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1948 - An den Grenzen der Macht

Titel: 1948 - An den Grenzen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sicherheitsabstand vom eigenen Körper hielten. Die klobigen Handschuhe umklammerten Strahler eines Kalibers, das einem Ertruser alle Ehre gemacht hätte.
    Wie Gebirge ragten die Naats vor dem Terraner auf. Selbst wenn er Anstalten gemacht hätte weiterzugehen, an den mächtigen Körpern der Wesen wäre er auf keinen Fall vorbeigekommen.
    Es war ein geschickter Schachzug der Arkoniden, Naats als Wächter der Gebäude und Appartements einzusetzen. Khan brauchte nicht lange zu überlegen, um darauf zu kommen, wer diese Anordnung getroffen hatte.
    Natürlich Sargor von Progeron, der mit allen Wassern gewaschene Geheimdienstchef.
    Cistolo gestand sich ein, daß er in einer Situation wie dieser kaum anders gehandelt hätte oder zumindest ähnlich. Aber er war nun mal kein Arkonide und hatte mit dem Kristallimperium im Kugelsternhaufen M13 auch sonst wenig zu tun.
    Als Beamter der Liga Freier Terraner mit Diplomatenstatus gab es für ihn nur eine Möglichkeit zu reagieren.
    „Was soll das?" fragte er. „Seit wann behandelt Arkon Diplomaten wie Gefangene?"
    Er erhielt keine Antwort. Die drei rührten sich nicht vom Fleck. Naats wirkten körperlich und geistig schwerfällig, waren in Wirklichkeit aber hochintelligente Wesen. Aber sie waren bis zur Sturheit loyal, und gerade deswegen erfreuten sie sich auf Arkon auch noch nach Jahrtausenden als Kämpfer und Wachpersonal größter Beliebtheit. Sie befolgten ihre Befehle und stellten sich ansonsten auf stur.
    Die Eingangstür des Gebäudes stand offen. Draußen hörte der Terraner das Trampeln von Stiefeln. Jemand brüllte auf arkonidische Befehle. Blicken ließ sich niemand.
    „Dieses Vorgehen geht entschieden zu weit", beschwerte Khan sich. „Wenn ihr nicht antwortet, dann will ich den diensthabenden Offizier sprechen."
    Die Waffen ruckten ein paar Zentimeter näher. Cistolo hob die Arme und hielt den Naats die Handflächen entgegen.
    „Schon gut, ich habe verstanden."
    Der LFT-Kommissar kehrte in den Bungalow zurück. Die Tür schloß sich automatisch und entzog die drohenden Waffen seinem Blick.
    Er versuchte es mit dem Funkgerät in seinem Gürtel. Außer einem Rauschen gab es nichts von sich. Das Militär störte alle Frequenzen und machte einen Informationsaustausch zwischen den Bewohnern Mirkandols unmöglich. Der Interkom des Servo-Terminals reagierte ebenfalls nicht. Das mochte unsensibel und nicht gerade sehr diplomatisch sein, war aber wirkungsvoll.
    Khan ließ sich in einen der Sessel sinken. Länger als zwei, drei Stunden wollte er den unhaltbaren Zustand auf keinen Fall dulden. Allerdings räumte er ein, daß den arkonidischen Behörden nicht viel anderes übrigblieb, als ihre Ermittlungen schwerpunktmäßig auf die Terraner in Mirkandol zu konzentrierten.
    Der Attentäter war mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einem terranischen Schiff eingereist, es war ziemlich sicher, daß er mit der ST. AMARINA des terranischen Milliardärs Joskar Jankinnen gekommen war. Also lag der Schwarze Peter automatisch bei der LFT-Delegation des Galaktikums.
    Daß niemand den Todesmutanten bei seiner Tat hatte hindern können, wog die Verantwortung nicht auf, der sie sich stellen mußten.
    Khan war bereit, einen Teil der Schuld auf seine Schultern zu nehmen, wenn damit jemandem geholfen wurde. Die toten Diplomaten und ihre Angestellten machte es nicht wieder lebendig.
    Warum mußte Solder Brant diesen Flug nach Arkon unternehmen? Khan hatte natürlich Informationen aus Terrania eingeholt. Aus wahlkampftechnischen Gründen fliege Brant nach Arkon, hatte es in Medienberichten geheißen. Und Georg Zima, Brants Stellvertreter und Wahlkampfleiter, hatte durchblicken lassen, daß der Flug Bestandteil einer Promotions-Tour war.
    Cistolo hielt das inzwischen für einen Vorwand. Ein Kandidat für die Wahl des Ersten Terraners schadete sich selbst, wenn er in der heißen Phase des Wahlkampfs die Arena dem Gegner überließ.
    Es blieb zu hoffen, daß die Arkoniden dem Kandidaten der Liberalen Einheit einen diplomatischen Status zugestanden und ihn in Ruhe ließen. Sollte sich herausstellen, daß sie ihn einem Hypnoverhör oder Schlimmerem unterzogen, wurde die terranische Gesandtschaft zu einer Intervention gezwungen, die wiederum ernste Verwicklungen zwischen Arkon und Terra heraufbeschwören konnte.
    Khan traute ihnen einen solchen Fehler nicht zu. Er kannte die Geheimdienstleute des Kristallimperiums. Die Kerle sind hochintelligent, mußte er ihnen zugestehen.
    Warum auch sollten sie

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