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1939 - Auf den Spuren eines Gottes

Titel: 1939 - Auf den Spuren eines Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einige von ihnen betend auf dem Boden kauerten.
    Icho Tolot blickte auf die Monitoren, die sich wieder einschalteten. Er sah, wie das Wrack im Strom der wirbelnden Flüssigkeiten langsam über die Felskante kippte und in der, Schlucht verschwand.
    „Weiter!" sagte Julian Tifflor, dem der Schrecken angesichts der Ausfälle nicht weniger in die Glieder gefahren war als den anderen. Der Terraner ließ sich jedoch äußerlich nichts anmerken. „Wenn wir nicht sofort von hier abziehen, landen wir ebenfalls unten in der Schlucht."
    Icho Tolot handelte entschlossen und konsequent. Er startete den Bodengleiter und zog sich mit Hilfe der Traktorstrahlen aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich.
    - „Wir benötigen Hilfe", hallte die Stimme eines Rawwen aus den Lautsprechern.
    „Wer spricht? Kannst du dich nicht ordnungsgemäß melden?" brüllte Pezzo-Orr, der sich wieder gefangen hatte und nun meinte, durch Lautstärke und Einschüchterung seine Autorität untermauern zu müssen.
    „Ich will den Namen des Bodengleiters hören!"
    „Kattwa-Saww", antwortete der andere. „Stellvertretender Pilot der Maschine GG/4 ABENDGLANZ."
    „Was ist los?" herrschte der Sippenchef ihn an. „Ich will eine präzise Meldung." .
    „Die kann ich dir leider nicht geben", erwiderte Kattwa-Saww. „Ensaf Jajjan hat begonnen, zu toben und um sich zu schlagen. Ich mußte ihn ruhigstellen, damit er keine der Einrichtungen an Bord zertrümmert.
    Aber seinen Zustand kann ich nicht erklären."
    „Hat er nichts gesagt?" fragte der Yamma-Hüter.
    „Er hat wirres Zeug von sich gegeben", erläuterte der Pilot der ABENDGLANZ. „Nichts, was man ernst nehmen kann. Er sprach von einem Duell der Götter und davon, daß wir bei diesem Kampf zwischen den Fronten stünden. Er behauptet, einer dieser Götter habe die Depots zerstört."
    Pezzo-Orr schüttelte verständnislos den Kopf und äußerte sich nicht dazu. „Wo ist er jetzt?"
    „Ich habe ihn betäubt und im hinteren Teil in eine Kabine gesperrt", entgegnete Kattwa-Saww. „Danach habe ich die Maschine als Pilot übernommen. Ich bitte um Bestätigung."
    „Bestätigt." Der Sippenchef griff in eine Tasche seines Anzugs, holte eine Tablette daraus hervor und schluckte sie trocken hinunter. Er war sichtlich froh, daß auf der ABENDGLANZ jemand das Kommando führte, auf den er sich verlassen konnte und der seine Nerven noch im Griff hatte.
    Der Rawwe drückte sich die Hände gegen den Magen, atmete dann einige Male tief durch und wandte sich an Tifflor: „Wir haben Ensaf Jajjan Gayam gegeben, die Götterspeise. Alle Laienpriester schätzen sich glücklich, daß sie eine solche Gabe in Empfang nehmen dürfen, aber manchmal wirkt sie nicht so, wie es sein sollte. Ich kann nicht leugnen, daß es Nebenwirkungen gibt. Dem Shuuken hat sie anscheinend die Sinne verwirrt."
    Icho Tolot registrierte, was er gehört hatte, konnte sich jedoch nicht näher mit dem Bericht über den Zustand Ensaf Jajjans befassen. Er hatte buchstäblich alle Hände voll zu tun, um den Bodengleiter zu lenken und den drei anderen Maschinen gleichzeitig die nötige Hilfe zu geben. Gucky litt nach wie vor unter der Einwirkung der hyperphysikalischen Störfelder.
    Nur Julian Tifflor ließen die Gedanken an Ensaf Jajjan nicht los. Er glaubte nicht, daß der Shuuke den Verstand verloren hatte. Er hatte den Eindruck gewonnen, daß er ein ernsthafter und ernst zu nehmender Wissenschaftler war, der gleichzeitig schlitzohrig genug war, die Rawwen zu täuschen.
    Er erinnerte sich an die beiden Versuche, ihnen oder Pezzo-Orr etwas über eine Entdeckung mitzuteilen, die er gemacht hatte.
    Was war aber von dem Hinweis auf ein Duell der Götter zu halten?
    War Yammamihu nicht allein auf diesem Planeten? Und was war Yammamihu? Ein real existierender Gott? Diesen Gedanken schloß der Terraner von vornherein aus.
    Yammamihu mußte etwas anderes seinvielleicht ein physikalisches oder hyperphysikalisches Phänomen, etwas, das sich die Rawwen der Orr-Sippe nicht erklären konnten und um das herum sie im Laufe der Zeit eine ebenso mystische wie religiöse Geschichte aufgebaut hatten?
    Vielleicht war Yammamihu auch so etwas wie eine Superintelligenz? Tifflor schüttelte nachdenklich den Kopf. Wahrscheinlicher war ein Zusammenhang mit Guu’Nevever, auch wenn er bislang beim besten Willen nicht wußte, woher dieser Zusammenhang kommen sollte.
    Der Terraner bedauerte, daß er nicht einfach von einem Bodengleiter zum anderen wechseln und mit dem Shuuken reden

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