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1954 - Flugziel Chearth

Titel: 1954 - Flugziel Chearth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gerät in seiner Wirkungsweise beeinflusste. Uneingeschränkte Priorität erhielten also alle Bemühungen, die Hypergeräte der GILGAMESCH soweit wie eben möglich auf die zu erwartenden Bedingungen abzustimmen. Keine leichte Aufgabe, die Myles Kantor sich aufgebürdet hatte. Mehrfach hatte er bereits die Tatsache verwünscht, dass ausgerechnet der Hyperphysiker Attaca Meganon, wissenschaftlicher Leiter an Bord des elften Moduls mit dem Eigennamen ENZA, auf Camelot zurückgeblieben war. Aber das waren Dinge, die sich nicht mehr ändern ließen. 17. September 1290 NGZ 06:00 Uhr Bordzeit Zunächst nur fünfundzwanzig Hyperkristalle markierten Positionen auf einer fiktiven Kugelschale von drei Metern Durchmesser und simulierten den Grundaufbau des Sonnentresors. Während Irma LaMash und zwei weitere Mitarbeiter des Technikerstabs die Abschirmung überwachten, nahmen Domino Ross und seine acht Siganesen im Innern der Kugelschale die letzten Justierungen vor. „Beginn der Aufzeichnung in sechzig Sekunden." Mit weit ausgreifenden Schritten umrundete Myles Kantor seine Versuchsanordnung. Die schwebenden Kristalle maßen zwischen acht Millimeter und viereinhalb Zentimeter. Nicht nur im Größenverhältnis entsprachen sie einzelnen Sternen des Sonnentresors, sondern auch in der Wertigkeit ihrer Strahlungsintensität. Ausschlaggebend war die im jeweiligen Kristallgitter enthaltene Anzahl hyperenergetisch - pseudomaterieller Konzentrationskerne, die Intensität und Dauer des nutzbaren Potentials bestimmten.
    Große rote Khalumvatt-Kristalle entsprachen durchaus roten Riesensternen; ihre Masse war, verglichen mit dem Volumen, eher gering, und die Hyperwirkung schwächte sich rasch ab. Anders hingegen die unterschiedlichen Kyasoo-Mischformen in ihrer hellen Ausprägung, bei denen die Einschlüsse von Hyperelementen um ein vielfaches höher waren. Hyperbarie - jene Art fünfdimensionaler Energie, die bei ihrem Eintritt ins Standarduniversum Masse und Schwerkraft entstehen lässt - galt schon seit langer Zeit als ursächlich für die unterschiedlich ausgeprägten Eigenschaften der Hyperkristalle. Myles Kantor griff somit für seine Simulation auf altbekannte Tatsachen zurück, die schon Wissenschaftler wie Geoffry Abel Waringer und Payne Hamiller formuliert hatten.
    Was Außenstehenden wie ein Baukastenspiel mit farbig schimmernden Steinchen erscheinen musste, hatte für Myles Kantor und sein Team von Spezialisten unterschiedlicher Fachgebiete einen nicht einmal durch Syntron-Simulationen zu ersetzenden Hintergrund. Sonnen waren Einzelgänger, überaus individuelle Gebilde, die zwar grob durch die gängigen Schemata Spektralklassifizierung und Leuchtkraft in ihren Eigenheiten pauschaliert werden konnten, doch erst mit Beginn des interstellaren Raumfahrtzeitalters wurden Gruppierungen wie Gravitationskonstanten und Hyperspektrum von den Arkoniden übernommen und in späteren Jahrhunderten von terranischen Spitzenwissenschaftlern hinsichtlich einzelner Kriterien verfeinert.
    Hyperkristalle mit ihren variablen Einschlüssen von Hyperbarie waren am ehesten für praktische Messungen geeignet. Dazu bedurfte es jedoch der Präzisionsinstrumente auf der GILGAMESCH sowie einer hundertprozentigen Abschirmung gegen äußere Einflüsse.
    Anhand detaillierter Graphiken hatte Myles Kantor in den vergangenen Tagen Atlan und den anderen Unsterblichen, seinem Team und nicht zuletzt Mhogena erläutert, dass seine Versuche auf den Erhalt grundlegender Werte zielten, die anschließend vom Bordsyntron und dem Kontracomputer extrapoliert werden konnten. Auf die Weise hoffte er, bis zum Ende des Fluges in knapp zwei Monaten das zweifelsohne perfekte Strahlungsgeflecht des Sonnentresors zumindest ansatzweise zu verstehen. Mit diesem Verständnis einhergehen musste die Möglichkeit, die GILGAMESCH gegen die herrschenden fünfdimensionalen Störfronten wenigstens teilweise abzuschirmen. Jedem war zugleich bewusst, dass Versuche und Spekulationen, die letztlich mangels exakter Daten Flickwerk blieben, die Feinarbeit vor Ort nicht ersetzen konnten.
    Wir betreiben nur Grundlagenforschung, schoss es Irma LaMash durch den Sinn. Was davon verwertbar sein wird, muss sich erst herausstellen.
    Nacheinander wurden die Abschirmfelder zwischen den Kristallen aufgelöst. Innerhalb des abgedunkelten Labors schienen nun winzige Sonnen zu schweben. Jemand hüstelte unterdrückt. Die Mikrotechnikerin drehte sich zu Mhogena um. Der Fünfte Bote von Thoregon stand drei Meter

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