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1939 - Auf den Spuren eines Gottes

Titel: 1939 - Auf den Spuren eines Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Blitzen durchzuckten Fleck in der Atmosphäre und den abgeplatteten Polen vor seinem geistigen Auge.
    Auch eine Fliege hält sich für intelligent, glaubte er zu hören. Und doch zerdrückt ihr sie bedenkenlos.
    Ein lästiges Insekt. Mehr nicht. Und das Insekt? Ist es in der Lage, eure Motive zu begreifen?
    Das Bild und die Gedanken verschwanden, und als Icho Tolot die Augen öffnete, sah er die Monitoren vor sich, die ihre Arbeit wiederaufnahmen und sich nun allmählich erhellten.
    Der Haluter stand unter einem Schock, und es gelang ihm nicht sogleich, sich daraus zu lösen.
    Er hatte fraglos Kontakt mit jenem geheimnisvollen Bewußtsein gehabt, das bereits von Ensaf Jajjan entdeckt worden war. Es selbst sah sich als Intelligenz an, stufte sich aber unendlich viel höher ein als ihn, den es gemessen an sich - als eine Art von Fliege ansah.
    Der Haluter begriff: Die unbekannte Macht folgte einer anderen Logik als er. Sein Leben und das seiner Begleiter waren für sie bedeutungslos. Wahrscheinlich hatte sie die beiden anderen Gleiter vernichtet, um das TroniumAzint zu beseitigen. Auf den Gedanken, die Besatzung der Maschinen abzutrennen und zu verschonen, war sie nicht gekommen, da sie ihr Leben als so geringwertig einstufte, daß es nicht lohnte, es zu beachten.
    „Icho Tolot, was ist los mit dir?" fragte Julian Tifflor. Er legte dem Freund die Hand an die Schulter.
    „Du bist irgendwie verändert."
    Der Haluter blickte auf die Monitoren. Er hörte das Gurgeln, Glucksen und Rauschen, mit dem das AmmoniakMethan-Gemisch an ihrer Maschine vorbeifloß. Irgendwo in diesem Meer aus einer für Sauerstoffverwerter giftigen Substanz lebte dieses fremde Wesen.
    Wie es wohl aussah? Hatte es Ähnlichkeit mit den Smyrnen?
    Auf jeden Fall war es ganz anders als er selbst, als die Rawwen, die Shuuken oder die Terraner, anders als alles, was ihm bisher begegnet war.
    „Es ist nichts", behauptete er.
    „Worauf wartest du?" Pezzo-Orr zeigte auf die Monitoren. „Wir müssen weiter. Oder willst du warten, bis der Boden auch unter uns aufbricht? Los doch! Hinauf auf den Vulkan und zu der Öffnung dort oben! Die Smyrnen haben uns den Weg gewiesen."
    Icho Tolot tat, was er verlangte. Er trieb den Bodengleiter an und ließ ihn an der Flanke des Berges aufsteigen. Ein nie zuvor so intensiv empfundenes Unbehagen erfüllte ihn. Der Haluter war sich darüber klar, daß ihr aller Leben buchstäblich auf des Messers Schneide stand.
    Das unbekannte Bewußtsein konnte jederzeit zuschlagen. Vielleicht gab es schon jetzt klare Anzeichen für einen bevorstehenden Angriff, die er jedoch nicht wahrnahm, weil er keinen Einblick in die Logik des Wesens hatte, seine Motive nicht erkennen konnte.
    Langsam kämpfte sich der Bodengleiter den Berghang hinauf. Je höher er kam, desto kräftiger wurden Strömung und Wirbel. Die vielen Vorsprünge und Einbuchtungen waren im Verlauf von Jahrmillionen glattgeschliffen worden, hatten aber besonders dort für tückische Fallen gesorgt, wo das Gestein weicher als an anderer Stelle war. Wieder und wieder geriet der Gleiter in Bereiche, in denen er zum Spielball der tobenden Elemente zu werden drohte und kaum noch beherrschbar war.
    Julian Tifflor klammerte sich an seinen Sessel. Er blickte Gucky an. „Wie geht es dir?"
    „Besser. Zur Zeit gibt es kaum Störfelder."
    „Kannst du die Gedanken der Smyrnen auffangen?"
    „Das würde ich nicht Gedanken nennen", antwortete der Mausbiber mißvergnügt.
    Die nahezu ständig auf ihn einwirkenden hyperphysikalischen Störfelder hatten seine Kräfte erschöpft.
    Sein Magen revoltierte, und die schweren Erschütterungen, denen das Fahrzeug immer wieder ausgesetzt war, machten ihm zu schaffen.
    „Die, Smyrnen sind nicht intelligent?"
    „Jedenfalls nicht in unserem Sinne."
    „Bist du sicher, daß sie uns führen wollen?"
    „Das versuche ich schon die ganze Zeit über herauszufinden, es ist mir nicht gelungen. Ich glaube, sie sind Befehlsempfänger, aber ich bin mir nicht sicher." Gucky hob bedauernd die Hände. „Die Bedingungen auf Smyrno sind nicht gut für mich."
    Icho Tolot machte mit einem dumpfen Laut auf sich aufmerksam. Er zeigte auf die Monitoren, auf denen die Öffnung im Berg zu erkennen war. Es schien, als ob die quallenartigen Wesen ungeduldig auf sie warteten. Sie glitten in der reißenden Flüssigkeit spielerisch leicht hin und her und hielten sich selbst gegen die stärkste Strömung.
    „Schneller!" drängte Pezzo-Orr. „Wir müssen uns beeilen. Wenn

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