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1941 - Wenn Welten verstummen

Titel: 1941 - Wenn Welten verstummen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Solltet ihr mit eurem Plan scheitern, ist uns die Niederlage ebenfalls sicher. Solltet ihr aber Erfolg haben, sieht unsere Zukunft besser aus, und ich kann versuchen, die verschiedenen Parteien meines zerstrittenen Volkes miteinander zu versöhnen, um das Tor für eine bessere Zukunft zu öffnen."
    Ogal-Borstik führte Julian Tifflor und Gucky in einen angrenzenden Raum, in dem einige Speisen und Getränke für sie bereitstanden.
    „Ich würde euch gern helfen", sagte der junge Koraw, „aber ich weiß nicht, wie. Zur Zeit habe ich kein einziges Raumschiff zur Verfügung. Ich habe allen Einheiten befohlen, den Planeten zu verlassen und erst dann zurückzukehren, wenn ich als neuer Bygoon ihnen den Befehl dazu erteile. Solange mein Vater noch lebt, sind mir die Hände gebunden."
    „Es gibt ein Raumschiff", behauptete Gucky.
    „Dann weißt du mehr als ich"; antwortete der verdutzte Bagarn. „Sollte jemand mir den Gehorsam verweigert haben?"
    „Einer deiner Hofbeamten dachte vorhin noch an Hotch-Kotta!"
    „Den Händler?" Ogal-Borstik blickte den Ilt überrascht an. „Von dem habe ich lange nichts gehört."
    „Hotch-Kotta sitzt im Gefängnis", eröffnete ihm der Mausbiber.
    „Er könnte ein wichtiger Verbündeter für euch sein", erinnerte sich Ogal-Borstik. „Hotch-Kotta hat sich längst auf eure Seite geschlagen. Aber das nützt euch nichts. Unter den gegebenen Umständen kann ich ihn nicht aus dem Gefängnis holen. Gerade in dessen Umgebung wird am heftigsten gekämpft."
    „Wir könnten es allein versuchen", schlug Tifflor vor.
    „Ich habe nichts dagegen, aber beeilt euch, sonst findet ihr Hotch-Kotta nicht mehr lebend vor", willigte der Bagarn ein. „Teile des Gefängnisses sind bereits in Flammen aufgegangen, überall toben Kämpfe. Und jetzt entschuldigt mich! Ich habe viel zu tun."
    „Wo ist eigentlich die MAJJETT?" fragte der Terraner.
    „Ich weiß es nicht", erwiderte der Koraw. „Vermutlich irgendwo auf einem der anderen Planeten versteckt. Holt Hotch-Kotta aus dem Gefängnis! Er wird euch zu seinem Raumschiff führen."
    Gucky erhaschte einen seiner Gedanken, und der offenbarte ihm, daß der Sohn des sterbenden Herrschers, sich alles mögliche vorstellen konnte, daß er aber auf keinen Fall glaubte, daß sie das Duell gegen die mit Guu’Nevever vereinigte Jii’Nevever gewinnen würden. Der Bagarn hoffte auf ein Wunder, das Wanseroo rettete, aber der Gedanke daran schloß die Aktivatorträger nicht mit ein.
    Als sich die beiden Galaktiker von ihm verabschiedeten, versprach Ogal-Borstik ihnen immerhin, die noch freien Ginkoos von der Aktion gegen die Träumerin von Puydor zu informieren.
     
    *
     
    „Nein!" weigerte sich Hotch-Kotta. „Damit bin ich auf keinen Fall einverstanden. Ich will nicht.
    Verstehst du? Mach du, was du willst, ich werde mich so etwas nicht anschließen."
    Der Koraw stand auf seiner primitiven Schlafstelle, von der aus er durch ein kleines, gesichertes Fenster auf das Vorfeld hinausblicken konnte.
    Was der Händler sah, erfüllte ihn mit Schrecken.
    Das Gefängnis war in einer schüsselförmigen Talsenke am Rande der Stadt auf einer kleinen Insel errichtet worden. Nur eine Brücke führte über einen breiten Graben hinweg zu ihr. Über den Gebäuden der Sicherheitsverwahrung wölbte sich ein energetischer Schutzschirm. Mit Maschinen, die sie auf Kampfgleiter montiert hatten, versuchten gerade Hunderte von Angreifern, Strukturlücken im Schirm zu schaffen; und sobald sich irgendwo eine Öffnung auftat, feuerten sie mit Schußwaffen der unterschiedlichsten Art auf das Gefängnis.
    Mehrere Gebäude brannten, und auch das Haus, in dem der Händler inhaftiert war, hatte einen Treffer erhalten.
    Hotch-Kotta ließ sich langsam in die Hocke sinken. Er beobachtete den Rawwen, der die Zelle mit ihm teilte.
    Koron-Bott war ein zum Tode verurteilter Mordgeselle, der es seiner Meinung nach verdiente, aus der Gesellschaft der Koraw ausgeschlossen und eingesperrt zu werden. Eine Leuchtschrift über seinem Lager zeigte an, daß er in fünfzehn Tagen hingerichtet werden sollte. Es machte dem Mörder nichts aus.
    Koron-Bott hatte aus verschiedenen Motiven getötet, aus Habgier"aus verletzter Eitelkeit, aus Rachsucht, aus Eifersucht und weil man ihn dafür bezahlt hatte. Leben bedeutete ihm nichts, sein eigenes eingeschlossen. Er war wenigstens einen Meter größer als Hotch-Kotta und wog vermutlich das Vierfache. Auf dem oberen Schädelbogen hatte er sich vier rote Streifen in die grüne

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