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1933 - Jagd auf Unsichtbare

Titel: 1933 - Jagd auf Unsichtbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die einmal zur Gilde der Bebenforscher gehören wollen."
    „Sie wären mir aufgefallen", behauptete Blutre. „Ich sehe mir jeden Neuankömmling an und vergesse sehr selten ein Gesicht. Und drei Jahre sind eine sehr lange Zeit."
    „Du hast ja recht", gab Grader, der älteste der drei Lehrer zu. „Dich macht es argwöhnisch, daß du sie noch nie gesehen zuhaben glaubst, und mich irritiert ihre Art, sich in der Rekrutenstadt zu bewegen arid zugeben. Innerhalb von drei Jahren sollten sie gelernt haben, wie man sich Lehrern gegenüber geziemend verhält."
    „Ihr wißt, daß ich mit einem von ihnen gesprochen habe", sagte Ipay.
    Sprach sie, wurden die anderen sofort still. Sie war der Mittelpunkt der familienähnlichen Gruppe. Im allgemeinen traten Companeii zu dritt, fünft oder sieben auf.
    „Der Logide maßte sich jede Antwort überlegen", berichtete Ipay, „wie einer, der etwas zu verbergen hat."
    Grader erhöh sich. Er rauchte aus einer langen Pfeife und sog tief den Duft des völlig harmlosen Krauts ein. Blutre und Ipay saßen bequem auf den tiefen, breiten Möbeln ihrer Wohnlandschaft.
    Die stahlgrauen Wände waren mit abstrakten Bildern dekoriert, die in Schwarz und Weiß gehalten waren und die ein companeiischer Künstler angefertigt hatte. Von Farben schienen die Companeii nicht viel zu halten; viele sagten, sie besäßen auch gar keine Sinne für deren Wahrnehmung. Zu dem grauen Einerlei paßte das sanfte weiße, von der Decke fallende Licht.
    „Und was sollen wir nun tun?" fragte Grader. „Zu den sieben Logiden gehen und sie nach ihrer Vergangenheit fragen?"
    „Das wäre unklug", meinte Blutre. „Entschuldige, Grader, aber wenn sie andere Wesen sind, als sie vorgeben zu sein, dann müssen wir vorsichtig sein. Wir sollten versuchen, sie wie zufällig in ein Gespräch zu verwickeln, und dabei ebenso zufällig Fragen stellen, deren Antworten uns beweisen können, ob sie tatsächlich Novizen im dritten Jahr sind. Heute ist es zu spät, aber gleich morgen sollten wir versuchen, sie abzufangen, wenn sie zum Unterricht gehen."
    „Ich finde die Idee gut", sagte Ipay.
    Grader nahm einen weiteren Zug aus der langen Pfeife und reichte sie an die Frau weiter.
    Dann fragte er: „Gesetzt den Fall, sie sind nicht das, was sie scheinen - was tun wir dann mit ihnen?"
    „Sie dem Direktorium melden?" fragte Blutre und schüttelte gleich darauf den runden Kopf. „Nein, denn es könnten theoretisch Spitzel des Direktoriums sein, um uns und unsere Arbeit zu überprüfen."
    „So viele?" zweifelte Grader. „Ein oder zwei Spitzel würden vollauf genügen und wären unauffälliger.
    Aber warum sollte das Direktorium so etwas tun? Wir haben ihm keinen Grund gegeben."
    „Wir kennen einige einflußreiche Bebenforscher", schlug Ipay vor, nachdem sie inhaliert hatte.
    „Vielleicht sollten wir uns an sie wenden."
    „Das ist besser", stimmte Grader zu. „Aber erst dann, wenn wir uns unserer Sache sicher sind. Bis dahin behalten wir unseren Verdacht für uns. Versprecht mir das! Denkt auch daran, daß wir die Logiden schon zweimal mit einem mittlerweile recht bekannten Bebenforscher gesehen haben - mit diesem Eismer Störmengord, wie unsere Ermittlungen enthüllt haben. Nur die Götter mögen wissen, was Störmengord mit den Novizen zu tun hat. Versprecht mir, vorläufig zu niemandem von unserem Verdacht zu reden!"
    Die beiden anderen taten es. Zum Schluß rauchte Blutre die Pfeife, und ein süßlicher Duft lag in feinen Nebeln über der grauen Wohnlandschaft zwischen den stahlgrauen Wänden ihres Quartiers.
    „Begeben wir uns jetzt zur Ruhe", sagte Grader. „Morgen werden wir die Logiden testen - oder was und wer immer sie sind."
    „Ich kann noch nicht schlafen", sagte Blutre. Auch Ipay wünschte Grader auf eine Weise eine gute Nacht, die ihn verstehen ließ.
    Sie beide waren noch jung und er zu alt für das.
    Er zog sich allein in seine Schlafmulde zurück und schloß sie über sich. Was es zwischen Blutre und Ipay noch gab, ging ihn nichts an.
    Aber er machte sich Gedanken über die Logiden. Sie verfolgten ihn bis in seine Träume hinein. Und in diesen Träumen sah er, wie sie ihn langsam einkreisten, und dann einen fürchterlichen Blitz, nach dem nichts mehr war.
    Als er schweißgebadet und schwer atmend aufwachte, an allen Gliedern zitternd, da glaubte er, seinen Tod gesehen zu haben.
     
    *
     
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