1936 - Im Para-Bunker
Gesamtprojektion zum anderen.
Cistolo Khans puppen stürmten in den Transmitterraum.
„Zu spät!" murmelte Noviel Residor.
Der Angriff lief weiter. Explosionen erschütterten den großen kugelförmigen Felsbrocken. Die Eindringlinge leisteten ganz Arbeit, sie zerstörten alles, was sich ihnen in den Weg stellte.
Zum Glück war der Para-Bunker nur sehr schwach mit Menschen und Galaktikern besetzt, der größte Teil der Wachen bestand aus Kampfrobotern, die sich gegen die Übermacht der Eindringlinge aber nicht sehr lange behaupten konnten. Auf der Darstellung war zu sehen, wie die Angreifer Raum um Raum eroberten.
Sie wußten augenscheinlich sehr genau, wohin sie sich wenden mußten. Für Noviel Residor gab es keinen Zweifel mehr: Die Kämpfer der RAMIRA standen in Verbindung mit einem Verräter, der ihnen Einzelheiten über den ParaBunker verraten und ihnen das Hindernis Paratronschirm aus dem’ Weg geräumt hatte.
Logisch ergab sich daraus, daß Mongeracza das eigentliche Ziel der Aktion war. Er war für die Galactic Guardians außerordentlich wichtig, und das gab dem Unternehmen einen politischen Anstrich.
Die anderen Häftlinge im Para-Bunker waren zwar ebenfalls hochkriminell, aber dabei handelte es sich gewissermaßen um Privatschurken, die ihre Taten als Einzelgänger verübt hatten, ohne eine Organisation dahinter. Wer konnte ein Interesse daran haben, ein Scheusal wie Vincent Garron zu befreien? Niemand, lautete die Antwort, niemand, der auch nur halbwegs bei Verstand war.
Einmal ganz abgesehen vom Timing - wer immer Garron jetzt zu befreien versuchte, würde sehr bald diesem wahnsinnigen Serienmörder zu erklären haben, warum man Garron erst nach siebzehn Jahren aus der Haft befreite. Garron würde darüber sicherlich sehr ungehalten sein - mit tödlichen Konsequenzen für seine Helfer.
„Cistolo, ich halte es für ratsam, eine Flotte zu alarmieren und der RAMIRA den Weg zu verlegen", sagte Noviel Residor.
„Du glaubst ...?"
„Der Angriff wird Erfolg haben", sagte Noviel Residor leidenschaftslos. Er konnte an der Reaktion von Cistolo Khan erkennen, daß der die Sache mit sehr viel mehr emotionaler Bewegung betrachtete. „Die RAMIRA wird Mongeracza an Bord nehmen und verschwinden. Du solltest versuchen, ihr den Weg zu verlegen."
„Wie konnte das passieren?"
„Verrat!" antwortete Noviel Residor. „Wie in solchen Fällen üblich."
„Hast du einen Verdacht?" wollte Cistolo Khan wissen.
„Keinen bestimmten", antwortete Residor. „Aber wir werden bald wissen, wer der Verräter oder die Verräterin ist. Ihr werdet im Para-Bunker Leichen finden, die meisten werden Schußverletzungen haben oder von Explosionen zerfetzt worden sein. Aber eine Person wird auf andere Weise sterben - wahrscheinlich wird Mongeracza ihn mit eigener Hand töten."
„Ich verstehe nicht ...!"
Noviel Residor lächelte dünn.
„Man liebt vielleicht die Tat, aber ganz bestimmt nicht den Täter!" sagte er kalt. „Mongeracza wird niemals eine Person in seiner Umgebung dulden, von der er weiß, daß sie einen Verrat begangen hat. Dafür ist er viel zu vorsichtig."
Cistolo Khan betrachtete ihn von der Projektion herunter. Ein Mensch, der völlig gefühllos verbrecherische Aktionen durchkalkulierte und daraus brutale Schlußfolgerungen zog, war ihm allem Anschein nicht sonderlich sympathisch. Noviel Residor mochte seinen Job hervorragend erledigen, aber die Art und Weise, in der er das tat, war wenig dazu geeignet, ihm Freunde zu verschaffen.
Die Gefechte im Inneren des Para-Bunkers nahmen an Heftigkeit zu. Inzwischen waren Cistolo Khans Truppen durch den Transmitter gegangen und griffen die Eindringlinge an, die sich erbittert und rücksichtslos zur Wehr setzten, wie die Verlustmeldungen bewiesen.
„Die Flotte ist inzwischen alarmiert", wurde Noviel Residor informiert. Er nickte langsam.
Mongeracza war alles andere als dumm. Er mußte damit rechnen, daß man ihn mit etlichen Raumschiffen problemlos verfolgte und höchstwahrscheinlich auch einholen konnte.
„Transmitter!" murmelte - Noviel Residor.
Es war für den Überschweren der einzige Weg, aus dem Sonnensystem herauszukommen. An Bord der RAMIRA gab es mit Sicherheit einen erstklassigen Transmitter - nach wie vor waren auf diesem Gebiet die Akonen technischwissenschaftlich führend. Mongeracza brauchte nur an Bord zu gehen und danach diesen Transmitter zu benutzen, um sich selbst und seine Verbündeten in Sicherheit zu bringen. Wahrscheinlich war dieser
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