf, wohin ihr tretet!" warnte Fee Kellind viel zu spät.
    Cavalieri starrte die Kommandantin an, als hätte er nicht richtig gehört. „Wir können ihr nur helfen, wenn wir .nicht den gleichen `Fehler begehen", sagte Fee. „Und wir müssen zum Gleiter."
    Trichterförmig legte Kormani die Hände vor den Mund. „Teresa!" rief er. „Antworte!"
    Aber nur das Knistern der Schneekristalle, die ein leichter Wind zu immer neuen Strukturen formte, war zu vernehmen.
     
    *
     
    „Mein Gott!" stieß Ursa Kormani hervor.
    Seine schlimmsten Befürchtungen schienen sich plötzlich zu bewahrheiten.
    Unmittelbar vor dem Gleiter steckte er bis zur Hüfte im angewehten Schnee, und als etwas Hartes und irgendwie Unnachgiebiges seinen Oberschenkel gestreift hatte, hatte er sofort zugegriffen. Daß er eine Hand mit offenbar sieben Fingern ertastete, zwang ihn nur, heftiger den Schnee zur Seite zu schaufeln.
    Er stieß auf den steifgefrorenen Leichnam von Tsu Jaffer. Eine gräßliche Brandwunde klaffte im Oberkörper, und der Schädel war eingedrückt, die plump auftragende Maskerade zerfetzt und verbrannt. Jede der beiden Verletzungen wäre allein für sich schon tödlich gewesen, und sie stammten eindeutig von einer mit großer Heftigkeit erfolgten Explosion. „Der SERUN", vermutete Fee Kellind. „Also haben die Androiden auch hier zugeschlagen.
    Aber warum?"
    Der Passagierraum des Gleiters glich einem Schlachtfeld. Verl Oogen hatte noch versucht, seinen Schutzanzug abzustreifen, es jedoch nur zur Hälfte geschafft. Sein Körper war völlig verbrannt, der Mund immer noch zum Schrei weit aufgerissen.
    Fee Kellind schluckte krampfhaft, als es bitter in ihrer Speiseröhre aufstieg. Letztlich konnte sie dem drängenden Würgen doch nicht widerstehen und übergab sich. Bei ihren Einsätzen war sie oft mit dem Tod konfrontiert worden, aber diesmal kam die eigene körperliche Schwäche hinzu. Halb erfroren, ausgelaugt und am Ende ihrer Kräfte, konnte sie sich ohnehin kaum mehr auf den Beinen halten. Weder Jon noch Ursa erging es einen Deut besser.
    Marya Senumy hatte keinen SERUN getragen. Sie schien allerdings schon vor der Katastrophe ihren Verletzungen erlegen zu sein.
    Wohin Maru-Hi Sulu verschwunden war, blieb offen. Vermutlich lag sie unter dem Schnee begraben wie Tsu.
    In den Spinden fand sich nicht ein einziger noch funktionsfähiger SERUN. Fee fragte sich ohnehin, ob sie den Mut - oder auch die Verrücktheit - aufgebracht hätte, den Schutzanzug anzulegen. Schließlich bestand die Gefahr, daß die Strahlung, die von keinem Paratronschirm abgewehrt werden konnte, noch aktiv war.
    Wärmende Kleidung war vorhanden. Ebenso die Notreserve an Nahrungskonzentraten und Flüssigkeit. ,Während sie sich anzog, kaute Fee einen Vitaminriegel. Zusätzlich schluckte sie mehrere Präparate, die ihren Kreislauf stabilisieren und den Zellstoffwechsel ankurbeln sollten. Die Kälte hatte ihr physisch mehr zugesetzt, als sie sich hatte eingestehen wollen, aber jetzt, nachdem die Anspannung allmählich nachließ, wurde sie sich der eigenen Schwäche bewußt.
    Mit einem leicht deformierten medizinischen Notfallpack und zwei kleinen Antigravs aus den Staufächern des Gleiters ausgerüstet, versuchten die Kommandantin, Kormani und Cavalieri, Teresa Newman aus der Gletscherspalte zu bergen. Erst nach längerer Suche fanden sie die junge Frau in vierzig Metern Tiefe. Teresa hatte den Absturz nicht überlebt.
    Inzwischen war die Nacht hereingebrochen.
    Der milchige Schein des Nachbarplaneten verbreitete eine diffuse Helligkeit, in der Entfernungen nur schwer abzuschätzen waren und sich stetig zu verändern schienen.
    Immer noch lag das Störfeld über dem Gebirge, das einen Funkkontakt zur Außenwelt verhinderte.
    Fee Kellind und die beiden Männer machten es sich an Bord des Gleiterwracks, so gut es eben ging, bequem. Endgültig am Rand ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit angelangt, hatte es wenig Sinn, sofort zur Station zurückzukehren. Müdigkeit und Erschöpfung forderten ihr Recht
     
    7.
     
    Beinahe elf Stunden lang hatten sie geschlafen und nicht einmal das Toben des Schneesturms vernommen, der vermutlich die halbe Nacht über gewütet hatte.
    Der Gleiter lag inzwischen gänzlich unter der vom Sturm zusammengepreßten Schneemasse begraben, und die Alashaner mußten sich wie Maulwürfe an die Oberfläche wühlen. Lange

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