1951 - Das Reich der Puppen
Schlußfolgerungen mit.
„Wir brauchen zwei, drei Kampfroboter. Wenn es sich tatsächlich um den Korrago handelt, führt sein Weg zu den Paratronprojektoren."
Übergangslos erfüllten sich alle seine geheimen Befürchtungen. Die Vorstellung, daß sie selbst die Gefahr heraufbeschworen hatten, machte Tuck fast rasend. In ihrer Situation konnten sie sich keine Nachlässigkeiten leisten. Und eine solche war es eindeutig gewesen, als sie den Korrago nicht vollständig vernichtet hatten. Ein, zwei Schüsse aus dem Impulsstrahler eines der TARA-V-UH-Roboter hätten gereicht.
Tuck richtete den Lichtkegel des Scheinwerfers aus und suchte das Ende des Korridors nach dunklen oder grünen Flecken ab. Irgendwo über ihm schaltete jemand extrem grelles Licht ein. Gleichzeitig erhielt er einen Schlag gegen den Körper, der ihm die Luft aus den Lungen trieb. Wie ein Blatt im Sturmwind trudelte er davon. Undeutlich bekam er mit. daß er sich überschlug und mehrfach gegen die Wände des abwärts gerichteten Korridors prallte. Um ihn herum knisterte es verdächtig.
Der Korrago, durchzuckte es ihn.
„Vorsicht!" hörte er Tsu schreien. „Er versucht es noch mal."
Diesmal ging der Schuß fehl. Tuck tastete blindlings nach seinem Gürtel und regelte den Mikrogravitator auf Höchstleistung. Gerade noch rechtzeitig gelang es ihm, den tödlichen Aufprall an der hinteren Wand des Korridors abzufangen. Der Schlag gegen den Rücken trieb ihm die Luft aus den Lungen.
Wenigstens konnte er auf einem Auge wieder klar sehen. Er entdeckte den Türkontakt neben sich, legte geistesgegenwärtig den Handschuh darauf. Das Schott glitt nach oben, und Tuck warf sich durch die Öffnung Keine Sekunde zu früh. Hinter ihm schlug die Energie eines schweren Strahlers in die Wand ein und brachte das Metall zum Kochen.
Der DIGON-9-Standardschirm um ihn herum war erloschen. Am Rücken schmorte der Schutzanzug und verbreitete ekligen Gestank. Tuck machte, daß er aus dem Ding herauskam. Er tastete seinen Körper ab und stellte erleichtert fest, daß die Unterkleidung und die Haut unversehrt waren.
„Tsu?" fragte er. „Alles okay bei dir? Ich bin in Ordnung."
Statt einer Antwort ging droben am Ausstieg eine Energiesalve los. Sie ließ die Wände des Korridors und der anschließenden Räume dröhnen. Ein Knall folgte, dann ein mehrfaches Scheppern. Draußen rauschte es.
Durch die offene Tür entdeckte Tuck Metallsplitter. Sie schlugen in die halb verflüssigte Wand ein und blieben stecken. Schwarz und gefährlich leuchteten sie zu ihm herein. Um sie herum bildeten sich grüne Kleckse.
Der Agent blieb stehen. „Tsualar?" fragte er nochmals. „Kannst du mich hören?
Verdammt" Er spähte zur Tür hinaus und entdeckte über sich den Schatten eines TARA-V-UH-Kampfroboters.
„Der Korrago ist vernichtet", klang es aus seinem Funkgerät.
„Was ist mit Tsu?"
„Er ist unverletzt, aber bewußtlos."
„Wunderbar!"
Mit aller Wucht schnellte er sich aufwärts. Es reichte ihm bis zur zweiten Tür unterhalb des Ausstiegs. Dort klammerte sich der Cheftechniker am Türrahmen fest und stieß sich erneut ab. Er landete unmittelbar am Ausstieg und starrte auf den am Boden liegen den, noch immer bewußtlosen Kollegen.
Drei TARA-V-UH-Roboter rasten den Schacht entlang und verschwanden im untersten Ausstieg. Keiner kümmerte sich um Gross. Fassungslos sah Mergenburgh ihnen nach.
„Kann mir mal jemand sagen, was hier gespielt wird?" fragte Tuck und wies Tsus Pikosyn an, den DIGON-9 abzuschalten.
Danach beugte er sich über den Liegenden und tätschelte seine Wangen.
„Los, komm hoch. Junge! So schlimm kann es doch gar nicht sein."
Statt einer Antwort erklang das Schrillen des Alarms aus dem Funkgerät. Tuck fuhr zusammen.
„SENECA, ich will eine Antwort. Was ist los?"
„Perry hat Rotalarm für das gesamte Schiff ausgelöst."
„Wozu? Der Korrago ist endgültig hinüber!"
„Trabzon Karett hat in der SZ-Eins Blutspuren gefunden. Sie sind ganz frisch."
„Blut? Aber...„ Seine Gedanken jagten sich. Der Korrago aus der SZ-2 konnte unmöglich der Urheber sein. Folglich hatten sie es mit mehreren dieser Androiden zu tun. Oder Monkey behielt mit seiner Vermutung recht, daß eine bisher unbekannte Gruppe in das Geschehen eingriff.
Eines stand für Tuck endgültig fest: Wenn es noch mehr solcher Zwischenfälle gab. machte es ihre Anwesenheit in der SOL sinnlos.
„Die Analyse läuft gerade", fuhr die Biopositronik fort. „In wenigen Sekunden wissen wir
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