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1953 - Kampf um Zophengorn

Titel: 1953 - Kampf um Zophengorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wenn man bei ihm Einlaß begehrt. Er fragt noch nicht einmal über die Türautomatik, wer zu ihm wolle und weshalb. Es wird schon geargwöhnt, ihm könne etwas geschehen sein - ein Unfall, eine Krankheit, wenn nicht gar der ..."
    „Der Tod?" fragte Fouwan. Es war ihm anzusehen, daß er jetzt gerne weitergelesen hätte, aber Direktor sechs wollte etwas von ihm, und er wollte noch abwarten, was es war.
    „Der Tod ist etwas, das Direktor zehn so schnell nicht ereilt, Carlutt. Jeden, aber nicht ihn."
    „Was macht dich so sicher?" fragte Direktor sechs. „Er ist uns überlegen, das mag stimmen, aber das macht ihn noch nicht zu einem unsterblichen Überwesen."
    „Er lebt länger als jeder von uns", erinnerte ihn Fouwan. „Selbst als ich das erstemal Zophengorn betrat, war er schon Direktor zehn."
    „Und das ist sehr lange her. Du bist -entschuldige - sehr alt, Fouwan. Deshalb ziehst du dich zurück und willst mit dir selbst allein gelassen werden. Das respektieren wir alle. Es gibt aber Anlässe, die auch von dir verlangen, endlich Stellung zu beziehen."
    „So?" fragte Fouwan, fast belustigt. „Und ein solcher Anlaß wäre?"
    Direktor sechs atmete geräuschvoll ein. Er sah sich um, um sicherzugehen, daß niemand ihre Unterhaltung belauschte. Zwei Companeii kamen vorbei. Er wartete, bis die Zwerge verschwunden waren, dann sagte er leise und eindringlich: „Die gewaltsame Öffnung von Direktor zehns Kabine, Fouwan' Vielleicht benötigt der Geflügelte tatsächlich unsere Hilfe, weil er verletzt oder krank ist und von sich aus nicht mehr öffnen kann."
    „Das ist absurd", flüsterte Direktor acht. „Als ob es in letzter Zeit nicht zuviel Aufregung gegeben hätte." Er seufzte. „Diese merkwürdigen Vorfälle in letzter Zeit. Diese seltsamen Logiden. Die Schießereien mit den Touffx. Diese seltsame Entführung."
    „Das ist gewiß alles schlimm, aber es gibt weitaus schlimmere Probleme. Und das könnte ein verletzter Direktor zehn sein."
    „Ich halte das für völligen Unfug!"
    „Dann sind alle anderen anderer Meinung", sagte Carlutt.
    „Wer hatte diese Idee?"
    „Keiner von uns", antwortete Direktor sechs. „Das heißt: noch keiner von uns. Uviald Marads machte den Vorschlag - der neue Direktor eins."
    „Der neue Direktor", wiederholte Fouwan, jetzt wirklich amüsiert. „Natürlich, er ist für den immer noch vakanten Posten des Direktors eins gewählt worden, aber um hundertprozentig in Amt und Würden eingesetzt zu werden, fehlen noch die allerletzte Zustimmung von Direktor zehn und eine abschließende Zeremonie aller Direktoren. Er darf schon den Titel eines Direktors führen, er hat Zugriff auf alle Einrichtungen des Ringes, aber noch nicht das volle Stimmrecht im Direktorium. Dem jungen Hamaraden mangelt es an Geduld, wie ich feststelle. Nun, das paßt zu dem, was ich bisher über ihn gehört habe."
    „Er hat eine Bebenhaft hinter sich und erfüllt auch sonst alle Voraussetzungen. Noch ist er nur provisorischer Direktor eins, aber wir sollten alles dafür tun. daß er baldigst von Direktor zehn bestätigt wird, schon im Interesse eines intakten und effizient arbeitenden Direktoriums."
    „Effizient arbeitend ...", murmelte Fouwan, und sein Blick ging an Carlutt vorbei in die Feme.
    „Was?"
    „Ach, ich mußte an eine andere Unterredung denken, die ich hier in der Bibliothek geführt habe", sagte Fouwan. „Mit einem Goldner, du kennst ihn. Er hieß Eismer Störmengord und wollte selbst Direktor eins werden. Wir stimmten aber alle gegen ihn und für seinen Rivalen, der sich kurz darauf umbrachte."
    „Würdest du heute etwa anders abstimmen?"
    Fouwan machte eine wegwerfende Geste.
    „Das ist doch gar nicht unser Thema. Du willst wissen, ob ich mit der Öffnung von Direktor zehns Kabine einverstanden bin. oder nicht?"
    „Alle anderen sind es", gab Carlutt bekannt. „Aber du weißt, daß solch eine Entscheidung einstimmig getroffen werden muß."
    „Damit ich meine Ruhe habe - tut's", sagte Direktor acht. „Ich hoffe nur, daß eure Besorgnis echt ist und nicht ein Produkt von Marads' Propaganda."
    „Du magst den Hamaraden nicht?" fragte Direktor sechs.
    „Ich kenne ihn zuwenig, um mir ein Urteil zu erlauben, doch rein vom Gefühl her lehne ich ihn ab. Er hat gefährliche Augen, Carlutt. Augen, die ihn als Egoisten verraten, dem es nur um die Macht geht, seine Macht."
    „Ich glaube, das siehst du falsch", sagte Direktor sechs und verabschiedete sich.
    Sein Roboter schwebte dicht hinter ihm her aus

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