1953 - Kampf um Zophengorn
nicht zu erwähnen, daß es zusätzlich zwei Belastungszeugen gebe.
Der unsichtbare Gesprächspartner schaltete ab. Er schien es eilig zu haben Eismer Störmengord, Tess und Benjameen glaubten zu wissen, was er jetzt tat.
„Trotzdem müssen wir hier heraus", sagte Benjameen. „Achtung, ich fange an zu schießen"
*
Der Alarm heulte durch das Empirium. Uviald Marads zuckte zusammen, als er ihn hörte. Dabei hatte er ihn ausgelöst. als er zurück in seiner eigentlichen Kabine war.
Er konnte sich ausmalen, was jetzt geschah. Überall wurden Veranstaltungen abgebrochen Schüler und Lehrer liefen auf die Gänge hinaus und diskutierten. Und von den vier Wachforts kamen die Touffx, die Wächter von Zophengorn. um nach dem Rechten zu sehen. Bald würden die ersten von ihnen eintreffen.
Marads wollte vor dem Eingang zum Kabinentrakt auf sie warten. Vielleicht kamen vorher einige Mitglieder des Manual-Komitees zu ihm. Er hatte sich alle Antworten auf alle ihm denkbaren Fragen überlegt.
Wer tatsächlich zuerst kam, das war ein Prolongidentrupp, angeführt von einem besonders großen Exemplar dieser Gattung. Marads erschrak. Er kannte ihn.
„Was willst... was wollt ihr von mir?" fragte der Direktoren-Novize.
Kangoi sendete: Sie wollen dich nicht toten - noch nicht!
„Du bist unser Auftraggeber", sagte der große Prolongide. „Leugne nicht. ich weiß es.
Du hast uns den Befehl gegeben. die Direktoren und Eismer Störmengord zu töten.
Deshalb haben wir dich auch nicht in deiner Kabine angetroffen. als wir diese stürmen wollten. Nun hast du uns verraten, um den eigenen Kopf zu retten."
„Nein, nein!" wehrte Marads ab. „Niemals! Ich ... ich brauche euch noch!"
„Beweise es, oder du bist mit uns dran", sagte der Prolongide.
„Ihr ... ihr müßt unbedingt meine Feinde töten - den Goldner, den ihr am Leben gelassen habt, und seine Freunde. Erst wenn auch sie tot sind, sind wir sicher. Wir werden gemeinsam herrschen!"
„Das sind schöne Worte."
„Sie sind ehrlich! Wenn mir Zophengorn gehört, brauche ich eine Leibgarde. Das werdet ihr sein!"
„Davon war vorher nie die Rede. Vorher hast du jeden Kontakt zu uns vermieden. Du lügst, weil du Angst um dein jämmerliches Leben hast."
Er mußte schnell antworten, sie schnell überzeugen und loswerden, bevor die Touffx kamen und ihn mit ihnen sahen.
„Aber das war doch selbstverständlich!" Marads krächzte vor Angst. „Ihr seid die tapfersten und besten Kämpfer in Zophengorn. Wen sonst sollte ich mit meiner Sicherheit betrauen?"
„Die Touffx."
„Die Touffx sind nicht korrupt!„wehrte Uviald Marads ab.
„Aber wir sind es? Ich kann dich für diese Beleidigung umbringen!"
„Aus meinem Mund ist es keine Beleidigung", sagte Marads schnell. Ihm war der Schweiß ausgebrochen. „Denn ich bin es selbst. Ein korrupter Herrscher und eine korrupte Elitetruppe - was kann besser die Macht garantieren?"
Der Prolongide schien kurz zu überlegen.
„Dann stellen wir uns gegenseitig auf die Probe", sagte er dann. „Erteile du uns einen Auftrag, und wir werden dich beobachten und herausfinden, ob du Böses gegen uns planst. Zwei, drei Kämpfer werden immer in deiner Nähe sein."
„Einen Auftrag ..." Marads schien nachzudenken. Dann richtete er sich straff auf und holte einen Kodegeber aus seiner Tasche „Hier, ich überlasse ihn dir. Mit ihm werdet ihr die verschlossenen Schotte des Forschungszentrums 4-A öffnen und dort die noch zu tötenden Eismer Störmengord und seine Freunde vorfinden Geht jetzt und arbeitet schnell! Laßt nichts von ihnen übrig! Es muß aussehen, als seien sie aus dem Empirium geflohen."
Der Prolongide schlug gegen den Kolben eines schweren Desintegrators an seiner Hüfte.
„Es wird nichts von ihnen übrigbleiben, Uvials Marads. Doch wenn wir dahinterkommen, daß du falsches Spiel mit uns spielst, wird auch von dir nichts übrigbleiben."
„Das weiß ich", sagte Marads. „Nun lauft, schnell! Und funkt mir keine Bestätigung eures Auftrags! Hier wird gleich die Hölle los sein."
Der große Prolongide gab seinen Artgenossen ein Zeichen, und geschlossen liefen sie davon, in die Richtung, wo die Labors lagen.
Uviald Marads atmete auf. „Das war gefährlich, kleiner Freund", sagte er.
Kangoi antwortete: Es ist gefährlich, denn die Prolongiden trauen dir nicht.
„Warum auch?" Jetzt, außer direkter Todesgefahr, wurde Marads wieder selbstbewußter. „Sie werden Eismer Störmengord finden und umbringen. und ich werde
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