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1954 - Flugziel Chearth

Titel: 1954 - Flugziel Chearth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Frage wiederholt wurde, fühlte sie sich angesprochen und zuckte unwillkürlich zusammen. Etliche Augenpaare musterten sie durchdringend. Irma spürte, dass ihr die Röte ins Gesicht schoss. „Ich ... ich habe eben nicht ganz hin gehört", gestand sie zerknirscht. Domino Ross kicherte leise. Der Siganese saß auf einem Regal, ungefähr in Kopfhöhe, und ließ die Beine baumeln... „Du solltest dich zusammennehmen, Irma." Er reckte seine imposanten 11,21 Zentimeter Körpergröße. „Allein mit seligen Träumen werden wir nie die gewünschten Ergebnisse erzielen."Mhogena atmete Wasserstoff, verbunden mit Methan als Spurenelement. Und er atmete teilweise Ammoniak aus. Für menschliches Selbstverständnis war er demnach in der Tat ein Giftgasatmer aber wie sah er seinerseits die Terraner? Für ihn war Sauerstoff ein toxisches Gas, das in hoher Konzentration tödlich wirkte und in geringen Spuren vermutlich einen ekelerregenden Beigeschmack verbreitete.
    Die Freundschaft zwischen Maahks und Menschen war alt und von Höhen und Tiefen geprägt, vor langer Zeit hat ten sie sich noch erbittert bekämpft.
    Obwohl beide Völker grundverschiedene Lebensräume bewohnten. Mhogenas Volk stammte von den Maahks ab, hatte sich aber schon in den Kriegswirren vor fünfzigtausend Jahren losgelöst. Mit seinen 2,32 Metern Körpergröße und einer Schulterbreite von 1,32 Metern wirkte der Gharrer nicht ganz so wuchtig und imposant wie seine Verwandten aus Andromeda. Kurze, kräftige Beine, lange Tentakelarme und vor allem der sichelförmige, halslose Kopf mit den vier Augen bestimmten die äußere Erscheinung. Faszination und Bedrohung zugleich strahlten von ihm aus.
    Zweifellos hing das auch mit seinem Status als Fünfter Bote von Thoregon zusammen, wenngleich Irma damit wenig Greifbares zu verbinden wusste.
    Thoregon - das war und blieb etwas Abstraktes, zu weit entfernt von der Erde, als dass der Durchschnittsterraner sich damit hätte identifizieren können. Ein Bündnis für den Frieden, so interpretierte Irma die Mitteilung des Helioten, der vor ziemlich genau einem Jahr im Sonnensystem erschienen war und davon gesprochen hatte, die Menschheit sei das sechste Thoregon-Volk. Seither meldeten sich immer wieder Zweifel, ob es richtig war, ein solches Geschehen einfach hinzunehmen. Irma LaMash wusste es nicht, und viele, mit denen sie darüber geredet hatte, äußerten ebenfalls Unsicherheit. Dennoch sträubte sie sich nicht dagegen. Vielleicht war die Zugehörigkeit zu einer großen Gemeinschaft die Erfüllung und Bestimmung des Daseins, nach der Menschen suchten, seit sie zum erstenmal in ihrer Evolution den Blick bewusst zum Sternenhimmel gerichtet hatten. Nicht die heute lebende Generation würde die Früchte von Thoregon ernten, sondern ihre Kinder oder Kindeskinder. Es war die Hoffnung auf Frieden und ein erfülltes Leben, die in den Menschen wuchs - das Gefühl, endlich einen festen Platz im Universum zu finden...
    Die Mikrotechnikerin ertappte sich erneut dabei, dass sie Mhogena anstarrte. Ihre ureigenste Vorstellung von Thoregon war falsch, die Koalition kämpfte ums Überleben, kaum dass sie sich zusammengeschlossen hatte. Der Gharrer war der Fünfte Bote - aber er war halbtot aus dem Pilzdom von Trokan getaumelt und hatte um Hilfe gebeten. „Halt, Großer!" Domino Ross sprang auf seinem Regalbrett auf und stieß eine Reihe rauer Kehllaute aus - Sinjuil, die Umgangssprache in der Galaxis Chearth, mit der Mhogena inzwischen die Translatoren gefüttert hatte. Sinjuil war eine Mischsprache, die Elemente aller in Chearth beheimateten Idiome umfasste. Die kehligen Laute waren durchaus erlernbar, auch Irma beherrschte mittlerweile einige Redewendungen. „Ich muss das noch einmal hören langsam und zum Mitschreiben!" verlangte Domino Ross. „Der Hyperraum-Resonator und ebenso alle anderen fünfdimensionalen Aggregate der GILGAMESCH und ihrer Beiboote können nur dann rechtzeitig auf die Verhältnisse am Sonnentresor abgestimmt werden, wenn wir die dort herrschenden Zustände simulieren. Alles andere wäre vergebene Liebesmühe. So ist es doch, Irma, nicht wahr?" Sie starrte den Winzling an, der herausfordernd die Fäuste in die Hüften stemmte. 1:r hatte es geschafft, sie endgültig aus ihren Gedanken herauszureißen.
    Zögernd nickte sie, während sie gleichzeitig verzweifelt versuchte, sich die letzten Sätze des Fünften Boten ins Gedächtnis zu rufen.
    Mit einfachen Worten: Die Gharrer bewachten den Sonnentresor, in dem die

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